Beziehungsdrama im Netz
Ein Münchner wird von seiner Freundin betrogen - und ganz Jodel eilt ihm zur Hilfe
- Veröffentlicht: 28.09.2016
- 16:17 Uhr
Ein Typ steht vor dem Haus seiner Freundin, sie macht ihm nicht auf. Er berfürchtet, betrogen worden zu sein. Sein anschließender Post auf dem sozialen Netzwerk sorgt dafür, dass tausende Münchner hinter ihm stehen.
Ein Münchner steht morgens vor dem Haus seiner Freundin. Die war einen Abend zuvor auf der Wiesn, seitdem hat er nichts mehr von ihr gehört. Er ist besorgt, will nach ihr sehen, doch sie macht ihm nicht auf. Der Mann weiß aber, dass seine Freundin zu Hause ist - schließlich hat er sie redden hören. Diese Situation ist ziemlich frustrierend, also beschließt der Münchner, sich Hilfe zu holen. Das tut er in dem sozialen Netzwerk Jodel. Was er allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß ist die Tatsache, dass sich sein Post in den nächsten Stunden zu einem Live-Drama entwickelt, dass kein Drehbuchautor besser hätte schreiben können.
Die Facebookseite "Best of Jodel-München" hat sich die Mühe gemacht, die Kommentare in immer noch fast 150 Screenshots zusammenzufassen. Hier gibt es die Geschichte im Schnelldurchlauf.
Das Drama nimmt seinen Lauf
Die Geschichte beginnt mit diesem Post:
Lange dauert es nicht, bis sich die ersten User mit Vorschlägen melden. Zugegeben, manche davon sind eher weniger realistisch und realisierbar. Und mitunter auch illegal. Aber zumindest wird dem armen Kerl auch Essen angeboten.
Inzwischen gibt es wieder ein Update vom scheinbar Betrogenen. Die Freundin hat das Handy noch immer aus und ist einfach nicht erreichbar. Allerdings steht ihr Fahhrad vor der Tür, mit dem sie am Abend zuvor noch unterwegs war. Dann kommt die nächste Wendung in dem Beziehungs-Drama. Der Mann befürchtet, betrogen worden zu sein. Wäre wohl nicht das erste Mal gewesen.
Nur kurze Zeit später endlich ein Lebenszeichen! Die Freundin meldet sich durch das Fenster und sagt ihrem Freund, dass er abhauen soll. Sie will lieber später telefonieren. Das bekommt dem Typ natürlich gar nicht gut. Immerhin bekommt er endlich Unterstützung von einem Freund. Und da ware ja auch noch der Zuspruch der Jodel-Community, für den er sich artig bedankt.
Der Betrogene wird jetzt immer verzweifelter. Er vermutet nun, dass seine Freundin einen Typen in der Wohnung hat, den er auch noch persönlich kennt. Warum sonst macht sie ihm nicht die Tür auf? Die Jodel-Community versucht den Mann aufzuheitern, will Bier und Essen vorbeibringen. Oder in Lynchmob-Manier gleich die Wohnung der Freundin stürmen. Der Betrogene sagt schließlich seine Arbeit ab - er will wissen, was nun los ist. Und dann, nach Stunden, endlich: Ein Typ verlässt die Wohnung. Und es ist auch noch ein Arbeitskollege des Betrogenen.
Der Betrogene erklärt, dass sich seine Freundin und der Arbeitskollege beim Sommerfest seiner Firma kennengelernt haben. Die Community auf Jodel ist entsetzt.
Am Ende gibt es noch ein Gespräch zwischen Freund und Freundin. Was sich wohl jeder denken kann: Die Beziehung ist vorbei. Und viel schlauer ist der Betrogene auch nicht wirklich.
Was bleibt am Ende von dem Jodel-Drama? Ein Beziehungs-Drama, das hunderte Leute live im Netz mitverfolgt haben. Am Ende antworteten auf den ersten Post des Mannes knapp 2500 Leute in neun Stunden. Und die Münchner Jodel-Community zeigte sich von ihrer herzlichsten Seite. Da soll noch mal jemand sagen, im Internet wären alle unfreundlich.