Australien
Krabben-Wanderung: Darum sind jetzt Millionen rote Krebse unterwegs
- Aktualisiert: 21.02.2024
- 12:31 Uhr
- Carolin Teuber
Normalerweise wandern Tausende Krabben auf der Weihnachtsinsel schon im November Richtung Meer. Aufgrund anhaltender Trockenheit hat sich das große Krabbeln verschoben, doch nun ist es so weit.
Das Wichtigste in Kürze zum Thema Weihnachtsinsel-Krabben
Zu Beginn der Regenzeit, also normalerweise im November, wuseln Millionen geschlechtsreife Tiere vom Regenwald zum Meer, um sich fortzupflanzen.
Danach überlassen die Weibchen die befruchteten Eier dem Meer. Die geschlüpften Jungtiere wandern anschließend ebenfalls in den Wald.
Rund 60 bis 80 Millionen Rote Landkrabben bewohnen die 135 km² große Weihnachtsinsel. 2.100 Menschen leben ebenfalls dort.
Weihnachtsinsel-Krabben: Wieso wandern sie?
Jedes Jahr zu Beginn der Regenzeit zieht es die Krabben vom Wald in Richtung Meer, um sich dort zu paaren. Zuerst wandern die Männchen zur Küste und nehmen Meerwasser auf. Im angrenzenden Küstenwald graben sie Höhlen, in denen die 20-minütige Paarung stattfindet. Die Weibchen brüten dort ihre Eier aus, während es die Männchen wieder zurück in den Wald zieht. Sobald die Eier mit dem Salzwasser in Berührung kommen, schlüpfen die Larven heraus. Nach etwa drei Wochen sind sie zu Babykrabben herangewachsen und wandern Richtung Regenwald.
Normalerweise beginnt die Regenzeit auf der Insel im November. Dieses Jahr aber war es anhaltend trocken, weswegen die Krabben erst jetzt, im Februar, losziehen. Das ist auch das erste Mal seit Beginn der Aufzeichnung 1980, dass die Wanderung so spät stattfindet.
Dieses Hin und Her der Krabben ist eines der größten Naturspektakel auf der australischen Insel. Dabei legen sie täglich eine Strecke von 1,5 Kilometern zurück. Weder Hausmauern noch Felswände können sie aufhalten. Über den Auslöser für die Massenwanderung rätseln Wissenschaftler bis heute.
Was macht die Krabbe so besonders?
Rote Landkrabben kommen nur auf der Weihnachtsinsel und den Kokosinseln vor. Sie sind in etwa zwölf Zentimeter breit und leben in Erdhöhlen und und Festspalten im dichten Regenwald. Auf der Weihnachtsinsel leben laut Angaben der Forschenden in etwa 60 bis 80 Millionen davon.
Sie haben nur einen natürlichen Feind: Die gelbe Spinnerameise, die wohl von einem Schiff in den Neunziger Jahren von Afrika eingeschleppt wurde.