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Optische Täuschungen: So tricksen sie dein Gehirn aus

  • Veröffentlicht: 05.03.2023
  • 07:45 Uhr
  • Sven Hasselberg

Eine Wolke in der Eiswaffel? Optische Täuschungen spielen unserem Hirn oft einen Streich. Warum das auch bei dir funktioniert? Wir öffnen dir die Augen.

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Das Wichtigste zum Thema optische Täuschungen

  • In den Sozialen Medien generieren sie regelmäßig einen Hype. Gern lassen wir uns von verrückten optischen Täuschungen vom Alltag ablenken.

  • Während dein Auge ganz normal arbeitet, setzt dein Hirn die Infos allerdings falsch zusammen. Für einen kurzen Moment bist du irritiert.

  • Das Phänomen ist seit der Antike bekannt - und in den 60er-Jahren entstand sogar eine eigene Kunstrichtung. Unten findest du lustige Beispiele.

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Optische Täuschung: Das passiert in deinem Gehirn

Auge und Hirn sind es gewohnt, in einem dreidimensionalen Raum auf die Veränderungen der Helligkeit oder Leuchtdichte zu reagieren. Die optischen Täuschungen kommen jedoch zweidimensional daher.

Unser Hirn will nun Dienst nach Vorschrift machen und die Regeln aus dem dreidimensionalen Raum auf die zweidimensionalen Bilder übertragen. Das Auge arbeitet also ganz normal, das Hirn wird jedoch ausgetrickst.

Dein Gehirn setzt Bilder aufgrund seiner Erfahrungen zusammen. Es "erinnert" sich gewissermaßen. So entstehen optische Täuschungen, die beispielsweise eine falsche Größe vorgaukeln.

Bei manchen Tricks kommt es auf das Zusammenspiel zwischen Farben im Vorder- und Hintergrund an. Das Gehirn sortiert unterschiedliche Spektren aus. So kann es sein, dass jeder von uns beim gleichen Objekt eine andere Farbe sieht.

Diese Bilder tricksen dich aus

Optische Täuschungen: So tricksen sie dein Gehirn aus

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Ebbinghaus-Täuschung: Der Punkt in der Mitte beider Figuren ist gleich groß. Allerdings wirkt er umgeben von anderen großen Punkten viel kleiner, als wenn ihn kleinere Punkte umgeben. Größe ist also relativ.
© Getty Images

Ebbinghaus-Täuschung: Der Punkt in der Mitte beider Figuren ist gleich groß. Allerdings wirkt er umgeben von anderen großen Punkten viel kleiner, als wenn ihn kleinere Punkte umgeben. Größe ist also relativ.

Welche Farbe hat das Kleid? Diese optische Täuschung ging viral. Einige User sahen hier ein gold-weißes Kleid, andere ein blau-schwarzes. Zu welcher Gruppe gehörst du?
© Getty Images

Welche Farbe hat das Kleid? Diese optische Täuschung ging viral. Einige User sahen hier ein gold-weißes Kleid, andere ein blau-schwarzes. Zu welcher Gruppe gehörst du?

Kippbild: Die berühmte Hase-Ente-Illusion wurde bereits 1892 veröffentlicht. Dem Philosophen Ludwig Wittgenstein diente sie zur Argumentation für unterschiedliche Sichtweisen. Was siehst du zuerst?
© Getty Images

Kippbild: Die berühmte Hase-Ente-Illusion wurde bereits 1892 veröffentlicht. Dem Philosophen Ludwig Wittgenstein diente sie zur Argumentation für unterschiedliche Sichtweisen. Was siehst du zuerst?

Hermann-Gitter: Fixiere das Bild und du wirst merken, dass an den Schnittpunkten der Linien, die du nicht direkt ansiehst, schattige Flecken erscheinen. Sie färben sich also dunkler.
© Getty Images

Hermann-Gitter: Fixiere das Bild und du wirst merken, dass an den Schnittpunkten der Linien, die du nicht direkt ansiehst, schattige Flecken erscheinen. Sie färben sich also dunkler.

Das Penrose-Dreieck, auch "Tribar" genannt, wurde 1938 erfunden. Diese "unmögliche Figur" gaukelt unserem Hirn eine Balkenkonstellation vor, die logisch nicht möglich ist.
© Getty Images

Das Penrose-Dreieck, auch "Tribar" genannt, wurde 1938 erfunden. Diese "unmögliche Figur" gaukelt unserem Hirn eine Balkenkonstellation vor, die logisch nicht möglich ist.

Rotating Snakes: Wenn du lange genug auf die Kreise starrst, wirkt es, als ob sie sich wie "rotierende Schlangen" drehen. Eine ähnliche Bewegungs-Illusion machte der Japaner Akiyoshi Kitaoka sogar zur Kunst.
© Getty Images

Rotating Snakes: Wenn du lange genug auf die Kreise starrst, wirkt es, als ob sie sich wie "rotierende Schlangen" drehen. Eine ähnliche Bewegungs-Illusion machte der Japaner Akiyoshi Kitaoka sogar zur Kunst.

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Diese Streiche kannst du deinem Hirn spielen

🗽 Perspektive: Auf Urlaubsfotos immer wieder gern genommen. Dein Kumpel hält die Freiheitsstatue zwischen seinen Fingern. Das gilt als "erzwungene Perspektive". Unser Hirn hat gelernt, dass die Person in der Nähe größer sein muss als die Statue in der Ferne. Deshalb passt das Denkmal zwischen die Finger.

🎨 Farbe: War das Kleid auf Tumblr blau und schwarz oder weiß und golden? Bei Farbtäuschungen filtert unser Hirn je nach Farben im Hintergrund andere Spektren heraus. Hier sollen sogar unterschiedliche Hirnregionen aktiv sein.

🐰 Kippbild: Ist es ein Hase oder eine Ente? Eine junge oder alte Frau? Bei Kippbildern interpretiert unser Gehirn zuerst die wahrscheinlichste Möglichkeit, bis es sich dann neu einstellt und auch das aufgrund seiner Erfahrung zweitwahrscheinlichste Bild verarbeitet.

🔺 Objekte: Zu den "unmöglichen Figuren" zählt das Penrose-Dreieck. Unser Gehirn muss die Stellung der drei Balken und deren Position im zweidimensionalen Bild immer wieder neu miteinander kombinieren. Logisch passt das nicht zusammen.

💈 Bewegung: Die Stange vor den Friseur-Salons, Barber Pole, ist ein Zylinder. Darauf sind blaue und rote Streifen in Schraubenform gemalt. Durch die Drehung wirkt es, als ob die Streifen nach oben wandern. Dem Hirn fehlt hier wegen der "gebogenen" Streifen eine gerade Linienorientierung.

Linie: Zwei gleich große Linien wirken unterschiedlich lang, wenn am Ende der einen Pfeilspitzen nach außen zeigen, bei der anderen nach innen zulaufen. Unser Hirn gleicht dies mit Erfahrungen ab, und du siehst einen "engeren" oder "weiteren" Bereich.

Galileo vom 2018-10-26

Optische Täuschung: Bewegt sich das Bild?

Im Netz wird gerade heiß über dieses Bild diskutiert. Schaut mal genau hin. Bewegt es sich oder nicht?

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"Opt-Art" - Die optische Täuschung als Kunstrichtung

Schon immer wurden optische Täuschungen auch in der Kunst eingesetzt. Ob es sich nun um perspektivische Tricks in der Antike handelt oder den Tromp l'oeil, der besonders in der Renaissance dazu führte, dass zum Beispiel Schlossdecken gewölbt oder tiefer wirkten. Auch der Niederländer M.C. Escher ist für seine spielerischen Bilder aus den 30er-Jahren bekannt.

Wo geht's hier nochmal lang? Ein berühmtes Bild von M. C. Escher.
Wo geht's hier nochmal lang? Ein berühmtes Bild von M. C. Escher.© picture-alliance / United Archives/TopFoto

Eine ganz eigene Stilrichtung, die "Op-Art", entstand in den 60er-Jahren. Sie setzt auf abstrakte Form-Muster, geometrische Farbfiguren, Flimmer-Effekte oder täuscht Bewegung vor. Es gibt sowohl Malereien als auch Skulpturen.

Ausstellung von Victor Vasarely, einem der Hauptvertreter der "Op-Art", in Madrid.
Ausstellung von Victor Vasarely, einem der Hauptvertreter der "Op-Art", in Madrid.© picture alliance / NurPhoto
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