Albino Tiere: Wie entstehen die weißen Tiere mit roten Augen?
- Veröffentlicht: 01.03.2021
- 07:45 Uhr
- Anna Kaltenhauser
Von weißen Kängurus über Gorillas bis hin zu bleichen Alligatoren: Welche Albino-Tiere es gibt und wie sie überhaupt entstehen, erfährst du hier.
Albino-Tiere: Die wichtigsten Fakten
Albino-Tiere haben eine helle Haut-, Fell- oder Federnfarbe. Der Grund: Das Fehlen dunkler Farbpigmente (Melanine), die der Körper aufgrund eines Gendefekts nicht produzieren kann.
Albinismus bei Tieren erkennt man auch an den roten Albino-Augen. Ohne Melanin ist die Iris durchsichtig, die Äderchen im Auge schimmern durch.
Die Haut der Tiere ist extrem lichtempfindlich - Sonnenbrand und Hautkrebs sind keine Seltenheit. Da Albinos zudem eine schützende Tarnung fehlt, haben sie eine geringe Überlebenschance in der Wildnis.
Albinismus Ursache: Wie entstehen Albino Tiere?
Albinismus ist eine Erbkrankheit, die auf eine Stoffwechselstörung der Pigment-Zellen zurückzuführen ist. Die betroffenen Tiere sind nicht in der Lage, den Farbstoff Melanin zu bilden, weswegen sie meist weiß verbleiben.
Die Störung wird rezessiv vererbt. Beiden Tiereltern muss demnach das verantwortliche Gen fehlen, damit Albinos gezeugt werden können. Auch bei Menschen und Pflanzen tritt der Gendefekt auf. Letzteren mangelt es am Blattgrün (Chlorophyll).
Sind Albinos unfruchtbar?
Nein. Albino-Tiere können sich genauso vermehren wie ihre Artgenossen. Allerdings müssen sie schnell sein, da sie für Fressfeinde eine leichte Beute darstellen. Ihr eingeschränktes Sehvermögen hat negative Auswirkungen auf ihre Fitness. Zumal die Unfähigkeit der Anpassung an die Umgebung es ihnen schwer macht, sich zu schützen. Oft werden Albinos sogar von ihren eigenen Artgenossen ausgegrenzt oder attackiert.
Wie viele Albino-Tiere gibt es?
Wie viele Albino-Tiere weltweit in freier Wildbahn leben, ist nicht genau bekannt.
Forschern zufolge kommt der Albinismus am häufigsten bei Wildschweinen und Nagetieren, beispielsweise Ratten, vor (1:500). Zum Vergleich: Bei Pinguinen liegt die Wahrscheinlichkeit bei 1:1.000.000.
Aber nicht nur Säugetiere sind betroffen. Prinzipiell kann die Genmutation bei allen Wirbeltieren auftreten. Auch unter Vögeln, Fischen, Amphibien, Reptilien oder beispielsweise Igeln gibt es Albinos.
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Albino-Tiere: Die skurrilsten Facts
☀ In einem australischen Zoo erhalten Albino-Kängurus eine extra Pflege: Um ihre helle Haut vor UV-Strahlen zu schützen, werden die Tiere regelmäßig eingecremt.
😇 Thailänder verehren weiße Elefanten. Der sogenannte "Chang Phueak" ist ihnen heilig und bis heute ein Zeichen für Reichtum und königliche Macht.
🚸 In Olney, Illinois, musst du für die weißen Eichhörnchen bremsen, denn sie haben Vorfahrt. Du findest die Tierchen süß? Anschauen ist erlaubt, fängst du jedoch eins, droht dir ein Bußgeld.
🏹 Unter Jägern hält sich der Aberglaube: Einen weißen Hirsch oder ein weißes Reh zu erschießen, bringt Unglück.
💘 Weil Albinos nicht wie ihre Artgenossen aussehen, werden sie oft ausgeschlossen und finden schwerer einen Partner.
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Albino-Alligatorin Luna lebt im Zoo und wird dort täglich massiert. Mehr dazu hier.
Falscher Freund: Albinismus vs. Leuzismus
Weiße Tiger und Löwen nennt man gern unechte Albinos. Sie haben zwar ein weißes Fell, aber keine roten, sondern blaue Augen. Diese Fehlentwicklung nennt man Leuzismus.
Ihre Haut oder Teile davon enthält keine Melanozyten. Das sind Zellen, die Farbpigmente bilden können. Nicht nur bei Großkatzen, sondern auch bei anderen Säugetieren, Reptilien und Vögeln kann die harmlose Gen-Mutation auftreten.