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Klassiker nachkochen

Echte italienische Lasagne selbstgemacht: So gelingt dir das Original-Rezept

  • Aktualisiert: 22.01.2024
  • 14:04 Uhr
  • Carina Neumann-Mahlkau

Lasagne kommt aus England? Tatsächlich tauchte dort ein mittelalterliches Kochbuch auf - mit einem Rezept, das verdächtig der Lasagne ähnelt. Eine kulinarische Spurensuche und das wahre Original-Rezept aus Italien.

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"Loseyns" - die Ur-Lasagne aus England?

📖 Eigentlich ist klar: Lasagne ist ein Klassiker aus Italien. Vor ein paar Jahren warf ein altes englisches Kochbuch aber Zweifel am Ursprung des Gerichts auf.

👑 Das Buch "The Form of Curry" wurde im Jahr 1390 extra für den König Richard II zusammengestellt. Darin findet sich ein verdächtiges Rezept:

🧀 Nicht nur der Name "Loseyns" erinnert an Lasagne, sondern auch die Basic-Zutaten: geschichteter Teig und Käse. Tomaten waren nicht dabei - die gab es in Europa erst im 16. Jahrhundert.

💰 Hinzu kamen Butter und eine Gewürzmischung aus Kreuzkümmel, Pfeffer, Rosmarin, Safran und Zimt - damals ein kleines Vermögen wert! Deshalb war "Loseyn" ein Gericht für den Adel.

🍷 Cheers! "Loseyns" kam vermutlich bei berauschenden Festessen auf den Tisch - und am Tag danach, wenn die feine Gesellschaft verkatert war - um den Alkohol aufzusaugen.

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Und was sagen die Italiener dazu?

😠 Als der Fund durch die Medien ging, war man in Italien empört - Lasagne ist dort ja nicht irgendein Essen, sondern DAS Sonntagsgericht. Als Familienessen hat der Klassiker eine lange Tradition.

☝️ Deshalb schaltete sich bei dem Streit um die Herkunft sogar die italienische Botschaft ein. Schließlich haben die Italiener den Beweis, dass das Rezept für die "Ur-Lasagne" schon knapp 100 Jahre früher in einem alten Kochbuch festgehalten wurde:

📖 Das "Liber de Coquina" ist eines der ältesten mittelalterlichen Kochbücher aus dem frühen 14. Jahrhundert, verfasst in der Nähe von Neapel.

🍽️ In einem der Rezepte soll man Nudelteig ausrollen, in kleine Quadrate schneiden, kochen und dann mit geriebenem Käse und Gewürzen abwechselnd schichten. Klingt nach Lasagne, oder? Und ähnelt verdächtig dem Rezept aus England.

😋 Plus: Schon im römischen Kochbuch des Apicius aus dem 3. oder 4. Jahrhundert gibt es ein Rezept mit Teigfladen. Und weil Teigfladen auf Lateinisch "Laganum" heißt, leitet sich davon das italienische Wort Lasagne ab. Der Punkt geht also an die Italiener.

Aber wie kam die Lasagne dann nach England?

Die wahrscheinlichste Erklärung: Die alten Römer brachten das Rezept der "Ur-Lasagne" irgendwann nach England - und dort kreierte der Adel seine eigene Version.

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Die italienische "Ur-Lasagne" - das Original-Rezept zum Nachkochen

Überraschung: Das italienische Original enthält weder Tomaten noch wird es im Ofen gebacken! Die "Ur-Lasagne" ist außerdem vegetarisch. Fleisch kam erst im Laufe der Zeit dazu, als sich das Gericht weiterentwickelte.

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Zutaten

375 g

Mehl

250 ml

Wasser

20 g

frische Hefe

100 g

Parmesan

1 TL

Kardamom-Pulver

1 TL

Muskatnuss-Pulver

0,25 TL

Pfeffer gemahlen

0,25 TL

Zimt-Pulver

Zubereitung

  1. Schritt 1 / 10

    Die Hefe mit ein wenig Wasser verrühren und circa zehn Minuten ruhen lassen.

  2. Schritt 2 / 10

    Die aufgelöste Hefe zum Mehl geben und vermischen. Das Salz im restlichen Wasser auflösen und dazu gießen.

  3. Schritt 3 / 10

    Alles zu einem Teig mischen und etwa zehn Minuten kneten, bis er glatt und elastisch ist. Tipp: Beim Schneiden mit dem Messer sollten eine Vielzahl von kleinen Löchern sichtbar werden.

  4. Schritt 4 / 10

    Mit einem Tuch bedeckt an einem lauwarmen Ort etwa eine Stunde lang ruhen lassen, damit der Teig aufgeht.

  5. Schritt 5 / 10

    Die Arbeitsfläche mit Mehl bestreuen und den Teig dünn ausrollen. In etwa 5 Zentimeter (Seitenlänge) große Quadrate schneiden und auf einem mit Mehl bestreuten Teller aufbewahren.

  6. Schritt 6 / 10

    Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und Salz hinzugeben. Den Parmesan reiben und die Gewürzmischung zubereiten. Eine feuerfeste Form im Ofen warm stellen.

  7. Schritt 7 / 10

    Teig-Quadrate ins kochende Wasser geben und aufpassen, dass sie nicht aneinanderkleben. Nach circa 2 bis 3 Minuten steigen sie hoch - dann sind sie fertig.

  8. Schritt 8 / 10

    Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und die erste Lage auf die vorgewärmte Form legen, ohne allzu viel von der Kochflüssigkeit zu nehmen.

  9. Schritt 9 / 10

    Großzügig mit Parmesan und einer guten Prise Gewürzmischung überstreuen, dann Pfeffer hinzugeben. So immer weiter vorgehen, bis keine Teig-Quadrate mehr da sind.

  10. Schritt 10 / 10

    Zum Schluss eine gute Lage Parmesan und Pfeffer darüber geben. Sofort in tiefen Tellern servieren.

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