Biografie zu Robert De Niro
Robert De Niro kommt am 17. August 1943 als Einzelkind einer Künstlerfamilie in New York City zur Welt. Robert De Niro wächst somit in einem sehr kreativen, aber meist auch mittellosen Umfeld auf, denn Geld verdienen die Eltern mit ihrer Kunst kaum. Zudem lassen sich seine Eltern schon 1945 scheiden, der kleine Robert lebt daraufhin bei seiner Mutter in dem lebhaften New Yorker Stadtteil Little Italy – aus Italien stammen auch die Wurzeln der väterlichen Familie De Niro.
Bereits mit zehn Jahren steht Robert De Niro erstmals auf einer Bühne und spielt in einer Schultheater-Aufführung von Der Zauberer von Oz. Ab diesem Zeitpunkt ist Robert De Niro vom Schauspiel-Virus infiziert, er verlässt schon mit 16 die Schule, um möglichst bald Schauspieler zu werden. Die künstlerisch veranlagten Eltern unterstützen ihn dabei glücklicherweise, wo sie nur können. Und so spielt Robert De Niro zunächst emsig in kleineren Theatern und nimmt zeitgleich Schauspielunterricht.
Robert De Niro wechselt vom Theater zum Film
Robert De Niro's erste Film-Nebenrolle bekommt er 1963 in The Wedding Party. Es folgen weitere Nebenrollen in wenig erfolgreichen Filmen, so dass er sich in jenen Jahren auf der Theaterbühne deutlich wohler fühlt. Hier spielt er große Rollen und ist Liebling der Kritiker. Seine erste Hauptrolle beim Film erhält Robert De Niro 1970 in der Komödie Hi, Mom!.
Nimmt Robert De Niro dann mal eine Rolle an, gibt er wirklich alles dafür, sie bestmöglich umzusetzen. So verbringt er für den Gangsterfilm Bloody Mama (1970; mit Shelley Winters und Don Stroud) einige Zeit in einem Grab. In späteren Jahren nimmt Robert De Niro 30 Kilogramm zu, um den Boxer Jake LaMotta in Wie ein wilder Stier (1980; mit Joe Pesci und Cathy Moriarty) perfekt zu verkörpern. Dieses Engagement wird ihm 1981 einen Oscar als Bester Hauptdarsteller einbringen… doch so weit sind wir noch nicht, aber fast.
Nach dem Sportfilm Das letzte Spiel (1973; mit Michael Moriarty und Danny Aiello) trifft Robert De Niro den Regisseur Martin Scorsese, beide kennen sich noch aus ihrer gemeinsamen Hood in Little Italy. Martin Scorsese verschafft Robert De Niro eine Nebenrolle als Kleinganoven in seinem Film Hexenkessel (1973; mit Harvey Keitel und David Proval). Da der Film zum Blockbuster mutiert, wird aus den daran Beteiligten Martin Scorsese, Robert De Niro und mitunter auch Harvey Keitel für einige Jahre eine Art Dreamteam.
In dem Mafiafilm Der Pate II (1974; mit Al Pacino und Diane Keaton) tritt Robert De Niro die Nachfolge von Marlon Brando als Mafiaboss an und verkörpert den jungen Don Vito Corleone. Wie schon der Vorgänger Der Pate wird auch der Nachfolger ein weltweiter Erfolg und gewinnt zudem sechs Oscars. Einer der Oscars geht an Robert De Niro als Bester Nebendarsteller, womit sein Durchbruch in Hollywood endgültig in Beton gegossen ist. 1976 folgt wieder eine Zusammenarbeit mit Martin Scorsese, Robert De Niro übernimmt die Rolle des Vietnam-Veteranen und Taxifahrers Travis Bickle in dem Film Taxi Driver. Das Drama um einen desillusionierten Taxifahrer macht auch die damals 13-jährige Jodie Foster zum Star. Und wieder bereitet sich Robert De Niro akribisch auf diese Rolle vor, indem er unter anderem selbst als Taxifahrer in New York arbeitet. Belohnung für die Mühe ist eine Oscar-Nominierung.
Robert De Niro auf Oscar-Jagd
In dem Kriegsdrama Die durch die Hölle gehen (1978; mit Meryl Streep, Jahn Cazale und Christopher Walken) spielt Robert De Niro ebenfalls einen US-Soldaten in Vietnam, der nach seiner Flucht als Kriegsgefangener der Vietcong wieder in die Heimat kommt, sich hier aber schwer traumatisiert nicht mehr zurecht findet. Das Drama bringt Robert De Niro eine weitere Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller. Endgültig klappt es dann mit dem Oscar mit dem Boxerdrama Wie ein wilder Stier (1980), indem abermals Robert De Niro und Martin Scorsese zusammenarbeiten. Robert De Niro bereitet sich ein Jahr lang auf diese Rolle vor und nimmt Boxunterricht. Ein großer Kassenerfolg wird der Film zunächst dennoch nicht, doch die Kritiker lieben den Streifen und so mausert sich Wie ein wilder Stier zu einem wahren Klassiker der Filmgeschichte. Außerdem gewinnt Robert De Niro für seine brillante Darstellung des Boxers Jake LaMotta endlich den längst verdienten Oscar als Bester Hauptdarsteller.
Ähnlich wie das Boxerdrama Wie ein wilder Stier werden längst nicht alle Filme von Robert De Niro automatisch zu Blockbustern, einige davon erreichen dennoch Kultstatus, wie zum Beispiel das Gangster-Epos Es war einmal in Amerika (1984; mit James Woods und Elizabeth McGovern), der letzten Regiearbeit des Italo-Western-Pioniers Sergio Leone. Ähnlich ergeht es auch dem Drama Brazil (1985; mit Jonathan Pryce und Kim Greist) und dem Thriller Angel Heart (1987; mit Mickey Rourke und Charlotte Rampling), die trotz relativer Erfolglosigkeit im Kino später zum Kult werden. Anders sieht es hingegen beim Gangsterepos The Untouchables - Die Unbestechlichen (1987; mit Kevin Costner und Sean Connery) aus, in dem Robert De Niro den legendären Mafia-Boss Al Capone mimt. Der Film lässt die Kinokassen ordentlich klingeln und sahnt mehrere Oscars ab, auch wenn dieses Mal keiner für den erflogsverwöhnten De Niro dabei ist.
Robert De Niro und Martin Scorsese weiterhin gemeinsam auf Erfolgsspur
Das kongeniale Duo Robert De Niro und Martin Scorsese landen mit dem Gangsterdrama Good Fellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia (1990; mit Ray Liotta und Joe Pesci) ihren nächsten Clou und Blockbuster. Und schon im Folgejahr entspringt dem Schaffen des Duos die Neuverfilmung des Psychothrillers Kap der Angst (1991; mit Nick Nolte und Jessica Lange), dieses Mal ist Robert De Niro nicht nur der Hauptdarsteller, sondern erstmals auch Produzent. Bereits bestens erfahren im Gangster-Genre, drehen Martin Scorsese und Robert De Niro 1995 zusammen das Krimi-Drama Casino (mit Sharon Stone und Joe Pesci) auch hier haben am Spieltisch die Mafiosi ihre Finger im Spiel.
Nach Casino beweist Robert De Niro mehrfach, dass er auch ohne seinen einstigen Mentor Martin Scorsese erfolgreich sein kann, wie etwa mit dem Gangsterepos Heat (1995; mit Al Pacino und Natalie Portman), das Filmdrama Sleepers (1996; mit Dustin Hoffmann und Brad Pitt), oder auch die Mafiosi-Komödie Reine Nervensache (1999; mit Billy Crystal und Tony Bennett).
Die Komödien-Epoche von Robert De Niro beginnt
Mit Reine Nervensache läutet Robert De Niro 1999 ein neues Zeitalter ein, man sieht ihn jetzt immer häufiger in leichtverdaulichen Komödien und nicht nur in schweren Dramen. Und mit der Komödie Meine Braut, ihr Vater und ich (2000; mit Ben Stiller und Teri Polo) zeigt Robert De Niro auf Anhieb, dass er auch in diesem Genre bestens aufgehoben ist. Die Rolle des Ex-CIA-Agenten und Brautvaters Jack Byrnes verhilft Robert De Niro zu seinem in finanzieller Hinsicht erfolgreichsten Film überhaupt, die Komödie spielt stolze 330 Millionen US-Dollar ein. Bei so einem Erfolg legen Produzenten gern nochmal eine oder zwei Fortsetzungen drauf: Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich (2004; mit Ben Stiller, Dustin Hoffmann und Barbra Streisand) und Meine Frau, unsere Kinder und ich (2010; mit Ben Stiller, Dustin Hoffmann und Barbra Streisand) werden ebenfalls zu Blockbustern. Eine Vaterrolle ganz anderer Art mimt Robert De Niro in der Tragikomödie Silver Linings (2012; mit Bradley Cooper, Jennifer Lawrence und Chris Tucker) und wird dafür prompt wieder mit einer Oscar-Nominierung belohnt.
Dann im Jahre 2013 feiert Robert De Niro bereits seinen 70sten Geburtstag. An einen Rückzug aus dem Film-Business denkt er allerdings noch lange nicht. In seinem Jubiläumsjahr steigt Robert De Niro immerhin sechs Mal in die große Leinwand, darunter solch Publikumserfolge wie die Komödie The Big Wedding (mit Katherine Heigl, Amanda Seyfried und Diane Keaton), der Senioren-Hangover Las Vegas (mit Michael Douglas, Morgan Freeman und Kevin Kline) sowie das Ganovendrama American Hustle (mit Christian Bale, Bradley Cooper und Amy Adams). In der Komödie Man lernt nie aus (2015) macht Robert De Niro als 70-Jähriger bei Anne Hathaway als Geschäftsführerin ein Praktikum, wobei sie mehr von ihm lernt als er von ihr. In der verfilmten Biografie Joy – alles außer gewöhnlich (2015) arbeitet Robert De Niro abermals mit der Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence zusammen.
Auf seine alten Tagen darf Robert De Niro sogar noch einmal richtig die Sau raus lassen. In der Anarcho-Komödie Dirty Grandpa (2016) möchte er als Witwer das Leben noch einmal mit allen Facetten genießen und geht mit seinem spießigen Enkel (Zac Efron) auf große Party- Tour. Diese Komödie floppt allerdings auch mit allen Facetten und Kritiker küren den Streifen mitunter zum schlechtesten Film aller Zeiten.
Robert De Niro als überzeugter Donald Trump-Gegner
An einer lebenden Filmlegende wie Robert De Niro prallen solche Fehlschläge wie Dirty Grandpa jedoch locker ab. Was dem überzeugten Demokraten derzeit mehr zu schaffen macht, ist der aktuelle US-Präsident Donald Trump, den er mit allen Mitteln zu bekämpfen versucht. So bezeichnete er ihn als "immens dumm" und äußerte öffentlich, dass er ihm "ins Gesicht schlagen wolle" Quittung dafür war auch er im Oktober 2018 ein Adressat für eine Briefbombe, wie sie mehrfach an berühmte Demokraten des Landes verteilt wurden. Hoffentlich kann sich Robert De Niro bald wieder aufs Filmen konzentrieren. Zumindest hinter den Kulissen ist Robert De Niro auch weiterhin im Filmgeschäft aktiv, etwa als Mitproduzent der Freddie-Mercury-Biografie Bohemian Rhapsody (2018; mit Rami Malek und Lucy Boynton).
Privat ist Robert De Niro zum dritten Mal verheiratet und hat insgesamt vier leibliche Kinder. Er lebt abseits vom Hollywood-Glamour zurückgezogen in New York.