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Olympische Spiele 2024 in Paris: Das ist diesmal alles neu

  • Veröffentlicht: 12.06.2024
  • 05:00 Uhr
  • Sven Hasselberg
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© picture alliance / abaca/Apaydin Alain

Vom 26. Juli bis zum 11. August finden die Olympischen Sommerspiele in Paris statt. Was du über die Sportstätten, Medaillen und besondere Austragungsorte wissen solltest. Außerdem: Welche Sportarten nicht mehr vertreten sind und welche neu dazugekommen sind.

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Olympische Spiele 2024: Das Wichtigste in Kürze

  • Offiziell sind es die Spiele der 33. Olympiade der Neuzeit. Es werden 10.500 Athlet:innen aus 152 Ländern erwartet. Sie tragen Wettkämpfe um 329 Goldmedaillen in 32 Sportarten aus.

  • Nach 1900 und 1924 sind es bereits die dritten Spiele, die in Paris stattfinden. Team Deutschland geht mit rund 400 Sportler:innen an den Start.

  • Die Sportarten Base- und Softball wurden ebenso gestrichen wie Karate. Neu Dabei ist "Breaking" – der olympische Breakdance. Mehr über diese Sportart und die Regeln erfährst du unten.

  • Mehr über Medaillen, Maskottchen und die außergewöhnlichen Sportstätten und das Olympische Dorf erfährst du weiter unten.

Inhalt

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Sportstätten und Olympisches Dorf der Spiele 2024 in Paris

Als Paris sich 2015 um die Spiele bewarb, konkurrierte es mit Hamburg, Rom, Budapest und Los Angeles. Allerdings zogen die anderen Städte ihre Kandidatur bis 2017 alle selbst zurück. In Hamburg wollten die Bürger:innen nicht mitmachen, in Rom der Stadtrat und Los Angeles beschloss, auf 2028 auszuweichen. Dort werden also die nächsten Spiele stattfinden.

Paris machte sich sofort an die Arbeit, die Planungen begannen. Neu gebaut wurden allein das Wassersport-Zentrum und die Kletteranlage Le Bourget. Ansonsten werden bestehende Stadien genutzt oder aber temporäre Wettkampfstätten in der gesamten Stadt errichtet. So entsteht am Champ de Mars, beim Eiffelturm, zum Beispiel eine temporäre Beach-Volleyballarena. Die 3 x 3 Basketballspiele werden am Place de la Concorde abgehalten. Das entspricht dem Motto der Spiele "Games Wide Open". Ganz Paris soll eine einzige Sportstätte, eine einzige Feier, sein und möglichst vielen Menschen die Teilhabe ermöglichen.

Place de La Concorde: Hier werden die Tribünen für eine Art Pop-up-Arena aufgebaut. Neben 3x3-Basketball gibt es hier Breaking, BMX-Freestyle oder Skateboarding unter freiem Himmel zu sehen. Die neue Arena „La Concorde“ fasst rund 35.000 Zuschauer:innen.
Place de La Concorde: Hier werden die Tribünen für eine Art Pop-up-Arena aufgebaut. Neben 3x3-Basketball gibt es hier Breaking, BMX-Freestyle oder Skateboarding unter freiem Himmel zu sehen. Die neue Arena „La Concorde“ fasst rund 35.000 Zuschauer:innen.© picture alliance/dpa/ Robert Michael

Einige Wettbewerbe werden gleich ganz ausgelagert. Die Reiter:innen traben in den altehrwürdigen Gärten von Schloss Versailles und die Segelwettbewerbe ziehen nach Südfrankreich um – nach Marseille. Auch die Fußballspiele sind über ganz Frankreich verteilt. Unter anderem öffnen die Stadien von Nantes, Nizza, Bordeaux oder Lyon ihre Tore für das Turnier. Selbst das französische Überseegebiet Tahiti ist eingebunden. Vor der Südpazifik-Insel kämpfen die Surfer:innen um Medaillen. 

Einige Qualifikationsrunden finden sogar schon zwei Tage vor dem offiziellen Start am 26. Juli statt. Die große Eröffnungsfeier wird dann jedoch mit einer Parade von über 600 Booten auf der Seine gefeiert. Bis zu 600.000 Zuschauer:innen werden erwartet.

Das Olympische Dorf splittet sich in drei Teile in den Vorstädten Saint-Denis. Saint Ouen und L´Ile Saint-Denis.  Es ist Platz für 14. 250 Sportler:innen und es gibt eine eigene Klinik. Nach den Spielen entstehen daraus Wohnungen, Büros, Geschäfte und ein Studentenheim. Die Grünflächen werden zum öffentlichen Park.

Im Video: 15 Mythen rund um die Olympischen Spiele

Olympische Spiele 2024: die neue Sportart Breaking

Was landläufig Breakdance heißt, und aus der Hip-Hop-Kultur entstand, nennt sich auf sportlicher Ebene "Breaking". Die Athlet:innen nennen sich selbst B-Boys oder B-Girls.

Seit den 90er-Jahren gibt es internationale Wettbewerbe. Nachdem das Breaking schon bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen 1918 in Buenos Aires zu sehen war, feiert es nun in Paris seine Premiere bei den Olympischen Spielen. Jeweils 16 Männer und 16 Frauen treten in Paris bei den Einzelwettbewerben in Battles gegeneinander an. Dabei werden akrobatische Figuren ebenso wie Schrittfolgen getanzt und natürlich auch ist auch die Improvisation zur Musik des DJs wichtig. Ähnlich wie beim Eiskunstlauf erhalten die B-Boys und B-Girls dann eine Bewertung einer internationalen Jury.

B-Girl Nummer 1: Die Deutsche Meisterin Jilou Rasul nennt sich „B-Girl Jilou“. Die Berlinerin gilt als eine der größten Medaillenhoffnungen des Deutschen Tanzsportverbandes. Sie begann mit 13 Jahren und trainiert heute täglich vier bis fünf Stunden für die Spiele.
B-Girl Nummer 1: Die Deutsche Meisterin Jilou Rasul nennt sich „B-Girl Jilou“. Die Berlinerin gilt als eine der größten Medaillenhoffnungen des Deutschen Tanzsportverbandes. Sie begann mit 13 Jahren und trainiert heute täglich vier bis fünf Stunden für die Spiele.© picture alliance / Norbert Schmidt
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Olympia 2024: Das ändert sich in den Disziplinen

Auch in den Disziplinen anderer Sportarten gibt es Neuerungen. Einige wurden gestrichen, andere ersetzt. Neben Änderungen und dem Austausch einiger Wettkämpfe bei den Segler:innen, im Frauenboxen oder beim Klettern geht es unter anderem um diese Sportarten.

👟 Leichtathletik: Das 50 Kilometer-Gehen wird ersetzt. Anstelle der Disziplin findet eine Mixed-Team-Staffel statt. Ein Athlet und eine Athletin nehmen pro Team teil. Diese splitten die Marathon-Strecke von rund 42 Kilometern zwischen sich in vier Stücke auf. Sie gehen also immer abwechselnd. Insgesamt sind 25 dieser Teams im Wettkampf.

🏋 Gewichtheben: Beim Gewichtheben wurden die Gewichtsklassen reduziert. Sowohl die Männer als auch die Frauen messen sich nun in je fünf Gewichtsklassen. Fünf weitere Klassen wurden gestrichen. Im Vergleich zu Tokio 2020 bleiben nur zwei Klassen der Männer und zwei der Frauen gleich. Die jeweils anderen drei wurden angepasst, was die Gewichts-Grenzen angeht. Insgesamt starten 120 Athlet:innen.

🥎 Baseball und Softball: Erst in Tokio feierten die Sportarten nach zwölf Jahren 2020 ihr olympisches Comeback. Denn nach Peking 2008 wurden sie gestrichen. Baseball wird dabei von den Männern, Softball von den Frauen gespielt. Anscheinend gibt es jedoch weltweit wieder eine zu geringe Begeisterung dafür. Denn in Paris werden beide Sportarten erneut aus dem Programm genommen.

🎧 Schießen: Hier gibt es auch eine Änderung im Wettbewerb der Mixed-Teams. Dabei geht es um die Disziplin "Skeet", eine Art des Tontauben-Schießens mit der Flinte – also nicht mit der Pistole. Dieser Wettkampf ersetzt den Mixed-Team-Event im "Trap". Beim Skeet schießen die Sportler:innen aus acht Positionen, beim Trap aus fünf. Auch das Treffen und die Ansammlung der Wurfrichtungen unterscheidet sich.

🥋 Karate: In Tokio wurde Karate 2020 vor allem wegen seiner Beleibtheit im Gastgeberland Japan ins Programm genommen. Damals feierte die Sportart ihr olympisches Debut. Aber auch hier, war wohl nicht genügend Anklang zu vermelden, und Karate wurde nach nur einer Chance wieder gestrichen.

🛶 Kanu: Ganz neu ist das Extrem-Kajak-Rennen. Bei diesem Slalom paddeln die Sportler:innen nicht gegen die Zeit sondern im Wasser gegeneinander. Dabei treten jeweils vier Athlet:innen in einer Gruppe an. Die Veranstalter:innen erhoffen sich davon spektakulärere Bilder und mehr Spannung für die Zuschauer:innen.

Maskottchen, Medaillen, Logo: Olympische Symbole 2024 in Paris

Gold, Silber. Bronze: Die Medaillen wurden am 8. Februar 2024 vorgestellt. Gefertigt werden sie von einem bekannten Juwelier der Luxusmarke LVMH, zu der unter anderem Louis Vuitton gehört. Insgesamt sollen 5.084 feierlich verliehen werden.
Gold, Silber. Bronze: Die Medaillen wurden am 8. Februar 2024 vorgestellt. Gefertigt werden sie von einem bekannten Juwelier der Luxusmarke LVMH, zu der unter anderem Louis Vuitton gehört. Insgesamt sollen 5.084 feierlich verliehen werden.© picture alliance / Anadolu/ Mustafa Yalcin

Wie immer sollen die Medaillen einen ganz besonderen Bezug zur Austragungsstadt haben. In diesem Jahr ist in jede ein Stück vom Eiffelturm eingearbeitet. Dieses prangt als Sechseck aus Eisen in der Mitte der Medaille. Umrundet wird es von einem Strahlenkranz in Gold, Silber oder Bronze.

Das Logo ist sehr schlicht gehalten. Neben den fünf Olympischen Ringen zeigt es einen einfachen Schriftzug "Paris 2024" in einer Art-Deco-Schrift. Sie soll an die letzten Spiele in Paris vor genau 100 Jahren erinnern. Das Bild zeigt eine olympische Flamme vor einer Goldmedaille. Da es sich um ein Kippbild handelt, kann man mit Fantasie auch einen Frauenkopf darin sehen. Entworfen wurde es vom Designer Sylvain Boyer. Zum ersten Mal in der Geschichte verwenden die Olympischen Spiele und die Paralympischen Spiele dasselbe Logo.

Auch die Maskottchen haben einen sehr französischen Bezug. Sie erinnern an die Phrygischen Mützen. Diese stammen zwar eigentlich ursprünglich aus Kleinasien, wurden in Frankreich aber während der Revolution als Symbol der Freiheit getragen. Angelehnt an diese Mützen gibt es nun die kleinen Wesen, die "Phrygen". Natürlich tragen die Phrygen-Maskottchen Sportschuhe!

Mehr Sport im Leben: Die Maskottchen erinnern nicht nur an die Mützen der französischen Revolutionär:innen. Die Phrygen wollen auch eine Revolution durch Sport herbeiführen und die Menschen zu mehr Sport im Alltag bewegen. Das paralympische Maskottchen (rechts) unterscheidet sich unter anderem durch eine Beinprothese.
Mehr Sport im Leben: Die Maskottchen erinnern nicht nur an die Mützen der französischen Revolutionär:innen. Die Phrygen wollen auch eine Revolution durch Sport herbeiführen und die Menschen zu mehr Sport im Alltag bewegen. Das paralympische Maskottchen (rechts) unterscheidet sich unter anderem durch eine Beinprothese.© picture alliance/dpa/Jaens Kalaene
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Die wichtigsten Fragen zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris

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