Fußpilz, Kopfhautpilz & Co. behandeln
Tipps bei Hautpilz: Diese Hausmittel helfen bei einer Infektion und juckender Haut
- Aktualisiert: 25.07.2023
- 08:29 Uhr
- Regine Wagner
Hautpilzerkrankungen sind zwar keine schwere Krankheit, können aber sehr unangenehm sein - mit geröteter, schuppender oder juckender Haut, Blasenbildung an Händen und Füßen und sogar Haarausfall. Wir haben die wichtigsten Infos zum Thema Hautpilz: Welche Arten gibt es, was sind die Ursachen und Symptome und wie könnt ihr ihn effektiv behandeln?
Hautpilz: Was ist das eigentlich?
Hautpilz, auch Dermatomykose genannt, ist eine Pilzerkrankung der Haut. Hautpilz wird durch unterschiedliche Pilzarten hervorgerufen, die sich auf der Haut, Nägeln, Haaren oder Schleimhäuten niederlassen und Symptome wie Rötungen, Schwellungen, Juckreiz oder Schuppungen hervorrufen. Hautpilz fühlt sich überall dort wohl, wo es warm und feucht ist, sodass die Ansteckungsgefahr in Fitnessstudios, Schwimmbädern, Duschen und Saunen besonders groß ist. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder Durchblutungsstörungen tragen ein erhöhtes Risiko, an Hautpilz zu erkranken.
Hautpilz: Das sind die häufigsten Arten
Es gibt verschiedene Hautpilz-Arten, die von unterschiedlichen Pilzen verursacht werden und diverse Symptome hervorrufen können. Im Folgenden haben wir die häufigsten Hautpilz-Arten und ihre Symptome aufgeführt:
Fußpilz
Fußpilz wird durch Fadenpilze ausgelöst und ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Fußpilz verursacht oft Juckreiz, Brennen, Rötungen und Schuppungen der Haut zwischen den Zehen oder an den Fußsohlen. Es können auch Blasenbildung, Rissbildung und ein unangenehmer Geruch auftreten.
Handpilz
Auch der Handpilz wird durch Fadenpilze ausgelöst. Er tritt zu Beginn meist nur an einer Hand auf, kann jedoch im Verlauf der Infektion auf die andere Hand übertragen werden. Handpilz äußert sich in Form von juckender, schuppiger und geröteter Haut an den Handflächen, Fingern oder zwischen den Fingern. Manchmal treten auch kleine Bläschen oder Risse auf.
Nagelpilz
Nagelpilz wird durch Fadenpilze, aber auch durch Schimmel- oder Hefepilze in der Haut ausgelöst. Häufig sind die Fußnägel befallen, seltener die Fingernägel. Nagelpilz führt zu einer Verdickung, Verfärbung und Verformung der Nägel. Die Nägel können brüchig werden, sich von der Nagelplatte lösen und eine gelbliche oder bräunliche Färbung aufweisen. Erst im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf treten Schmerzen auf.
Im Clip: Tipps bei brüchigen Nägeln
Die besten Hausmittel gegen brüchige Nägel
Kopfpilz
Ausgelöst durch Fadenpilze, zeigen sich beim Kopfpilz oft sehr unterschiedliche Symptome. Es können sich haarlose, scharf abgegrenzte Bereiche bilden, aber auch eine juckende, schuppige und gerötete Kopfhaut oder Areale mit abgebrochenen Haaren.
Gesichtspilz
Der durch Fadenpilze ausgelöste Gesichtspilz kann zu juckenden, roten Hautausschlägen im Gesicht führen. Es können sich schuppige oder fleckige Bereiche bilden, eventuell begleitet von Rötung, Brennen oder Trockenheit. Oft verschlimmern sich die Symptome bei starker Lichteinwirkung.
Ringelflechte
Die Infektion an Rumpf und den Extremitäten verursacht runde, juckende Hautausschläge, die oft von einer klaren oder schuppigen Mitte und einem ringförmigen Rand gekennzeichnet sind und sich auf verschiedene Körperbereiche ausbreiten können. Die Infektion kann sich auch in tiefere Hautschichten ausdehnen und heftige Entzündungsreaktionen mit flüssigkeitsgefüllten Knoten hervorrufen. Starker Schmerz, Fieber und Abgeschlagenheit sind typische Symptome.
Leistenpilz
Leistenpilz zeigt sich durch juckende, rote Ausschläge in der Leistengegend. Es kann zu Rötung, Schuppung und Brennen kommen, insbesondere in den Hautfalten und der Leistenbeuge. Vom Leistenpilz sind meistens Männer betroffen, die zu starkem Schwitzen neigen. Die Infektion breitet sich von der Haut zwischen Hodensack und Oberschenkeln oft in Richtung Anus und Gesäß aus.
Kleienpilzflechte
Die Kleienpilzflechte wird durch Hefepilze in der Haut ausgelöst. Sie verursacht juckende, schuppige Flecken auf der Haut, die sich oft auf den Rücken, die Brust oder den Bauch erstrecken. Die Flecken können silbrig-weiß oder grau gefärbt sein und schuppige Schichten aufweisen. Die Hautschuppen ähneln Kleie, einem Restprodukt vom Getreidemahlen, die namensgebend für die Kleienpilzflechte ist.
Kutane Candidiasis
Diese Infektion wird durch Hefepilze der Gattung Candida hervorgerufen. Sie entwickelt sich in feuchtwarmen Körperregionen wie Achselhöhlen, Leistenregion, Zehen- und Fingerzwischenräumen, der Gesäßfalte und dem Genitalbereich besonders gut. Auch die Haut unterhalb der weiblichen Brust ist häufig betroffen. Typische Symptome sind knotige Bläschen, aus denen sich großflächige Plaque mit schuppigem Rand bildet. Die Infektion kann auch die Schleimhaut besiedeln, was sich bei der Frau als Scheidenpilz und beim Mann als Eichelentzündung zeigt.
Mikrosporie
Diese Infektion wird durch Fadenpilze ausgelöst, häufig über erkrankte Haustiere übertragen und betrifft meistens Kinder. An Rumpf und Kopfhaut entwickeln sich entzündliche, scheibenförmige Hautveränderungen, an betroffener Kopfhaut können die Haare abbrechen.
Hautpilz: Das sind die Ursachen für die Pilzinfektion
Die meisten Hautpilzarten entstehen durch Fadenpilze, aber auch Hefe- und Schimmelpilze können die Ursache für Hautpilz sein. Hautpilz ist sehr ansteckend und leicht übertragbar. Die Sporen werden über direkten oder indirekten Kontakt weitergegeben und dringen über kleine Verletzungen in die Haut ein, wo sie eine Infektion hervorrufen.
Hautpilz behandeln: Medikamente oder Hautpilz-Hausmittel?
Zeigen sich bei euch vermehrt Symptome und erhärtet sich damit der Verdacht auf Hautpilz, ist der Weg zur Dermatologin oder zum Dermatologen angesagt. Nach einer fachärztlichen Untersuchung ist in der Regel bereits klar, ob ihr an einem Hautpilz erkrankt seid, oder ob ein anderer Befund vorliegt. Anhand eines Abstriches kann fachärztliches Personal den genauen Erreger identifizieren und eine passende Behandlung beginnen.
Die Behandlung von Hautpilz erfolgt primär durch Medikamente, die das Wachstum und die Vermehrung des Pilzes eindämmen. Daneben gibt es verschiedene Hausmittel, deren Wirkung allerdings nicht belegt ist. Sie ersetzen keine medikamentöse Behandlung, die Anwendung von Hautpilz-Hausmitteln solltet ihr mit eurer Ärztin oder eurem Arzt absprechen. Wir haben euch alles Wichtige zur medikamentösen Behandlung und zu den Hautpilz-Hausmitteln zusammengestellt und zeigen euch, mit welchen Maßnahmen ihr die Pilz-Behandlung unterstützen könnt.
Hautpilz-Behandlung mit Medikamenten
Eine Pilzinfektion der Haut wird vorrangig mit Medikamenten behandelt, die das Wachstum und die Vermehrung der Pilze verhindern. Diese als Antimykotika bezeichneten Mittel werden äußerlich angewendet und als Salbe, Tinktur, Hautpilz-Creme, Puder, Spray oder Shampoo mehrmals täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Diesen Vorgang wiederholt ihr so lange, bis sich die Haut komplett erneuert hat und keine Sporen mehr nachweisbar sind. Die Behandlung ist langwierig und kann mehrere Monate dauern. Alternativ gibt es Mittel, die die Pilzsporen abtöten und gleichzeitig das Wachstum der Pilze hemmen. Diese Behandlung ist deutlich schneller, da nicht gewartet werden muss, bis sich die Haut komplett erneuert hat. Nur selten und in sehr schweren Fällen werden Tabletten zur inneren Behandlung verabreicht.
Eine neue und vielversprechende Behandlung von Hautpilz ist die Lasertherapie. Die Therapie wird in mehreren Sitzungen durchgeführt und zeigt bei harmlosen Nebenwirkungen eine hohe Erfolgsrate. Eure Dermatologin oder euer Dermatologe wird eine passende Therapie auswählen.
Hautpilz-Behandlung mit Hautpilz-Hausmitteln
Verschiedene Hausmittel können den Heilungsprozess unterstützen, die Wirkung ist allerdings nicht belegt. Wir empfehlen in jedem Fall, fachärztlichen Rat einzuholen.
- Apfelessig gegen Hautpilz: Apfelessig hat antimykotische Eigenschaften und kann helfen, den pH-Wert der Haut wiederherzustellen und den Juckreiz zu lindern. Verdünnt einen Esslöffel Apfelessig mit einem Liter Wasser und tupft die betroffenen Bereiche mehrmals täglich damit ab.
- Teebaumöl: Teebaumöl hat natürliche antimykotische Eigenschaften und kann bei der Behandlung von Pilzinfektionen der Haut helfen. Tragt es mit einem Wattebausch direkt auf die betroffenen Stellen auf. Teebaumöl trocknet die Haut aus, pflegt die behandelten Bereiche deshalb intensiv mit Sheabutter oder pflegenden Ölen.
- Knoblauch: Die Knolle hat antimykotische Eigenschaften und kann helfen, den Juckreiz zu lindern und die Pilzinfektion der Haut zu bekämpfen. Zerdrückt eine Knoblauchzehe und tragt den Saft auf die betroffenen Bereiche auf, oder reibt mit einer aufgeschnittenen Knoblauchzehe über die infizierten Hautstellen.
- Kokosöl: Kokosöl hat antimykotische und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften und kann direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, um Juckreiz zu lindern und die Haut zu pflegen. Wascht vor und nach der Behandlung gründlich die Hände.
- Joghurt: Die frische und kühlende Wirkung von Naturjoghurt lindert den Juckreiz. Verwendet nur natürlichen Joghurt ohne Zusätze, der auf die betroffenen Hautpartien gestrichen wird und nach einer Einwirkzeit von etwa 15 Minuten mit fließendem Wasser abgespült wird.
- Manuka Honig: Der Honig der Manuka-Pflanze hat antimykotische Heilwirkung und hilft, das Wachstum der Pilze zu hemmen. Dazu werden die betroffenen Stellen mit Manuka Honig eingerieben.
- Lavendelöl: Die pilzhemmende Wirkung von Lavendelöl unterstützt die Behandlung des Hautpilzes. Tragt das Öl mit einem Wattepad auf die betroffenen Stellen, lasst es einige Minuten einziehen und wascht es anschließend mit warmem Wasser ab.
- Zimt: Das Gewürz wirkt aktiv gegen Pilze und hat in Form eines Vollbades die beste Wirkung. Gebt dazu eine halbe Tasse Zimtpulver in ein Vollbad und lasst es 5 bis 10 Minuten ziehen, anschließend badet ihr 15 bis 20 Minuten darin.
Homöopathie und Akupunktur zur Hautpilzbehandlung
Auch homöopathische Arzneien können zur Behandlung einer Hautpilzerkrankung eingesetzt werden. Die Medikation orientiert sich an den individuellen Symptomen und sollte immer mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, um eventuelle Kontraindikationen zu vermeiden. Gleiches gilt für die Akupunktur bei Hautpilz, sie kann die schulmedizinische Behandlung sinnvoll ergänzen und Schmerzen oder Juckreiz lindern. Außerdem kann die Methode Blockaden lösen und mögliche Energiedefizite ausgleichen, was sich positiv auf das Immunsystem auswirken kann.
Hautpilz behandeln: unterstützende Maßnahmen
Hautpilz ist unangenehm, und wenn es euch trifft, wünscht ihr euch schnelle Linderung. Die Behandlung ist allerdings langwierig und sollte in jedem Fall abgeschlossen werden, da der Pilz sonst schnell wiederkommen kann. Wir haben euch einige Tipps und Tricks zusammengestellt, mit denen ihr im Alltag den Heilungsprozess effektiv unterstützen könnt.
- Haltet die betroffenen Hautstellen stets trocken.
- Stärkt euer Immunsystem durch eine gesunde Ernährung und Bewegung an der frischen Luft.
- Tragt in öffentlichen Duschen, Schwimmbädern und Sportstätten immer Schuhe oder Badelatschen.
- Tragt atmungsaktive Kleidung und Schuhe und wechselt sie, wenn sie verschwitzt sind.
- Wascht infizierte Kleidung regelmäßig bei mindestens 60 Grad.
- Achtet auf erhöhte Hygiene, wenn ihr erkrankt seid, um die Ausbreitung zu vermeiden.
- Mit einer intensiven Hautpflege lassen sich Verletzungen und kleine Risse in der Haut vermeiden.