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Überraschungseier, Camembert und Frühstücksriegel

Vorsicht: Diese Lebensmittel sind in anderen Ländern verboten

  • Aktualisiert: 05.04.2024
  • 04:40 Uhr
  • Julia Wolfer
Kinder-Überraschung sind in den USA verboten.
Kinder-Überraschung sind in den USA verboten.© Imago Images / Panama Pictures

Überraschungseier, Camembert und Mohnbrötchen sind in manchen Ländern verboten. Wir erklären, woran das liegt und welche Lebensmittel anderswo noch verboten sind.

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Verbotene Lebensmittel: Das Wichtigste zum Thema

  • Einige Lebensmittel, die es bei uns ganz selbstverständlich und überall im Supermarkt gibt, sind anderswo verboten.

  • Dazu gehören zum Beispiel Überraschungseier, Kaugummi, Mohnbrötchen oder Rohmilchkäse wie Camembert.

  • Aber auch bei uns ist nicht jedes Lebensmittel erlaubt. Im Jahr 2023 wurden in manchen Bundesländern zum Beispiel die extrem scharfen "Hot Chips" verboten.

  • Die Gründe für die Verbote sind vielfältig: Häufig geht es um Inhaltsstoffe, Tierschutz- und Hygiene-Bestimmungen. Auch Kultur oder religiöse Ideologie spielen eine Rolle.

Diese Lebensmittel sind wegen der Inhaltsstoffe mancherorts verboten

Manche Lebensmittel, die bei uns in jedem Supermarkt zu finden sind, sind in anderen Ländern aufgrund ihrer Inhaltsstoffe verboten. Das gilt auch umgekehrt: Produkte, die anderswo ganz normal sind, darf man nicht in manche EU-Länder einführen.

Wer bei Auslandsreisen bösen Überraschungen entgehen möchte, sollte folgende Produkte besser nicht im Reisegepäck haben:

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Überraschungseier

Wer Kinder-Überraschungseier von Ferrero in die USA einführt, könnte bei der Einreise Spannung erleben – allerdings ganz ohne Spiel und Spaß. In den Vereinigten Staaten sind Lebensmittel verboten, die "nicht-verzehrbare Objekte" enthalten. Der Grund: Kinder könnten die Kleinteile aus dem Ei verschlucken. Wer trotzdem ein Überraschungsei einführt, muss mit einem Bußgeld rechnen.

Frühstücksriegel mit Blaubeeren

Die Kellogg’s Frühstücksriegel "Nutri Grain" gibt es in verschiedenen Geschmacks-Richtungen, darunter Erdbeere, Apfel oder Blaubeere. In Norwegen, Frankreich und Finnland sind die Blaubeer-Riegel allerdings verboten. Die Länder vermuten, dass die Riegel einen künstlichen blauen Farbstoff enthalten, der dort nicht zugelassen ist.

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Marmite

Marmite ist ein beliebter Brotaufstrich in Großbritannien. Dort wird die vegetarische Würzpaste schon seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts verzehrt. Briten, die in Dänemark leben, müssen auf den Aufstrich allerdings verzichten: Dort ist Marmite verboten. Das liegt wahrscheinlich an einem 2004 erlassenen Gesetz, nach dem mit Vitaminen angereicherte Lebensmittel in Dänemark generell verboten sind.

Haggis

Haggis ist eine Spezialität aus der schottischen Küche. Das Gericht besteht aus dem Magen eines Schafes, gefüllt mit den Innereien wie Herz, Leber, Lunge und Nierenfett. In den USA wird man die schottische Nationalspeise nirgendwo finden: Ein Gesetz verbietet dort Lebensmittel, die Lunge enthalten.

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Gelee-Bonbons mit Konjak

Auch in der EU gibt es Gelee-Bonbons – allerdings mit Einschränkungen: Das Verdickungsmittel Konjak (Glukomannan, E 425) ist in Gelee-Bonbons EU-weit verboten. Das Geliermittel schmilzt nicht im Mund, sondern kann nur durch kräftiges Kauen zerkleinert werden. Insbesondere für Kinder und ältere Menschen besteht dabei Erstickungsgefahr. Aus diesem Grund wurden der Handel und die Einfuhr von Gelee-Süßwaren, die Konjak enthalten, durch die EU verboten.

Tierschutz und Hygiene: Wo Gänsestopfleber und Camembert verboten sind

Nicht immer sind es die Inhaltsstoffe, die Produkte auf die Verbotsliste bringen. Manchmal ist es die Herstellungsart, die in anderen Ländern gegen Hygiene- oder Tierschutzbestimmungen verstößt.

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Rohe Milch und Rohmilchprodukte

Frischmilch, die vor dem Verkauf nicht erhitzt wurde, kann man bei uns in jedem Supermarkt kaufen. Auch Camembert, Feta, Parmesan, Allgäuer Bergkäse und Emmentaler werden meist aus Rohmilch hergestellt und sind aus Europas Käsetheken nicht wegzudenken. In Nordamerika hat man allerdings große Vorbehalte gegenüber Rohmilchprodukten: Aus Angst vor krankmachenden Keimen sind sie in Kanada und 22 US-Staaten verboten.

So wird Camenbert hergestellt

Rund, weiß, cremig: Camembert aus der Normandie vs. deutsche Käsefabrik

Casu Marzu

Auf Sardinien gilt der Schafskäse Casu Marzu als Delikatesse. Das Besondere  und gleichzeitig Problematische an dem Käse: Damit er seine cremige Konsistenz und sein kräftiges Aroma bekommt, müssen sich die Maden der "Käsefliege" Piophila casei durch den Käse fressen. Die lebenden Maden werden anschließend mitgegessen. Aus Lebensmittel-hygienischer Sicht ist das höchst problematisch, denn die Fliegen können schädliche Keime auf den Käse übertragen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat 2005 daher Herstellung und Vertrieb von Casu Marzu untersagt.

Foie Gras (Gänsestopfleber)

Gourmets ohne Herz für Tiere schwören darauf: Foie Gras, zu Deutsch: Gänsestopfleber. Die französische Spezialität wird aus der Leber von Gänsen hergestellt. Damit die Leber der Tiere möglichst fett wird, müssen die Gänse zwangsgemästet werden. Diese Praxis ist höchst umstritten und gilt vielerorts als Tierquälerei. In vielen EU-Ländern darf Foie Gras deshalb nicht hergestellt werden. Der Import ist aber legal. Dasselbe gilt auch in Australien. In Indien und Kalifornien hat man die grausame Spezialität inzwischen komplett verbannt: Dort ist sogar die Einfuhr und der Verkauf von Gänsestopfleber verboten.

Pferdefleisch

Zwar kommen auch bei uns Pferde eher selten auf den Tisch, doch Gerichte wie Rheinischer Sauerbraten werden traditionell aus Pferdefleisch zubereitet. In den USA war es bis 2011 hingegen streng verboten, Pferde für den menschlichen Verzehr zu schlachten. Auch heute noch haben viele Bundesstaaten spezielle Vorschriften zu Pferdefleisch. Erklärt wird das häufig damit, dass Pferde als Begleiter im Wilden Westen eine zentrale Rolle gespielt haben. Aber auch in Großbritannien rümpft man die Nase, wenn es um den Verzehr von Pferdefleisch geht. Verboten ist es dort aber nicht.

Darum sind Kaugummi, Mohn, Samosas und Ketchup in manchen Ländern verboten

Kaugummi

In jedem Kassenbereich deutscher Supermärkte sind sie zu finden: Kaugummis. Das gilt allerdings nicht für Singapur. Dort sind Import und Konsum verboten, sofern sie keinem therapeutischen Zweck dienen. Nur wer ein ärztliches Rezept besitzt, darf in der Apotheke zum Beispiel Kaugummis kaufen, um sich das Rauchen abzugewöhnen. Grund für das weitgehende Kaugummi-Verbot ist die Verschmutzung von Straßen und öffentlichen Verkehrsmitteln. Wer seinen (therapeutischen) Kaugummi auf die Straße spuckt, muss mit einer Strafe rechnen.

Kaugummi in Singapur sind verboten, gerade weil sie als Quelle von Umweltverschmutzung angesehen werden.
Kaugummi in Singapur sind verboten, gerade weil sie als Quelle von Umweltverschmutzung angesehen werden.© Getty Images

Mohnsamen

Beim deutschen Bäckereien findet man schwarze Mohnsamen auf Brötchen, Brot und in Hefezöpfen. In Singapur, Taiwan, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten stehen die Samen der Mohnblume allerdings auf dem Index der Drogenbehörde, denn: Mohnsamen können in geringen Konzentrationen die Opiate Morphin und Codein enthalten. Die Substanzen kommen zwar nur im Milchsaft der Mohnpflanze vor und nicht in der ausgereiften Mohnsaat, bei der Ernte kann es jedoch zu einer Verunreinigung kommen.

Samosas

Samosas aus Indien, sind auf der ganzen Welt beliebt. In Somalia sind die kleinen Teigtaschen allerdings seit 2011 verboten. Angeblich erinnert ihre dreieckige Form die Al-Shabaab-Islamisten, die weite Teile des Landes in ihre Gewalt haben, an die heilige Dreifaltigkeit des christlichen Glaubens.

Ketchup

Der Siegeszug von Ketchup begann schon im 19. Jahrhundert. In Supermarkt-Regalen findet man die würzige Tomatensoße inzwischen überall auf der Welt. In Frankreich wurde 2011 jedoch beschlossen, den Konsum von Ketchup an Grundschulen einzuschränken. Seitdem dürfen nur einmal pro Woche Pommes Frites serviert werden - und auch nur dann gibt es Ketchup. Der Grund: Ketchup wird generell als ungesund eingestuft. Durch die Maßnahme soll zudem die französische Ess-Kultur gefördert werden.

Ketchup gilt als ungesund, weil es viel Zucker enthält. In Frankreichs Grundschulen kommt es daher nur selten zum Einsatz.
Ketchup gilt als ungesund, weil es viel Zucker enthält. In Frankreichs Grundschulen kommt es daher nur selten zum Einsatz.© AP

Dieses Lebensmittel ist im Ausland zu haben, aber in Deutschland nicht mehr

Unter Jugendlichen entwickelte sich das Essen von extrem scharfen Chips zu einer regelrechten Mutprobe, die sich über Social-Media-Kanäle weiterverbreitete. Für manche Jugendlichen endete diese Challenge im Krankenhaus. Denn der Scharfmacher Capsaicin, ein Bestandteil der Chilischote, birgt bei übermäßigem Verzehr ernste gesundheitliche Risiken:

  • Reizungen der Schleimhäute in Mund, Magen und Darm,
  • Übelkeit und
  • Atemnot.

In Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Hessen wurde 2023 das Produkt "Hot Chip Challenge" deshalb aus dem Verkehr gezogen und der Verkauf verboten. Laboruntersuchungen ergaben, dass die Capsaicin-Werte in dem Produkt stark schwanken und teilweise extrem hoch waren. Das Produkt wurde als nicht sicher eingestuft.

Nicht alle Bundesländer haben sich dem Verkaufsverbot angeschlossen. Restbestände der "Hot Chips" werden dort weiterhin verkauft. Doch in absehbarer Zeit wird es wohl deutschlandweit keine "Hot Chips" mehr geben: Der Hersteller selbst hat den Verkauf nach Deutschland gestoppt. Man arbeite an einer neuen, sicheren Rezeptur.

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Häufige Fragen zu verbotenen Lebensmitteln

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