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Schlechter Vermieter?

Schimmel, Kälte, Feuchtigkeit: Ist Prinz William in Immobilien-Skandal verwickelt?

  • Aktualisiert: 04.11.2024
  • 14:37 Uhr
  • teleschau
Eine Kampagne gegen Obdachlosigkeit, während die eigenen Mieter frieren? Das wird Prinz William jetzt vorgeworfen.
Eine Kampagne gegen Obdachlosigkeit, während die eigenen Mieter frieren? Das wird Prinz William jetzt vorgeworfen.© 2024 Getty Images/WPA Pool

Prinz William (42), Thronfolger Englands und Herzog von Cornwall, steht im Mittelpunkt eines Immobilien-Skandals. Wie englische Medien recherchierten, entsprechen viele Mietwohnungen im Herzogtum nicht den Energiestandards. Mieter berichteten von katastrophalen Zuständen.

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Seit 2022, als Queen Elizabeth II. starb und Prinz Charles, den Thron bestieg, ist dessen ältester Sohn Prinz William automatisch Herzog von Cornwall. Zum Herzogtum gehören Ländereien mit einer Gesamtgröße von 540,90 Quadratkilometer. Insgesamt gibt es über 3.500 einzelne Pachtobjekte. Dazu gehören land- und forstwirtschaftliche Betriebe, Bürogebäude, Werkstätten und Wohngebäude - insgesamt rund 600 Mietobjekte. Mit den Einkünften bestreitet der jeweilige Herzog seinen Lebensunterhalt und unterstützt wohltätige Organisationen.

Die Einnahmen flossen in den letzten Jahren üppig, 2019/2020 sollen es zum Beispiel über 22 Millionen Pfund gewesen sein. Grund zur Freude bei Prinz William. Doch bei der Instandhaltung scheint es nicht so gut zu klappen - schlecht für alle Mieter des Herzogtums. Britische Medien machten nun skandalöse Bedingungen bei der Einhaltung der gesetzlichen Energieeffizienz in mindestens 50 der Immobilien öffentlich.

Prinz Williams Mieter halten sich mit Decken warm

Wie die Zeitung "Mirror" und der TV-Sender "Channel 4" nach einer 15-monatigen Recherche nun berichteten, "erfüllen zahlreiche Mietobjekte im Besitz von Prinz William nicht die gesetzlichen Mindeststandards für die Energieeffizienz von Vermietern". Demnach seien 50 Immobilien im Herzogtum mit der Bewertung F und 20 mit der Bewertung G gefunden worden, "darunter sechs Immobilien mit der niedrigsten EPC-Bewertung von einem Punkt von 100". Wem das jetzt alles zu technisch war: Wohnungen unterhalb der Bewertung E dürfen seit 2020 nicht mehr vermietet werden. Und Williams Wohnungen liegen in der Bewertungsskala weeeit weg vom E-Standard.

"Mirror" und "Channel 4" verwiesen auf Interviews mit Mietern, die von fortwährenden und teilweise bereits jahrelangen Problemen mit "schwer zu heizenden Häusern mit Schimmel- und Feuchtigkeitsproblemen" berichteten und teilweise ohne Heizung und nur von Decken notdürftig gewärmt wohnten.

An der Ausstattung mangelt es, an den Mietpreissteigerungen nicht. Wer als Vermieter um Ausbesserung bitte, werde sofort mit höherer Miete unter Druck gesetzt. Skandalös! Einige Vermieter seien so schon aus ihren Wohnungen vertrieben worden, berichtete "Mirror". Ein Bewohner wurde zitiert: "Ich fragte nach Doppelverglasung und sie sagten, Prinz Charles mag das nicht. Nun, er muss nicht hier leben. Das Haus ist kalt und es ist ein Kampf, aber es geht hier nirgendwo anders zu leben." Sein enttäuschtes Fazit: "Sie sind keine guten Vermieter." Besonders verwunderlich, da Prinz Charles sich sonst mit seinen Projekten zum Umweltschutz groß macht - und Umweltschutz und keine Energieverschwendung gehen eigentlich Hand in Hand. Scheinbar nicht, wenn er sich selbst darum kümmern muss.

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Prinz William wird eine "aalglatte PR" vorgeworfen

Für das Problem ist Prinz William nicht allein verantwortlich, er hat es quasi von seinem Vater übernommen. Und damit auch die Einnahmen: Prinz William und der vorherige Herzog von Cornwall, König Charles III., haben seit dem Inkrafttreten der Vorschriften zur Energieeffizienz 91 Millionen Pfund Gewinne erzielt, hieß es in dem Bericht.

Aktivisten kritisieren das Herzogtum nun als "skrupellosen Vermieter", der von den schlechten Wohnbedingungen seiner Mieterinnen und Mieter profitiere. Der Skandal kommt zur Unzeit. Denn gerade wird der Buckingham Palast für geschätzte 369 Millionen Pfund renoviert - auf Kosten der Steuerzahler. Zudem startete William gerade eine neue Kampagne gegen Obdachlosigkeit und dafür, dass "jeder ein Recht auf ein sicheres und stabiles Zuhause hat".

Das klinge wie Hohn in den Ohren derer, die in Williams Cornwall-Bruchbuden unter skandalösen Bedingungen hausen müssten, schrieb "Mirror" und zitierte einen betroffenen Mieter: "Diese aalglatte PR wird vielen Mietern im Halse stecken bleiben."

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