US-Wahl 2024
Vorwahlen in den USA: So laufen sie ab
- Aktualisiert: 19.01.2024
- 10:28 Uhr
- Galileo
Die Präsidentschaftswahl in den USA steht alle vier Jahre an. Das Wahljahr beginnt dann mit den Vorwahlen. Hier erfährst du, wie die Vorwahlen funktionieren und was das Primary- und Caucus-Verfahren ist.
Das Wichtigste zum Thema US-Vorwahlen
Am 5. November 2024 steht die Präsidentschaftswahl in den USA an. Das Wahljahr startete bereits im Januar mit den Vorwahlen in Iowa. Dabei werden die Präsidentschafts-Kandidat:innen der Republikaner und der Demokraten ermittelt.
Die Vorwahlen laufen bis Juni. Auf Bundesstaats-Ebene werden Delegierte gewählt. Auf einem Nominierungs-Parteitag bestimmen sie dann die Präsidentschafts-Kandidatin oder den Präsidentschafts-Kandidaten der Partei.
Für die Republikaner ist der Nominierungs-Parteitag vom 15. bis 18. Juli anberaumt. Die Demokraten tagen vom 19. bis 22. August. RealClearPlolitics zeigt die Beliebtheitswerte der Kandidat:innen, die aus Umfragen diverser Meinungsforschungsinstitute errechnet werden. Bei den Republikanern liegt der ehemalige US-Präsident Donald Trump in Umfragen weit vorne, bei den Demokraten gilt die Kandidatur vom derzeitigen US-Präsidenten Joe Biden als sicher.
Die Bestimmung des Präsidenten erfolgt letztendlich nicht durch die landesweite Mehrheit der Stimmen, sondern durch Wahlleute aus den einzelnen Bundesstaaten. Um siegreich zu sein, werden 270 Wahlleute benötigt.
Die Bedeutung von Vorwahlen im politischen System der USA
- Die Vorwahlen gelten als demokratisches Instrument, mit dem die Wähler:innen direkten Einfluss auf die Auswahl der Personen in der Spitzenpolitik ausüben.
- In den USA prägt ein:e Präsidentschafts-Kandidat:in maßgeblich die Politik der jeweiligen Partei. Die Vorwahlen sind ein wichtiges Instrument und sichern die Unterstützung der Partei-Basis.
- Zum Vergleich: In Deutschland bestimmen die Parteien die Kandidat:innen für wichtige Ämter. Und die Parteien legen auch die Leitlinien ihrer Politik fest.
US-Präsidentschaftswahl: Die Kandidaten Joe Biden und Donald Trump
US-Präsidentschaftswahl: Die Kandidaten Biden und Trump
US-Vorwahlen: Deshalb sind die Ergebnisse aus Iowa so wichtig
Seit den 1970er Jahren markiert der Bundesstaat Iowa den Auftakt zu einer der bedeutendsten politischen Wahlen weltweit. Trump ging für die Republikaner als klarer Sieger hervor.
Die Vorwahlen in Iowa werden in der traditionellen Form des Caucus abgehalten. Im Unterschied zu anderen Wahlen organisieren und führen die Caucuses in Iowa die Republikaner und die Demokraten selbst durch und nicht die Regierung des Bundesstaates. In diesem Jahr haben die Caucuses in Iowa an über 1.600 verschiedenen Orten stattgefunden. Dazu zählen etwa Schulen, Sporthallen, Kirchen oder auch Privatwohnungen.
Ein Sieg in Iowa garantiert nicht nur mediale Aufmerksamkeit, sondern zieht auch Spendengelder an. Dies wird besonders deutlich am Beispiel der Demokraten: Seit dem Jahr 2000 hat jeder in Iowa erfolgreiche demokratische Präsidentschafts-Kandidat am Ende die Nominierung der Partei erhalten. Ein Beispiel hierfür ist Barack Obama. Er gewann 2008 in Iowa und überholte Hillary Clinton. Obama sicherte sich so nicht nur die Nominierung, sondern auch die eigentliche Wahl.
Im Video: Wie tickt eigentlich Joe Biden?
US-Präsidentschaftswahlen: Wie tickt eigentlich Joe Biden?
In diesem Modus finden die Vorwahlen statt
Es gibt zwei Vorwahl-Formate auf Bundesstaats-Ebene: Primary und Caucus.
Im Caucus-Verfahren werden auf kommunaler Ebene Wählertreffen abgehalten. Hier können die Kandidat:innen oder ihre Vertreter:innen kurze Reden halten, anschließend werden in Abstimmung beispielsweise durch Handzeichen die Stimmen ermittelt.
Die Teilnehmer:innen wählen zuerst eine:n Vorsitzende:n und eine beisitzende Person für die Vorwahl. Anschließend halten Unterstützer:innen der verschiedenen Kandidat:innen Reden. Sie versuchen die Anwesenden durch ihre Argumente zu überzeugen, ihre Stimme für den jeweiligen Kandidaten oder die Kandidatin abzugeben. Nach den Reden erfolgt eine geheime Stimmabgabe mittels Stimmzettel oder eine offene Abstimmung.
Nach Abschluss der Stimmabgabe zählen Parteimitarbeiter:innen des entsprechenden Bezirks die Stimmen zusammen und übermitteln das Ergebnis an die Parteiführung auf Landesebene. Normalerweise liegen die Ergebnisse innerhalb weniger Stunden vor.
Im Primary-Verfahren dagegen wird geheim gewählt - wie in Deutschland mit Hilfe von Stimmzetteln und Wahlurnen.
Bei den Primaries wird dazu zwischen open und closed unterschieden: Bei einer "open"-Primary können Wähler:innen aller Parteien abstimmen, also auch Demokraten bei der republikanischen Vorwahl oder andersherum. Bei einer "closed"-Primary dürfen nur registrierte Wähler:innen der eigenen Partei teilnehmen.