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Unwetter-Warnungen für Deutschland: Profi-Tipps für stürmische Zeiten

  • Veröffentlicht: 22.06.2023
  • 17:25 Uhr
  • Alena Brandt

Gewitter, Regen und Sturmböen sollen die Schönwetter-Phase in Deutschland erst mal beenden. Ein Sturmjäger erzählt, wie du dich in extremen Wettersituationen am besten verhältst. Außerdem: Was du bei Stürmen, Blitz und Donner machen sollst.

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Das Wichtigste zum Thema Unwetter

  • Gewitter kommen häufig in Übergangsmonaten vor - etwa wenn der Sommer in den Herbst übergeht oder nach längeren Heißluft-Phasen. Warme Luft und Feuchtigkeit begünstigen die Entstehung von Gewittern.

  • Starke Stürme treten vor allem im Herbst und Winter über Mittel- und Nordeuropa auf. Der Temperaturunterschied zwischen der Polarregion und den südlichen Breitengebieten ist dann besonders groß. Treffen die Luftmassen aufeinander, entsteht ein Orkan.

  • Von einem Sturm spricht man, wenn Winde von mindestens 75 Kilometern pro Stunde auftreten. Die Windstärke wird mit Hilfe der Beaufort-Skala bestimmt. Die reicht von 1 bis 12. Ein Sturm hat die Stärke 9, ein Orkan 12.

  • Orkane sind Tiefdruckgebiete mit Winden über 117 Stundenkilometern. Nicht zu verwechseln mit tropischen Wirbelstürmen, wie Hurrikane, Taifunen oder Zyklonen. Die haben deutlich mehr Power (Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Stundenkilometern) und entstehen über tropischen Klimazonen.

  • Tornados gibt es vor allem in Nordamerika, wenn sich Gewitterwolken über aufgeheizter Luft bilden. Die kalte Luft fällt schnell ab, die warme wird nach oben gezogen. Die Folge: Ein Wirbel, der eine Geschwindigkeit von mehr als 400 Kilometer pro Stunde erreichen kann.

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In Deckung! Profi-Tipps fürs Verhalten bei Unwetter

🌳 Meide Wälder, Alleen und Parks. Bäume können knicken oder umfallen und dich erschlagen. Auch fliegende Äste sind gefährlich.

🔦 Nimm Taschenlampe und Handy mit als Lichtquelle bei Stromausfall.

🏡 Bleib im Haus - am besten im Keller. Das ist der sicherste Ort. Bist du in der Stadt, flüchte in einen Laden oder in einen U-Bahn-Bahnhof, um dich vor herabstürzenden Dachziegeln zu schützen.

⛽ Droht Hagel und bist du im Auto unterwegs, steuerst du am besten die nächste Tankstelle oder Parkgarage an. Dort gibt es Möglichkeiten zum Unterstellen.

⛈ Wenn du im Freien bist, lege dich flach und mit dem Gesicht nach unten in eine Senke oder Mulde. Bleibe möglichst weit weg von allem, was umfallen oder umherfliegen könnte, wie Baustellen, Gerüste, Kräne, Bäume oder Autos.

📱 Installiere auf deinem Smartphone Warn-Apps wie NINA oder Katwarn. Diese informieren dich unter anderem rechtzeitig über gefährliche Wetterphänomene an deinem Aufenthaltsort.

Drei überlebenswichtige Fragen an einen Sturmjäger

Andere flüchten, er fährt zum (Wirbel-)Sturm. Marco Kaschuba dokumentiert hauptberuflich Extremwetter. Er war auch in Florida, um den Hurrikan "Dorian" zu filmen, der dort im Spätsommer 2019 wütete. Wir haben den Reutlinger interviewt:

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Wie gefährlich ist der Job als Sturmjäger?

Als ich Fallwinde in Kroatien filmte, musste ich mich an einer Leitplanke festhalten. Danach hatte ich Blutergüsse an den Händen. Der Sturm war mit 250 Stundenkilometern unterwegs. "Dorian" in Florida war dagegen harmlos. Es gab einfach Sturm und hohe Wellen. Auf den Bahamas, nur 150 Kilometer Luftlinie von mir entfernt, richtete der Hurrikan katastrophale Zerstörung an. Ein Hurrikan bewegt sich langsam und lässt sich gut berechnen. Daher lief das Filmen ziemlich relaxt. Brenzlig ist oft das Autofahren zum Sturm. Vor vier Wochen (Stand: September 2021) hatte ich einen Unfall.


Marco Kaschuba jagt Extremwetter wie Wirbelstürme.

Wie schützt du dich im Unwetter - trägst du spezielle Ausrüstung?

Manchmal habe ich einen Helm auf und trage eine Taucherbrille als Augenschutz. Selbst kleine Gegenstände können zu gefährlichen Geschossen werden, wenn sie mit über 200 Stundenkilometern durch die Luft wirbeln. Wetterfeste Kleidung und Schutzanzüge bei Kälte sind ein Muss. Und es ist wichtig, meine Kameras zu schützen. Manchmal geht aber auch eine flöten.


Ohne passende Ausrüstung nicht möglich: Kaschubas Arbeit in extremen Wetterverhältnissen.

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Hast du deinen "Arbeitsplatz" für dich allein? Oder sind zig Sturmjäger unterwegs?

Vor 20 Jahren habe ich fast nie jemanden getroffen. Das hat sich geändert. Zieht in den USA ein Tornado auf, sehe ich hunderte "Stormchaser". Manche bieten sogar Tornado-Touren für Tourist:innen an. Auch in Deutschland gibt es immer mehr Unwetter-Fans, die Fotos machen. Das Interesse am Extremen wächst.

KW35

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