Raumfahrt
Artemis 2: Deshalb schickt die NASA Astronauten zum Mond
- Aktualisiert: 10.01.2024
- 14:33 Uhr
- Peter Michael Schneider
Im September 2025 könnten Astronaut:innen wieder zum Mond fliegen - über 50 Jahre nach Apollo. Allerdings darf sich die Crew den Trabanten nur aus der Ferne anschauen. Landen werden erst ihre Nachfolger. Alles über die Artemis-2-Mission erfährst du hier.
Das Wichtigste zum Thema Artemis 2
Die NASA hat entschieden: Die ersten vier Astronaut:innen für den Flug zum Mond stehen fest.
Sie sollen bei der zweiten Artemis-Mission eingesetzt werden. Dabei sollen zum ersten Mal Astronaut:innen im neuen Orion-Raumschiff der NASA fliegen. Artemis 1 flog noch unbemannt zum Mond.
Für die Astronaut:innen der ersten Auswahl ein wenig enttäuschend: Sie werden nicht auf dem Mond landen. Sie sollen nur schauen, ob das Raumschiff auch mit Besatzung an Bord funktioniert.
Ursprünglich war der Start der Mission für November 2024 angesetzt. Allerdings teilte die NASA mit, dass sich der Start wegen Problemen mit der Raketen und dem Raumschiff auf September 2025 verschiebt.
Die Artemis-2-Mission und das ganze Programm ist Teil eines noch größeren Plans: Die NASA will auf dem Mond für eine Mars-Mission üben. Hier erfährst du alles über das Artemis-Programm sowie die geplante Mond-Basis namens Artemis Base Camp.
Das sind die neuen Mond-Astronaut:innen
Im neuen Mond-Astronautenkorps sind eine Frau und eine Person of Color. Apollo hingegen war noch eine rein weiße Männergesellschaft. Alte Hasen: Die Vier sind alle deutlich älter als 40 Jahre und in der Mehrzahl erfahrene Jet-Piloten und Astronaut:innen.
Reid Wiseman, Kommandant: Als langjähriger Chef der Nasa-Astronautentruppe dürfte der 48-Jahre alte Wiseman über ausreichend Autorität an Bord verfügen. Zudem weiß Wiseman nicht nur Kampflugzeuge zu fliegen, sondern hat auch sechs Monate auf der ISS im Orbit verbracht.
Victor J. Glover, Jr., Pilot: Orion wird das zweite Raumschiff, das Glover steuert. Zuvor steuerte er als Pilot das SpaceX-Raumschiff Crew Dragon zur ISS, wo der 47-jährige US-Navy-Pilot anschließend ein halbes Jahr arbeitete.
Christina Hammock Koch, Missions-Spezialist: Angesichts der Masse an Elektrik ist die 44-jährige Elektro-Ingenieurin sicher eine gefragte Expertin, wenn an Bord ein Warnlämpchen blinken sollte. Und Erfahrung bringt sie auch mit: Mit 328 Tagen an Bord der ISS hält Koch in Sachen Aufenthaltsdauer im All den Rekord bei den Frauen.
Jeremy Hansen, Missions-Spezialist: Hansen flog wie die meisten seiner Kollegen zwar schon als Kampfpilot, allerdings bei der "Königlichen kanadischen Luftwaffe". Damit würde der 47-jährige der erste Kanadier im Deep Space. Als einziger der vier ist er ein Neuling im All.
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🏺 Die vier Astronaut:innen heben voraussichtlich von der Startplattform 39B am Kennedy Space Center in Florida ab. Historische Parallele: Von dort starteten schon die Apollo-10-Astronauten, um die erste Mondlandung zu üben.
👩🚀 Für die Reise sind etwa zehn Tage angesetzt. Hin- und Rückflug zum Mond dauern dabei etwa vier Tage. Solange dauerten auch ungefähr die bemannten Apollo-Missionen.
🌑 Allerdings schwenken die Astronaut:innen nicht in eine Mondumlaufbahn ein, sondern umfliegen den Trabanten auf der erdabgewandten Seite in etwa 10.000 Kilometer Höhe. Dabei ist Orion dann 20-mal weiter vom Mond entfernt als die ISS von der Erde.
👠 Fernreise: Die vier Astronaut:innen könnten am erdfernsten Punkt eine Höhe von etwa 370.000 Kilometer über der Erde erreichen. Damit würden sie weiter verreisen als je ein anderer Mensch.
🧲 Zurück ins Körbchen! Um umzukehren, müssen die Astronaut:innen die Raumschiff-Triebwerke nicht anwerfen. Die Erdgravitation zieht Orion ganz allein zu sich zurück.