Vom Reparateur zum Weltstar
Große Trauer: Harry Belafonte ist tot! Fans weinen um den verstorbenen Schauspieler
- Aktualisiert: 04.05.2023
- 15:19 Uhr
- Monika S.
Das Wichtigste in Kürze
Harry Belafonte ist im Alter von 96 Jahren gestorben.
Wegbegleiter blicken auf ein denkwürdiges Leben Belafontes zurück.
Er hinterlässt Spuren als Schauspieler, Musiker und Aktivist.
Die Trauer ist groß: Mit Harry Belafonte ist ein ganz Großer von uns gegangen. Er verkaufte mehr als 100 Millionen Alben, spielte in mehr als 40 Filmen mit - und engagierte sich auch politisch. Wegbegleiter und Fans gedenken dem "Calypso-King".
Harry Belafonte wurde 96 Jahre alt. Bis zu seinem Tod am 26. April 2023 hinterließ er bleibenden Eindruck in nicht nur einem Bereich. Um es in den Worten von UN-Generalsekretär António Guterres zu sagen:
In Musik, Film und Theater hat er Millionen mit seinem unnachahmlichen Charme und Charisma berührt, aber darüber hinaus hat er sein Leben dem Kampf für Menschenrechte und gegen Ungerechtigkeit in all ihren Formen gewidmet.
António Guterres, 2023
Im Video: Wie die Welt von Harry Belafontes Tod erfuhr
Trauer um Weltstar: Harry Belafonte ist tot
Belafontes Lebensgeschichte ist die Geschichte Amerikas im 20. Jahrhundert. Er wurde 1927 in Harlem geboren, wuchs jedoch in der jamaikanischen Heimat seiner Mutter auf. Zurück in Amerika diente Belafonte als Munitionsladearbeiter bei der US Navy. Schließlich arbeitete er unter anderem in Schneidereien und im Reinigungsdienst.
Harry Belafonte: Vom Reparateur zum Weltstar
Das Blatt wandte sich, als Belafonte Für Reparaturarbeiten zu einer Theatervorstellung eingeladen wurde. Er entdeckte seine Leidenschaft und ging an die legendäre Schauspielschule des emigrierten deutschen Regisseurs Erwin Piscator. Was folgte, war eine Hollywood-Karriere mit Filmen wie "Bright Road" (1953) und "Carmen Jones" (1954).
Dass er nicht nur ein Schauspiel-, sondern auch ein Gesangstalent war, bewies Belafonte nicht zuletzt mit heiterer Urlaubsmusik im afro-karibischen Stil. Man nannte ihn den "Calypso-King", seine Lieder wie der "Banana Boat Song" wurden zu legendären Ohrwürmern. Hinter diesen steckte eine Botschaft gegen Sklaverei, die Belafonte abseits der Musik klar kommunizierte. Er kritisierte Präsidenten wie George W. Bush und Donald Trump. Auch seinen Musikkollegen warf er vor, sich zu wenig um ihre "gesellschaftlichen Pflichten" zu kümmern.
Die zwei Seiten des Harry Belafonte
Belafonte habe "die Kunst verändert und sich gleichzeitig für die Menschenrechte eingesetzt", sagte jetzt der frühere US-Präsident Barack Obama, der ebenfalls Kritik von Belafonte einstecken musste.
Und er hat das alles mit dem ihm ganz eigenen Lächeln und Stil gemacht.
Barack Obama, 2023
Dabei war Belafonte nicht immer zum Lachen zumute. Wie er in seiner 2012 erschienenen Autobiografie "My Song" erzählt, hatte er zu Lebzeiten unter anderem mit Spielsucht und Untreue zu kämpfen. Zwei Ehen zerbrachen, in dritter Ehe war der Vater von vier Kindern und Großvater von acht Enkelkindern seit 2008 mit der Fotografin Pamela Frank verheiratet.
Harry Belafonte: So trauern seine Wegbegleiter
"Wir müssen Gott danken, dass wir Harry Belafonte 96 Jahre lang hatten", sagte Sänger John Legend.
Wenn man daran denkt, was es bedeutet, ein Künstler und ein Aktivist zu sein, dann hat er das komplett verkörpert.
John Legend, 2023
Belafonte sei ein "Wegbereiter und Held" gewesen, schrieb Moderatorin Oprah Winfrey bei Instagram. US-Präsident Joe Biden würdigte Belafonte als "bahnbrechenden Amerikaner, der sein Talent, seinen Ruhm und seine Stimme genutzt hat, um die Seele unserer Nation zu erlösen". Bernice King, Tochter von Martin Luther King Jr., erinnerte via Twitter daran, wie Belafonte ihre Familie einst unterstützte - und wie er gemeinsam mit ihrer Mutter um ihren Vater trauerte, nachdem dieser ermordet worden war.
"Schönste Erinnerungen" seiner Karriere in Deutschland
Belafonte hatte an der Seite von Martin Luther King Jr. für schwarze Bürgerrechte in den USA gekämpft, mit Nelson Mandela gegen die Apartheid in Südafrika und als Unicef-Botschafter für Kinder auf Haiti und im Sudan. "Zu den schönsten Erinnerungen" seiner Karriere zählte Belafonte "die Dankbarkeit - die Liebe und Herzlichkeit", die ihm das deutsche Publikum einst entgegenbrachte. 1958 hatte er zum ersten Mal Deutschland besucht.
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