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Akupunktur: Mit feine Nadeln aus der traditionellen Chinesischen Medizin Schmerzen lindern

  • Veröffentlicht: 14.06.2022
  • 10:54 Uhr
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© geargodz

Bei der Akupunktur werden feine Nadeln in bestimmte Körperregionen gestochen und sollen so Beschwerden lindern. Die verbreitete Therapiemethode stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin und bedeutet wörtlich übersetzt "Nadelstechen". Viele Menschen glauben an die Kraft der Nadeln und wollen mit einer Akupunktur-Therapie das Qi wieder in die richtigen Bahnen lenken. Hier lest ihr, wie die Nadeln gegen verschiedene Beschwerden wirken können und wie eine Akupunktur-Behandlung durchgeführt wird.

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Was ist Akupunktur und wie funktioniert sie?

Akupunktur ist ein alternatives Heilverfahren, das seinen Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin, kurz TCM, hat. Im Mittelpunkt der TCM steht das Qi, eine im Körper fließende Energie, die Lebensenergie. Sie fließt gestaltend und formend entlang der zwölf Energieleitbahnen, die als Meridiane bezeichnet werden und Einfluss auf die Funktion der Organe haben. Ist der Energiefluss gestört, kann es zu Erkrankungen kommen. Jetzt kommen die Akupunkturnadeln zum Einsatz: Sie werden gezielt auf die Akupunkturpunkte gesetzt, sollen Blockaden lösen und das Qi in die richtige Bahn lenken. Trotz zahlreicher Untersuchungen ist die Wirkung der Akupunktur wissenschaftlich nicht geklärt, es gibt jedoch verschiedene Hypothesen zu ihrer Wirksamkeit:

  • Der stimulierende Reiz der Nadeln sorgt dafür, dass im Gehirn vermehrt Glückshormone ausgeschüttet werden, die schmerzlindernd und stimmungsaufhellend wirken.
  • An der Einstichstelle der Akupunkturnadel werden Botenstoffe freigesetzt, Schmerznerven gereizt, die lokale Durchblutung verbessert und schmerzlindernde Opioide freigesetzt.
  • Mit dem Setzen von Reizen an Triggerpunkten sollen muskuläre und fasziale Verspannungen gelöst werden.
  • Durch den Einstich wird die diffuse Schmerzhemmungskontrolle aktiviert, dadurch nimmt die Schmerzempfindlichkeit an einer anderen Stelle ab.
  • Der Einstich am Akupunkturpunkt aktiviert Reflexbögen am Rückenmark, wodurch Schmerzen gehemmt und die Muskulatur entspannt wird.
  • Durch den Reiz der Akupunkturnadel lassen sich über Nervenfasern innere Organe und Körperregionen beeinflussen.
Akupunktur: Das Nadelstechen stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Wie die Behandlung genau funktioniert, erfahrt ihr hier.
Akupunktur: Das Nadelstechen stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Wie die Behandlung genau funktioniert, erfahrt ihr hier.© helovi
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Akupunktur: Bei welchen Beschwerden können die Nadeln helfen?

Zahlreiche Studien der letzten Jahre weisen darauf hin, dass Akupunktur bei vielen Beschwerden helfen kann. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine Liste von etwa 100 Erkrankungen veröffentlicht, die sich für eine Akupunkturanwendung anbieten. Mitunter kann Akupunktur genauso gut oder sogar besser als herkömmliche Therapien wie Krankengymnastik, Massage oder Medikamente wirken. Zu den Hauptanwendungsgebieten gehören:

  • Kopfschmerzen und Migräne
  • chronische Rückenschmerzen und Wirbelsäulenleiden
  • Rheuma
  • Tennisarm
  • Menstruationsbeschwerden
  • Allergien und allergisches Asthma
  • Bronchitis
  • Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Beschwerden
  • Rauch-Entwöhnung
  • Geburtsunterstützung
  • Übergewicht
  • Stress
Die Akupunktur-Nadeln bewirken das Ausstoßen von Glückshormonen im Körper – wir verraten euch, welche Beschwerden ihr damit heilen könnt.
Die Akupunktur-Nadeln bewirken das Ausstoßen von Glückshormonen im Körper – wir verraten euch, welche Beschwerden ihr damit heilen könnt.© peakSTOCK

Akupunktur: So läuft eine Behandlung ab

  1. Diagnose: Vor einer Akupunktur-Behandlung wird eine Diagnose nach den TCM-Vorgaben gestellt. Diese richtet sich nach den individuellen Befindlichkeiten und der Funktion der erkrankten Organsysteme.
  2. Behandlungsplan: Auf Basis der Diagnose wird die notwendige Akupunktur im Detail festgelegt. Die Akupunkteurin oder der Akupunkteur wählt die Punkte aus und entscheidet, wie oft die Akupunktur durchgeführt werden soll. Meist werden 1 bis 2 Behandlungsserien mit je 10 bis 12 Behandlungen veranschlagt, die in 1 bis 2 Sitzungen pro Woche durchgeführt werden.
  3. Hinlegen, entspannen und piksen lassen: Die Behandlung findet meist in einem ruhigen Raum statt, der zum Entspannen einlädt. Dann werden die Nadeln gesetzt: 10 bis 20 sterile Einmalnadeln werden 3 Millimeter bis 3 Zentimeter tief in die Haut gesetzt und verbleiben dort 10 bis 30 Minuten. Manchmal werden die Punkte zusätzlich stimuliert, indem die Nadel gedreht, erwärmt oder unter leichten Strom gesetzt wird.
  4. De-Qi-Gefühl: Im Bereich der Einstichstelle treten unterschiedliche Empfindungen auf: ein dumpfer Druck, ein Kribbeln, ein leichtes Taubheits- oder Schweregefühl, Wärme oder Kälte. Das weist auf eine gute therapeutische Wirkung hin und wird als De-Qi-Gefühl bezeichnet.
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Akupunktur: Wie schnell wirkt sie?

Wie schnell nach der Behandlung eine Wirkung zu beobachten ist, ist individuell unterschiedlich und hängt von den Beschwerden ab. Bei akuten Schmerzen ist häufig schon innerhalb weniger Minuten oder Stunden eine Wirkung spürbar, bei chronischen Schmerzen manchmal erst nach der 4. oder 5. Sitzung.

Gibt es Nebenwirkungen einer Akpunktur-Behandlung? Im Beauty-Artikel beantworten wir eure Fragen zur "Nadel-Behandlung".
Gibt es Nebenwirkungen einer Akpunktur-Behandlung? Im Beauty-Artikel beantworten wir eure Fragen zur "Nadel-Behandlung".© kyonntra

Das sind die Nebenwirkungen und Risiken bei Akupunktur

Bei richtiger Anwendung treten nahezu keine Nebenwirkungen auf, wobei das Hauptrisiko eine Infektion an der Einstichstelle darstellt. Da jedoch in der Regel sterile Einmalnadeln verwendet werden, ist das Risiko einer Infektion sehr gering. Daneben können leichte Rötungen oder Blutungen auftreten, vielleicht auch mal ein kleiner Bluterguss, der jedoch schnell wieder abklingt. Darüber hinaus besteht ein geringes Risiko, dass ein größeres Blutgefäß mit einer Akupunkturnadel verletzt wird. Wenn ihr dauerhaft gerinnungshemmende Medikamente einnehmt oder an einer Blutgerinnungsstörung leidet, solltet ihr eine Akupunktur-Behandlung unbedingt vor ärztlich abklären lassen!

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Für wen ist Akupunktur geeignet?

Akupunktur ist grundsätzlich für jede:n geeignet. Kinder werden bevorzugt mit der sanfteren Laserakupunktur behandelt, die sich auch für Menschen mit Angst vor Nadeln gut eignet. Auch nach oben gibt es altersmäßig keine Grenzen: Bis ins hohe Alter können zumindest leichte Beschwerden ohne Bedenken behandelt werden. Zuvor sollte jedoch eine schulmedizinische Untersuchung anstehen, um schwere Erkrankungen auszuschließen. Nicht geeignet ist Akupunktur bei folgenden Beschwerden:

  • schwere neurologische oder psychische Erkrankungen
  • Blutgerinnungsstörungen
  • akut lebensbedrohliche Schwächezustände
  • Erkrankungen mit unklarer Ursache

In der Schwangerschaft kann Akupunktur zur unterstützenden Geburtsvorbereitung angewendet werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass es durch die Akupunktur zu einer verbesserten Reifung des Muttermundes kommen und die Geburtsdauer um bis zu 2 Stunden verkürzt werden kann. Die gezielte Akupunktur wird in den letzten Wochen der Schwangerschaft angewendet. Abgesehen von der gezielten Akupunktur zur unterstützenden Geburtsvorbereitung, ist von Akupunktur in der Schwangerschaft abzusehen, da vorzeitige Wehen ausgelöst werden können. Generell solltet ihr eine Akupunktur-Behandlung mit eurem Arzt oder eurer Ärztin besprechen, sofern ihr an einer Krankheit oder akuten Beschwerden leidet.

Warum werdende Mütter auf die Traditionelle Chinesische Medizin – Akupunktur – zurückgreifen sollten, lest ihr im Beauty-Artikel.
Warum werdende Mütter auf die Traditionelle Chinesische Medizin – Akupunktur – zurückgreifen sollten, lest ihr im Beauty-Artikel.© Pekic

Akupunktur: Wer darf die Nadeln setzen?

Akupunktur wird von Ärztinnen und Ärzten, Naturheilpraktiker:innen und Hebammen durchgeführt. Voraussetzung ist weiterhin eine zusätzliche Ausbildung, die für Akupunktur-Behandlungen qualifiziert. Zwar steht die Akupunktur-Ausbildung allen offen, doch nur wer einen medizinischen Beruf praktiziert, darf Akupunktur zu therapeutischen Zwecken ausüben.

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Welche Arten der Akupunktur gibt es?

Neben der klassischen Körperakupunktur mit ihren 365 Akupunkturpunkten entlang der Meridiane, haben sich verschiedene Sonderformen entwickelt. Besonders bekannt ist die Ohrakupunktur, die die etwa 110 Akupunkturpunkte am Ohr nutzt, um alle Organe des Körpers zu erreichen. Die Schädelakupunktur wird insbesondere bei Lähmungen, Sprachstörungen und zerebralen Leiden angewendet, häufig in Verbindung mit einer Elektrostimulation zusätzlicher Körperpunkte. Dabei repräsentieren bestimmte Regionen des Kopfes die verschiedenen Bereiche des Körpers. Bei der Augenakupunktur werden Akupunkturnadeln in Augennähe und an Händen, Knien und Füßen gesetzt. Die schonende Therapie kann die schulmedizinische Behandlung sinnvoll ergänzen. Mundakupunktur nutzt Akupunkturpunkte im Bereich der Mundschleimhaut und des Mundes, die eine therapeutische Wirkung auf die verschiedensten Organsysteme haben können. Häufig wird sie in Verbindung mit Ohrakupunktur eingesetzt. Bei der Elektroakupunktur werden geringe Stromstärken über die Haut in den Körper geleitet. Sie arbeitet ohne Akupunkturnadeln, bedient sich jedoch der, aus der TCM bekannten, Meridiane. Die Laserakupunktur verwendet Laserstrahlen statt Nadeln zum Stimulieren der Akupunkturpunkte, um damit die Störung der Qi, der Lebensenergie, zu beseitigen. Diese Methode eignet sich besonders gut für Kinder und Menschen, die Angst vor Nadeln haben.

Welche Nadeln werden hier gesetzt? Welche Ärzte dürfen die Akpunktur-Behandlung anwenden? Gibt es alternative Heilverfahren? Wir klären auf!
Welche Nadeln werden hier gesetzt? Welche Ärzte dürfen die Akpunktur-Behandlung anwenden? Gibt es alternative Heilverfahren? Wir klären auf!© PeopleImages

Wie ist die Wirkung von Akupunktur?

Durch den stimulierenden Reiz der Akupunkturnadeln werden im Gehirn vermehrt Glückshormone ausgeschüttet, die schmerzlindernd wirken können. Außerdem werden durch die an Triggerpunkten gesetzten Reize muskuläre und fasziale Verspannungen gelöst.

Wie lange dauert es, bis Akupunktur hilft?

Je nach Art der Beschwerden dauert es unterschiedlich lang, bis eine Wirkung eintritt. Bei akuten Schmerzen kann bereits nach wenigen Minuten bis Stunden eine Wirkung verspürt werden, bei chronischen Schmerzen dauert es meist länger.

Wie viel kostet eine Akupunktur-Behandlung?

Je nach Behandlungsaufwand und -dauer kostet eine Sitzung etwa 25 bis 50 Euro. Unter bestimmten Voraussetzungen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten, beispielsweise bei chronischen Knie- und Lendenwirbelsäulenerkrankungen.

Wann sollte man keine Akupunktur machen?

Akupunktur darf bei schweren neurologischen oder psychischen Erkrankungen, bei Blutgerinnungsstörungen und akut lebensbedrohlichen Schwächezuständen nicht angewendet und in der Schwangerschaft nur bedingt angewendet werden.

Wie oft sollte man Akupunktur machen?

Meist werden 1 bis 2 Behandlungsserien mit je 10 bis 12 Behandlungen veranschlagt, die in 1 bis 2 Sitzungen pro Woche durchgeführt werden. Das hängt jedoch von der Art und Intensität der Erkrankung und auch vom Allgemeinzustand des Betroffenen ab.

Ist eine Akupunktur schmerzhaft?

Die sterilen Einmalnadeln sind so fein, dass der Einstich kaum wahrgenommen wird. Anschließend spürt man die Nadeln gar nicht mehr. Manchmal tritt im Bereich der Einstichstelle das De-Qi-Gefühl auf, ein dumpfer Druck, ein Kribbeln oder ein leichtes Taubheits- oder Schweregefühl. Das weist auf eine gute therapeutische Wirkung hin.

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