"Der Upir" bald auf Joyn streamen
Rocko Schamoni: Vom Musiker zum Serien-Helden
- Aktualisiert: 06.08.2024
- 08:01 Uhr
- teleschau
Rocko Schamoni (58) als Vampir? Warum nicht! Schließlich hat der ehemalige Punkrocker in seinem Leben schon so ziemlich alles gemacht. Sänger, Moderator, Schriftsteller, Schauspieler, Kneipenbesitzer. Jetzt wird er Serienheld. "Der Upir", eine Comedy-Serie über Vampire, ist abgedreht und startet bald auf Joyn.
Rocko Schamoni heißt eigentlich Tobias Albrecht, kam in Kiel zur Welt, wuchs in der Kleinstadt Lütjenburg auf. Hier begann der Sohn eines Lehrer-Ehepaars auch mit der Musik. Punk, Rock, sarkastische Punkschlager mit schrägen Texten ("Abendrot, ohoho, Manuela ist schon lange tot, ohoho"). Da nannte er sich noch Roddy Dangerblood. Mitte der 1980er-Jahre kamen der Umzug nach Hamburg und ein neuer Künstlername: Rocko Schamoni.
Weil er kurz mit dem Gedanken liebäugelte, Superstar zu werden, setzte er noch was Majestätisches davor: King Rocko Schamoni. Das mit dem Superstar wurde nichts. Mainstream lag ihm noch nie, Kultiges eher. Diese Attitüde passt zu seiner neuen Joyn-Serie: "Der Upir".
Rocko Schamoni und Fahri Yardim als bissiges Chaos-Duo
In der bislang wohl bissigsten Joyn-Produktion spielt Schamoni den Vampir Igor, der aus dem 19. Jahrhundert stammt und den es nach Berlin verschlagen hat. Hier trifft er auf den Berliner Hipster Eddie, gespielt von "jerks."-Superstar Fahri Yardım (43). Was die beiden gemeinsam erleben, ist skurril, befremdlich, lustig.
Alle Staffeln von "jerks." kannst du jetzt auf Joyn schauen.
Das trifft auch auf vieles zu, das Rocko Schamoni in seiner Karriere machte. Er brachte sogar eine Schmuckkollektion heraus, die er "Scheiße by Schamoni" nannte.
"Bei 'Der Upir' geht es um nichts Geringeres als um Leben und Tod", erklärte Katharina Possert von der UFA, die im Auftrag von Joyn produzierte. "Allerdings saugt jede Kühlschranktür stärker als unsere zwei saftlosen Chaos-Vampire, wenn sie gemeinsam durch ihren Alltag eiern. Wir können uns auf Deutschlands erste Vampir-Comedy freuen!"
Rocko Schamoni sollte zum "Bravo"-Star aufgebaut werden
Ein verwirrter Vampir? Passt zu Rocko. Der machte schon immer eher das, was man nicht von ihm erwartete. Als er Ende der 1980er-Jahre erst von der Hamburger Szene und dann, auch über Bekannt- und Freundschaften zu Größen wie den Goldenen Zitronen und den Toten Hosen, auch von der Industrie entdeckt wurde, wollte ihn eine Plattenfirma zum Star aufbauen. Das gefiel ihm eine Zeitlang, dann erkannte er: "Ich wollte kein 'Bravo'-Boy sein", wie er dem "Stern" verriet.
Der Star-(Alp)-Traum platzte, aber trotzdem veröffentlichte Schamoni über die Jahre über ein Dutzend LPs. Im neuen Jahrtausend startete er seine Karriere als Schriftsteller, landete mit "Dorfpunks" 2004 einen Bestseller, dem im April 2024 mit "Pudels Kern" eine Art autobiografische Fortsetzung folgte. Und die die wieder zum Hit wurde. Er nahm Hörbücher auf und tauchte verstärkt in Kino und Fernsehen auf, zuletzt im März bei ARD Kultur als Moderator seiner "Rocko Schamoni Supershow" und im letzten Jahr im Kinofilm "Sophie, der Tod und ich".
Die "taz" schrieb einst, Rocko Schamoni sei "lustiger als hierzulande erlaubt". Auch als Vampir.