Biografie Lesley Manville
Die Liebe zur Bühne hat Lesley Manville wahrscheinlich von ihrer Mutter geerbt, einer ehemaligen Balletttänzerin. Mit ihr, ihrem Vater und zwei Schwestern wuchs Manville an der englischen Küste nahe Brighton auf. Es war allerdings nicht der Tanz, sondern die Musik, die Lesley erstmals auf die Bühne zog: Ab ihrem achten Lebensjahr trainierte sie klassischen Gesang. Nur ein paar Jahre später übernahm sie erste TV-Rollen – und verliebte sich dabei so sehr in die Schauspielerei, dass sie mit 15 Jahren die Schule abbrach und stattdessen eine Ausbildung an der Londoner Schauspielschule "Italia Conti Academy of Theatre Arts" begann.
Bühne oder große Leinwand? Lesley Manville macht einfach beides
Zunächst wollte Lesley Manville Musical-Darstellerin werden und wirkte in verschiedenen Musical- und Theaterproduktionen mit. Als Teil der "Royal Shakespeare Group" traf sie Regisseur Mike Leigh. Er war begeistert von Manvilles Energie auf der Bühne und von ihrer Fähigkeit, Charaktere aus dem Nichts zu erschaffen. In den folgenden Jahren drehten Leigh und Manville immer wieder zusammen, unter anderem in Lügen und Geheimnisse (1996), Topsy-Turvy (1999) und All Or Nothing (2002). Der Theaterbühne blieb sie dennoch stets treu und heimste mit klassischen und modernen Stücken immer wieder Auszeichnungen ein. Wie wandelbar Lesley Manning als Schauspielerin ist, zeigte sie unter anderem als Alkoholikerin Mary in Another Year (2010), als Fee in Maleficent (2014) und als Schneiderin im Oscar®-nominierten Historienfilm Phantom Thread (2017) an der Seite von Daniel Day-Lewis. Für ihre Leistung in Phantom Thread war sie als "Beste Nebendarstellerin" nominiert - eingeheimst hat den Preis aber letztlich eine andere.
Jugendwahn und Hollywood-Glamour – nichts für Lesley Manville
Mit dem roten Teppich ist Lesley Manville durchaus vertraut: Wer seit so vielen Jahren im Film- und Theaterbusiness ist wie sie, der hat schon unzählige Premieren und Events mitgemacht. Mit dem Glamour Hollywoods kann sie allerdings wenig anfangen – Jugendwahn und kurzlebige Trends sind nichts für die bodenständige Britin. Der Trend scheint sich zu ihren Gunsten zu entwickeln, wie sie vor einiger Zeit in Interviews bemerkte: "Ich glaube, die Situation wird besser für ältere Frauen", sagte sie, "es ist mittlerweile ok, auf der Leinwand 60 Jahre alt zu sein. Die Filmemacher haben endlich gemerkt, dass es jede Menge Frauen da draußen gibt, die Filme sehen möchten, die ihr Leben widerspiegeln und nicht nur wunderschöne 20-jährige zeigen." Ob dieser Trend nun weitergeht oder nicht – wir sind sicher, dass Lesley Manville auch in Zukunft noch jede Menge toller Filmrollen abstauben wird!
Darum war Maleficent Lesley Mannings tollste Filmerfahrung
Die düstere Dornröschen-Adaption Maleficent (2014) hat im ein oder anderen Kinderzimmer für Gruseln gesorgt – für Lesley Manning war es die beste Produktion überhaupt. Zusammen mit ihren Kolleginnen Imelda Staunton und Juno Temple spielte sie die drei guten Feen, die Dornröschen beschützen. Nach eigener Aussage hatten sie nichts anderes zu tun, als den ganzen Tag an Seilen vor dem Greenscreen durch das Studio zu schweben – für Manning der Spaß ihres Lebens.