Biografie zu Greta Gerwig
Ihre Leidenschaft für Film und Theater entdeckte Greta Gerwig schon während ihrer Schulzeit in einer katholischen Mädchenschule. Auch für Musik und Tanz begeisterte sie sich. Aus Vernunftgründen entschloss sich Gerwig nach ihrem Schulabschluss aber zunächst gegen ein Musikstudium und schrieb sich stattdessen für Englisch und Philosophie am New Yorker "Barnard College" ein.
Während des Studiums versuchte sich zunächst als Drehbuchautorin. Als ihre ersten Stücke nicht angenommen wurden, übernahm sie zunehmend Rollen in Independent-Filmen. Mitten in dieser von Selbstzweifeln geprägten Zeit fiel ihr eine Hauptrolle zu: An der Seite von Ben Stiller und Jennifer Jason Leigh spielte sie in Greenberg (2010) von Noah Baumbach und wurde damit dem großen Publikum bekannt.
In Baumbachs nächstem Film, Frances Ha (2013; mit Adam Driver und Michael Zegen) spielte Gerwig die Hauptrolle und war als Co-Autorin am Drehbuch beteiligt. In den folgenden Jahren war sie in einigen großen Filmen wie Jahrhundertfrauen (2016: mit Annette Bening und Elle Fanning) und Jackie: Die First Lady (2016; mit Natalie Portman und Peter Sarsgaard) zu sehen, bevor sie 2017 mit Lady Bird ihre erste Regiearbeit ablieferte.
Lady Bird – Gerwigs Regiedebüt ist ein Mega-Erfolg
Lady Bird (2017) erzählt die Geschichte der 17-jährigen Christine McPherson. Weil sie sich anders fühlt als die anderen, hat sich Christine selbst den Namen Lady Bird gegeben. Im Abschlussjahr an einer katholischen Mädchenschule, steht sie an der Schwelle zum Erwachsenwerden und versucht, trotz aller Unsicherheiten ihren Weg zu finden. Das bedeutet Auseinandersetzungen mit ihrer Mutter, die sich für ihre Tochter einen geraden, unspektakulären Lebensweg wünscht, mit ihren Freundinnen und mit ihren Lehrern. Schließlich gelingt es Lady Bird, sich abzunabeln – und dadurch lernt sie letzten Endes auch, die Gefühle und Sorgen ihrer Mutter zu verstehen.
Greta Gerwig selbst sagt über den Film, dass er zwar nicht wirklich autobiografisch sei, dass es aber definitiv Parallelen zu ihrer eigenen Jugend gebe. Angefangen von der katholischen Mädchenschule bis hin zum Wunsch, etwas Außergewöhnliches und Bedeutungsvolles zu tun. Ihr Ziel war es, Lady Bird wie eine Erinnerung zu inszenieren – darum gab die Regisseurin den Schauspielern ihre Highschool-Jahrbücher sowie alte Fotos und Notizen zur Vorbereitung.
Im Alleingang zum Oscar®? Greta Gerwig als Film-Multitalent
Obgleich Greta Gerwig schon in vorherigen Filmen Erfahrungen hinter der Kamera sammeln konnte, ist Lady Bird (2017) der erste Film, bei dem sie allein Regie führte. Zudem schrieb sie auch das Drehbuch und war als Produzentin tätig. Der Beinahe-Alleingang ist anscheinend ein echtes Erfolgsrezept: Die Kritiker lobten nicht nur die einfühlsam erzählte Handlung und die lebendigen, authentischen Dialoge – der Film erhielt unter anderem fünf Oscar®-Nominierungen für den besten Film, die beste Hauptdarstellerin (Saoirse Ronan), die beste Nebendarstellerin (Laurie Metcalf), das beste Drehbuch und die beste Regie.
Damit ist Greta Gerwig erst die fünfte Frau, die für einen Regie-Oscar® nominiert ist. Die einzige Regisseurin, die jemals mit der Trophäe ausgezeichnet wurde, ist Kathryn Bigelow: Sie erhielt 2009 den Oscar für das Kriegsdrama Tödliches Kommando - The Hurt Locker (2009; mit Jeremy Renner und Anthony Mackie). Sicher ist auf jeden Fall, dass Lady Bird nicht das letzte Projekt der ambitionierten Filmemacherin ist – wir dürfen uns auf mehr von Greta Gerwig freuen!