Jeremy Renner: Herkunft und Biografie – auf Umwegen zum Schauspiel
Jeremy Lee Renner, wie der Hollywood-Star mit vollem Namen heißt, wird am 7. Januar 1971 im kalifornischen Modesto geboren. Seine Eltern Valerie Cearley und Lee Renner lassen sich scheiden, als Jeremy zehn Jahre alt ist. Nach seinem Abschluss an einer Highschool in seiner Heimatstadt schreibt er sich im Modesto Junior College ein. Seine Fächer: Informatik und Kriminologie. Noch vor dem Ende des Studiums beschließt er, sich der Schauspielerei zuzuwenden. Auch weil ihm die Mitarbeit bei Trainings-Simulationen der Polizei großen Spaß macht. In San Francisco lernt Jeremy Renner daraufhin am American Conservatory Theater und landet nach einer Station auf Hawaii in Los Angeles, wo er sich weiterhin der Bühnenkunst widmet.
Sein Filmdebüt gibt Jeremy Renner mit der von der Kritik verrissenen Teenagerkomödie "Die Chaos-Clique auf Klassenfahrt" ("National Lampoon's Senior Trip") im Jahr 1995. Zunächst folgen fast ausschließlich Fernsehauftritte, etwa in den Serien "Tödliche Spiele" ("Deadly Games", 1995), "Strange Luck – Dem Zufall auf der Spur" ("Strange Luck", 1996), "In guten wie in schlechten Tagen" ("To Have & to Hold", 1998), "Angel: Jäger der Finsternis" ("Angel", 2000) und "CSI: Den Tätern auf der Spur" ("CSI: Crime Scene Investigation", 2001). Um über die Runden zu kommen, betätigt sich der vielseitig begabte Renner nebenbei auch als Maskenbildner.
Jeremy Renner überzeugt in "Dahmer" und dreht nun vor allem Filme
Die wohl herausforderndste Filmrolle in seiner Anfangszeit spielt Jeremy Renner in dem 2002 veröffentlichten Biopic "Dahmer", das die Geschichte des Serienmörders Jeffrey Dahmer erzählt. Seine Darbietung des berüchtigten Killers bringt ihm viele lobende Kritiken ein und beschert ihm eine Nominierung für den Independent Spirit Award. Gleichzeitig gesteht der junge Darsteller, dass ihm seine Filmfigur mehr als sonst zu schaffen macht.
Weitere Bekanntheit erlangt Jeremy Renner durch seinen Auftritt im Actionthriller "S.W.A.T. – Die Spezialeinheit" ("S.W.A.T.", 2003), wo er neben Colin Farrell zu sehen ist. Dem Kino bleibt er in den folgenden Jahren treu. Leinwandrollen ergattert er in "The Heart Is Deceitful Above All Things" (2004), "Neo Ned" (2005), "Das Ende der Unschuld" ("12 and Holding", 2005), "A Little Trip to Heaven" (2005) und "Kaltes Land" (2005). Im letztgenannten Film gibt der leidenschaftliche Musiker Jeremy Renner auch einen Song zum Besten.
2007 taucht er gleich in zwei viel beachteten Filmen auf: Im Zombieschocker-Sequel "28 Weeks Later" gibt Renner einen zupackenden US-Soldaten, und im Western "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" ("The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford") verkörpert er einen Banditen. Als Patient übernimmt er im selben Jahr zudem eine Gastrolle in der Erfolgsserie "Dr. House".
Jeremy Renner wird für "Tödliches Kommando – The Hurt Locker" und "The Town – Stadt ohne Gnade" gefeiert
Den ersten Höhepunkt seiner Karriere erreicht Jeremy Renner mit dem 2008 veröffentlichten Kriegsdrama "Tödliches Kommando – The Hurt Locker" ("The Hurt Locker") von Kathryn Bigelow. Einmal mehr schlüpft er hier in die Rolle eines US-Soldaten und darf sich von seiner rauen, kernigen Seite zeigen. Für seine Performance als Anführer eines Bombenräumkommandos erhält der gebürtige Kalifornier seine erste Oscar-Nominierung.
Nach einem Engagement in der kurzlebigen Krimiserie "The Unusuals" (2009) gibt Jeremy Renner in seiner folgenden Kinoarbeit erneut eine Kostprobe seiner Fähigkeiten. Unter der Regie Ben Afflecks hinterlässt er in dem stargespickten Gangsterthriller "The Town – Stadt ohne Gnade" ("The Town", 2010) einen bleibenden Eindruck. Freuen kann er sich unter anderem über seine zweite Oscar- und seine erste Golden-Globe-Nominierung.
Jeremy Renner als Hawkeye und im "Mission: Impossible"-Universum
Spätestens 2011 kommt Jeremy Renner im Blockbuster-Olymp Hollywoods an. In der Comicverfilmung "Thor" legt er seinen ersten Cameo-Auftritt als Bogenschütze Hawkeye alias Clint Barton im Marvel Cinematic Universe hin. Und mit "Mission: Impossible – Phantom Protokoll" ("Mission: Impossible – Ghost Protocol") wird er Teil der erfolgreichen Agentenreihe um den von Tom Cruise gespielten Ethan Hunt.
2012 folgt mit dem Superheldentreffen in "Marvel's The Avengers" ("The Avengers") Renners nächster Einsatz als Gerechtigkeitskämpfer Hawkeye. Einen kraftvoll-agilen Part zieht der Kalifornier darüber hinaus mit dem Actionstreifen "Das Bourne Vermächtnis" ("The Bourne Legacy", 2012) an Land. Im vierten Teil der Bourne-Reihe, der ohne Matt Damon auskommt, spielt Jeremy Renner den neuen Protagonisten Aaron Cross, einen Superagenten auf der Flucht.
Jeremy Renner: privates Auf und Ab und vielfältige Leinwandarbeit
2013 ist Jeremy Renner in drei sehr unterschiedlichen Filmen zu sehen: Mit "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" ("Hansel & Gretel: Witch Hunters") unternimmt er einen Ausflug ins Horror- und Fantasy-Fach. "The Immigrant" zeigt ihn als Illusionisten in einem Einwanderer-Melodram. Und in der auf wahren Begebenheiten beruhenden Krimikomödie "American Hustle" gibt er neben Stars wie Christian Bale, Bradley Cooper, Jennifer Lawrence und Amy Adams einen korrupten Bürgermeister. Bei den Screen Actors Guild Awards wird das illustre Ensemble mit dem Preis für den besten Cast bedacht.
Bereits im Frühjahr 2013 hat Jeremy Renner erfreuliche private Neuigkeiten zu verkünden. Seine Partnerin Sonni Pacheco, ein kanadisches Model, mit dem er seit 2011 liiert ist, bringt die gemeinsame Tochter Ava Berlin Renner zur Welt. Anfang 2014 heiratet das Paar, lässt sich aufgrund unüberbrückbarer Differenzen aber schon im darauffolgenden Jahr wieder scheiden und führt fortan einen erbitterten Sorgerechtsstreit.
Jeremy Renner und seine Tochter Ava Berlin auf dem roten Teppich bei der Oscar-Verleihung 2017
Mit "Kill the Messenger" erscheint 2014 ein Film, der abermals auf realen Ereignissen basiert. Jeremy Renner schlüpft hier in die Rolle des unter mysteriösen Umständen verstorbenen Enthüllungsjournalisten Gary Webb. Erstmals ist der kalifornische Schauspieler auch als Produzent involviert. Ein Job, den er bei einigen späteren Projekten, etwa "The Founder" (2016), erneut übernehmen wird.
Jeremy Renner zwischen Spektakel und anspruchsvollem Erzählkino
Im Anschluss an "Kill the Messenger" stehen für Jeremy Renner drei actionreiche Großproduktionen auf dem Programm. In "Avengers: Age of Ultron" (2015) und "The First Avenger: Civil War" ("Captain America: Civil War", 2016) zieht er sich wieder den Anzug des Bogenschützen Hawkeye über. Für "Mission Impossible: Rogue Nation" (2015) spielt Renner zum zweiten Mal den Ethan Hunt unterstützenden Agenten William Brandt.
Unter der Regie Denis Villeneuves agiert Jeremy Renner im ambitionierten, auf Effektgewitter verzichtenden Science-Fiction-Streifen "Arrival" (2016). Er mimt einen Physiker, der mit einer von Amy Adams verkörperten Linguistin Kontakt zu Außerirdischen herstellen soll. 2017 folgt der atmosphärische Kriminalthriller "Wind River" von Taylor Sheridan mit Marvel-Co-Star Elizabeth Olsen, der den Schauspieler in der Rolle eines Wildhüters in einem Ureinwohnerreservat auf Mördersuche schickt. Bevor Renner 2019 in "Avengers: Endgame" einmal mehr den mit Pfeilen um sich schießenden Hawkeye gibt, tritt er noch in den beiden Komödien "Casino Undercover" ("The House", 2017) und "Catch Me!" ("Tag", 2018) auf.
Jeremy Renner und Antman-Darsteller Paul Rudd bei der Promo-Tour zu "Avengers: Endgame" in China
Jeremy Renner: Musik und neue Fernsehprojekte
Dass Musik ihm viel bedeutet, unterstreicht Jeremy Renner mit der Veröffentlichung der beiden CDs "The Medicine" und "Live For Now", die 2020 in den Handel kommen. Nur ein Jahr später sorgt er mit gleich drei neuen TV-Produktionen für Aufsehen. In der Animationsserie "What If...?" spricht er den Hawkeye-Charakter in einem alternativen Marvel-Universum. Mit "Hawkeye" bekommt der von ihm gespielte Bogenschütze seine eigene Live-Action-Serie bei Disney+, in der er auf eine potenzielle Nachfolgerin trifft. Die Hauptrolle bekleidet Renner auch in der bereits für eine weitere Staffel bestätigten Serie "Mayor of Kingstown". Zum zweiten Mal nach "Wind River" arbeitet der auch als Produzent eingebundene Darsteller dabei mit Taylor Sheridan zusammen.
FAQs
Mit welcher Hand schreibt Jeremy Renner? Jeremy Renner ist Linkshänder.
Hat Jeremy Renner deutsche Wurzeln? Im Stammbaum des Hollywood-Schauspielers finden sich in der Tat deutsche Vorfahren.
Ist Jeremy Renner verheiratet? Anfang 2013 heiratet Jeremy Renner das kanadische Model Sonni Pacheco. Ihre Ehe wird jedoch 2015 schon wieder geschieden. Es folgt ein erbitterter Streit um das Sorgerecht für ihre gemeinsame Tochter Ava Berlin.
Trivia
- Jeremy Renner ist ein begeisterter Handwerker und renoviert mit seinem Kumpel und Schauspielkollegen Kristoffer Ryan Winters Häuser, die sie anschließend weiterverkaufen.
- Jeremy Renner hat insgesamt sechs Geschwister. Als er 40 Jahre alt ist, wird sein jüngster Bruder geboren.
- Als ein US-amerikanisches Portal für Ahnenforschung nach Verbindungen zwischen Jennifer Lawrence und ihrem "Tribute von Panem"-Kollegen Josh Hutchinson sucht, stößt es durch Zufall auf verwandtschaftliche Bezüge zu Jeremy Renner. Angeblich sind Lawrence und der Marvel-Star Cousins fünften Grades.
- Bei den Dreharbeiten zu "Catch Me!" bricht sich Jeremy Renner seinen rechten Ellenbogen und sein linkes Handgelenk.
- Ab März 2017 können sich Fans von Jeremy Renner mithilfe einer Handy-App namens "Jeremy Renner" bzw. "Jeremy Renner Official" über den Hollywood-Schauspieler auf dem Laufen halten. 2019 wird das Programm allerdings abgeschaltet, da Internettrolle es zunehmend missbrauchen.
- Jeremy Renner ist Fan der Footballmannschaft San Francisco 49ers.
Bekannt aus:
Filme (Auswahl):
• Die Chaos-Clique auf Klassenfahrt (1995) • Paper Dragons (1996) • Fish in a Barrel (2001) • Dahmer (2002) • Monkey Love (2002) • S.W.A.T. – Die Spezialeinheit (2003) • The Heart Is Deceitful Above All Things (2004) • Neo Ned (2005) • Das Ende der Unschuld (2005) • Kaltes Land (2005) • A Little Trip to Heaven (2005) • Love Comes to the Executioner (2006) • Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford (2007) • 28 Weeks Later (2007) • Take (2007) • Tödliches Kommando – The Hurt Locker (2008) • Ingenious (2009) • The Town – Stadt ohne Gnade (2010) • Thor (2011) • Mission: Impossible – Phantom Protokoll (2011) • Marvel's The Avengers (2012) • Das Bourne Vermächtnis (2012) • Hänsel und Gretel: Hexenjäger (2013) • The Immigrant (2013) • American Hustle (2013) • Kill the Messenger (2014, auch Produzent) • Avengers: Age of Ultron (2015) • Mission: Impossible – Rogue Nation (2015) • The First Avenger: Civil War (2016) • Arrival (2016) • Wind River (2017) • Casino Undercover (2017) • Catch Me! (2018) • Avengers: Endgame (2019) • Arctic Justice: Thunder Squad (2019)
Fernsehen (Auswahl):
• Tödliche Spiele (1995) • Strange Luck – Dem Zufall auf der Spur (1996) • Ich begehre deinen Sohn (1996) • Rätselhaftes Verschwinden – Ein Alptraum wird wahr (1997) • Das Netz – Todesfalle Internet (1999) • New York Life – Endlich im Leben! (1999) • Angel – Jäger der Finsternis (2000) • CSI: Den Tätern auf der Spur (2001) • Dr. House (2007) • The Unusuals (2009) • Louie (2014) • What If...? (2021) • Mayor of Kingstown (ab 2021) • Hawkeye (2021)
Auszeichnungen (Auswahl):
Screen Actors Guild Award (2014), Critics' Choice Movie Award (2014)