Naturphänomen
Spinnenregen: Hier fallen Spinnen massenweise vom Himmel
- Aktualisiert: 27.06.2024
- 09:30 Uhr
- Carina Neumann-Mahlkau
Spinnenregen ist ein bizarres Naturereignis, bei dem die Krabbeltiere schwarmartig vom Himmel rieseln. Das geschieht aktuell in Australien. Aber was steckt dahinter und kann das auch bei uns in Europa oder Deutschland passieren?
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Das Wichtigste in Kürze zum Spinnenregen
Angst vor Spinnen? Arachno-Phobiker:innen müssen jetzt stark sein: Denn in Australien regnet es aktuell tausende Spinnen vom Himmel.
Als Spinnenregen wird ein Naturereignis bezeichnet, bei dem sich teils ganze Schwärme der Tierchen aus der Luft abseilen.
Das Phänomen wurde bereits öfters in Australien und Brasilien beobachtet, kann aber auch in anderen Teilen der Welt auftreten.
Im Video: Warum es in Australien Spinnen regnet
Spinnenregen in Australien
Wie entsteht Spinnenregen?
🕷️Genau ist das Phänomen noch nicht erforscht. Es wird aber vermutet, dass sich die Achtbeiner vor Dauerregen und Hochwasser in hohe Baumwipfel flüchten.
🕸️Ist das Unwetter vorüber, seilen sich die Spinnen schwarmartig an seidenen Fäden ab. Da wir die feinen Fäden kaum sehen können, sieht es tatsächlich aus, als würden sie direkt vom Himmel fallen.
🕷️In Australien kommt Spinnenregen während der Regenzeit häufiger vor. Dort gibt es bereits einige Spitznamen für das Phänomen, zum Beispiel "Spinnensturm", "Engelshaar" ("angel hair") oder "Spinnenschnee".
🕸️Denn die Spinnen hinterlassen großflächig weiße Netze am Boden, auf Dächern, Laternen und Autos, die auf den ersten Blick tatsächlich an Schnee erinnern.
🕷️Spinnenarten, die einen Spinnenregen verursachen können, sind einige Vertreter der Webspinnen, wie zum Beispiel Wolfspinnen, Seidenspinnen oder Baldachinspinnen.
🕸️Keine Sorge - gefährlich sind diese Arten nicht.
So sieht Spinnenregen aus
Im Video siehst du Spinnenregen in Australien und Brasilien.
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In Brasilien hat Spinnenregen einen anderen Ursprung
Dort lebt mit Anelosimus eximius nämlich eine besonders soziale Spinnenart, die im Gegensatz zu den meisten einzelgängerischen Achtbeinern gerne gemeinsam in ihren Netzen "abhängt". Bei einem Sturm oder starkem Wind wird diese Crew schon mal mitsamt ihren Netzen durcheinandergewirbelt - und dann sieht es eben so aus, als würde es Spinnen regnen.
"Ballooning" - wenn Spinnen Fallschirm springen
In der Forschung heißt Spinnenregen "Mass ballooning", im Deutschen spricht man von einem "Massen-Spinnenflug". Zoomt man näher an die "fliegenden Spinnen" heran, so hängt jede von ihnen an einem kleinen, selbst gespinnten "Ballon". Mit diesem schweben sie wie mit einem Fallschirm durch die Lüfte. So können Spinnen Hunderte von Kilometern zurücklegen. Die Windrichtung bestimmt dabei, wohin dieses krabbelige, achtbeinige "Luft-Plankton" fliegt. Übrigens segeln auch die Babys vieler Spinnenarten auf diese Weise aus ihrem Nest hinaus in die weite Welt, wenn sie "flügge" sind.