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Finanzen

Steuererklärung: Darum kann sie sich für dich lohnen

  • Aktualisiert: 28.02.2024
  • 17:00 Uhr
  • Galileo

Die Steuererklärung ist lästig und langweilig? Aber sie kann sich für dich auszahlen. Denn im Schnitt bekommt jede:r etwa 1.000 Euro vom Staat zurück. Was dir bei der Steuererklärung helfen kann und wie Steuern überhaupt entstanden sind.

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Das Wichtigste zum Thema Steuererklärung

  • Wer Geld verdient, muss Steuern zahlen. Wenn du angestellt bist, geht das jeden Monat automatisch von deinem Gehalt ab.

  • Je mehr du verdienst, desto mehr Steuern zahlst du - auch prozentual. Das nennt man progressives Steuersystem. Der Spitzensteuersatz in Deutschland bei 45 Prozent.

  • Aber auch wenn du weniger verdienst, lohnt sich eine Steuererklärung. Denn oft hast du Anspruch darauf, Geld zurückzubekommen.

Das musst du zur Steuererklärung wissen

👩‍🔧 Wenn du selbstständig oder Rentner:in bist, musst du in jedem Fall eine Steuererklärung abgeben.

💸 Angestellte sind dazu nicht verpflichtet, die Einkommens-Steuer wird direkt abgezogen. Aber gerade für sie lohnt es sich, denn sie können oft Geld zurückfordern.

📆 Wenn Angestellte ihre Steuererklärung freiwillig abgeben, können sie sich sogar vier Jahre Zeit dafür lassen. Für alle anderen ist der 31. Juli Stichtag. Wer das verstreichen lässt, muss eine Strafe zahlen.

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Warum solltest du die Steuererklärung machen?

Wenn dein Einkommen eher gering ist oder du viele absetzbare Ausgaben hast, solltest du auf jeden Fall eine Steuererklärung abgeben. Andernfalls verschenkst du möglicherweise unnötig Geld. Im Jahr 2019 führten etwa 88 Prozent der eingereichten Steuererklärungen zu einer Rückerstattung, wobei die durchschnittliche Einkommensteuererstattung 1.095 Euro betrug.

Die tatsächliche Rückerstattung für deine Steuererklärung 2023 hängt natürlich von deiner individuellen Situation ab. Entscheidend ist, wie viel Steuern du im Verlauf des Jahres 2023 bereits gezahlt hast und welche Ausgaben deine Steuerlast mindern können.

Es ist wichtig zu beachten, dass bei der Lohnsteuer-Berechnung automatisch Pauschbeträge, also Pauschalbeträge, von deinem Arbeitgeber abgezogen werden. Im Steuerjahr 2023 umfassen sie beispielsweise den Grundfreibetrag von 10.908 Euro, die Werbungskosten-Pauschale von 1.230 Euro, die Vorsorge-Pauschale für Beiträge zur Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung sowie die niedrige Sonderausgaben-Pauschale von 36 Euro.

Wer muss eine Steuererklärung abgeben?

Nur etwa die Hälfte aller Steuerpflichtigen muss überhaupt eine Steuererklärung abgeben. Die Abgabepflicht für die Steuererklärung betrifft dich, wenn du selbstständig bist, ein Gewerbe betreibst oder in der Land- und Forstwirtschaft tätig bist.

Grundsätzlich gilt: Wenn das Finanzamt annimmt, dass noch Steuern ausstehen könnten, wird die sogenannte Pflichtveranlagung angewendet. Dann bist du verpflichtet, deine Steuererklärung abzugeben.

Bei Arbeitnehmer:innen ist die Einkommensteuer im Allgemeinen durch den monatlichen Lohnsteuerabzug abgegolten, wodurch viele keine Steuererklärung einreichen müssen. Dennoch lohnt es sich oft, es trotzdem zu machen. Denn: Auch Angestellte können häufig Ausgaben geltend machen und somit mit einer Steuererstattung rechnen. Daher solltest du besonders sorgfältig überprüfen, ob du nicht möglicherweise zu viele Steuern gezahlt hast.

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Diese 6 Ausgaben kann jede:r von der Steuer absetzen

Diese 6 Ausgaben kann jede:r von der Steuer absetzen

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Wenn du zu deiner Arbeit fahren musst, bekommst du pro Kilometer und Arbeitstag 30 Cent vom Finanzamt gut gerechnet: die Pendler-Pauschale. Ab dem 21. Kilometer sind es sogar 38 Cent.
© picture alliance / Marcel Kusch / dpa

Wenn du zu deiner Arbeit fahren musst, bekommst du pro Kilometer und Arbeitstag 30 Cent vom Finanzamt gut gerechnet: die Pendler-Pauschale. Ab dem 21. Kilometer sind es sogar 38 Cent.

Die Lohnkosten von "haushaltsnahen Dienstleistungen" kannst du ebenso bei der Steuer angeben. Dazu zählen: Gärtner, Putzhilfe, Au-Pair und auch Handwerker. Gilt auch für Mieter:innen. Lass dir dafür die Nebenkosten-Abrechnungen von deiner Vermieterin oder deinem Vermieter geben.
© picture alliance / Zoonar / Robert Kneschke

Die Lohnkosten von "haushaltsnahen Dienstleistungen" kannst du ebenso bei der Steuer angeben. Dazu zählen: Gärtner, Putzhilfe, Au-Pair und auch Handwerker. Gilt auch für Mieter:innen. Lass dir dafür die Nebenkosten-Abrechnungen von deiner Vermieterin oder deinem Vermieter geben.

Büromaterial, das du brauchst, um einen Erwerb zu erzielen, kannst du als "Werbungskosten" angeben. Da fallen auch Kosten für Fortbildungen drunter. Jede:r Arbeitnehmer:in kann pauschal 1.000 Euro geltend machen.
© picture alliance / Frank May

Büromaterial, das du brauchst, um einen Erwerb zu erzielen, kannst du als "Werbungskosten" angeben. Da fallen auch Kosten für Fortbildungen drunter. Jede:r Arbeitnehmer:in kann pauschal 1.000 Euro geltend machen.

Wenn du dein privates Handy oder Telefon auch beruflich nutzt, darfst du 20 Prozent der Kosten absetzen - höchstens 20 Euro pro Monat. Auch ein Arbeitszimmer kannst du geltend machen.
© picture alliance / Bildagentur-online / Blend Images/Jasper Cole

Wenn du dein privates Handy oder Telefon auch beruflich nutzt, darfst du 20 Prozent der Kosten absetzen - höchstens 20 Euro pro Monat. Auch ein Arbeitszimmer kannst du geltend machen.

Auch manche Versicherungen wie die Kranken- oder Haftpflicht-Versicherung kannst du bei der Steuererklärung angeben.
© picture alliance / imageBROKER / Norbert Michalke

Auch manche Versicherungen wie die Kranken- oder Haftpflicht-Versicherung kannst du bei der Steuererklärung angeben.

Auch Spenden an gemeinnützige Vereine kannst du bei der Steuer angeben, musst dafür aber natürlich eine Spendenquittung vorzeigen können.
© picture alliance / Frank Molter / dpa

Auch Spenden an gemeinnützige Vereine kannst du bei der Steuer angeben, musst dafür aber natürlich eine Spendenquittung vorzeigen können.

Diese Apps helfen dir bei der Steuererklärung

Eine Menge Steuer-Apps versprechen dir Unterstützung. Preislich liegen sie oft zwischen 20 und 50 Euro.

Hier sind die bekanntesten Apps:

🏃‍♂️ Taxfix verspricht, dass die Steuererklärung in 22 Minuten fertig ist - und im Durchschnitt winken laut Anbieter mehr als 1.000 Euro Rückzahlung.

💰 WISO Steuer ist seit vielen Jahren am Markt und zeichnet sich durch zahlreiche Hilfe-Funktionen und eine benutzerfreundliche Oberfläche aus. Laut Website des Anbieters beträgt die Rückzahlung im Durchschnitt 1.674 Euro.

💬 Der Steuerbot geht spielerisch an das Ganze heran. Per Chat werden Fragen beantwortet - und das Programm bastelt daraus die Steuererklärung.

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Das progressive Steuersystem in Deutschland

In Deutschland steigt die Steuerbelastung mit dem Einkommen. Auch prozentual. Bis zum Spitzensteuersatz von 45 Prozent, ab einem Einkommen von 277.826 Euro pro Jahr (ledig) fällig wird. Von da an bleibt der Steuersatz konstant.

Das heißt aber nicht, dass Topverdiener 45 Prozent ihres Einkommens an den Staat überweisen. Sondern, dass jeder Euro über der Grenze von 277.826 Euro mit 45 Prozent besteuert wird. 

Da zum Beispiel der Steuerfreibetrag für jeden steuerfrei sind, zahlen auch Menschen mit hohem Einkommen für den Freibetrag keine Steuern an den Staat. Für das Steuerjahr 2023 liegt er bei 10.908 Euro und wird regelmäßig angepasst. Von da gilt für jeden zusätzlichen Euro ein Steuersatz, der mit steigendem Einkommen stufenweise ebenfalls höher wird. Daher der Name: progressiver Steuersatz.

Wer hat die Steuern erfunden?

Jeder leistet einen Beitrag, damit öffentliche Aufgaben finanziert werden können. Dabei ist die Zahlung nicht zweckgebunden. Das ist die Idee hinter den Steuern.

Und die ist schon steinalt: Erste Belege über staatliche Abgaben stammen aus Ägypten und sind etwa 5.000 Jahre alt. Damals erhob der ägyptische Staat eine Erntesteuer.

Erst mit der Zeit entwickelte sich das komplexe Steuersystem von heute. Sein Vorläufer wurde 1891 im deutschen Kaiserreich eingeführt. Seitdem richtet sich die Steuerlast nach der Höhe des Einkommens.

Davor wurden teils kuriose Steuern erhoben. Wir haben dir die fünf verrücktesten herausgesucht:

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Die kuriosesten Steuern aller Zeiten

🧔 Hipster aufgepasst: Zar Peter der Große führte 1698 eine Steuer auf Bärte ein. Einfach weil er Bärte nicht modern fand. Erst 1772 schaffte Katharina die Große die Bart-Steuer wieder ab.

💇‍♂️ 1701 verfügte König Friedrich I. in Preußen eine Steuer auf Perücken. Der Grund: Er brauchte Geld, und Perücken kamen gerade in Mode.

🏠 Ab 1798 zählte man in Frankreich Fenster und Türen eines Hauses, um daraus die Steuer zu errechnen. Um die Tür-und-Fenster-Steuer zu drücken, mauerten manche Franzosen kurzerhand ihre Fenster zu.

🚾 "Geld stinkt nicht", so rechtfertigte der römische Kaiser Vespasian (9 bis 79 n. Chr.) seine Latrinensteuer für öffentliche Toilettenbesuche. Das Sprichwort ist geblieben, die staatliche Urin-Abgabe nicht.

👩 Eine Jungfernsteuer hatten Frauen zu zahlen, die zwischen 20 und 40 Jahre alt und unverheiratet waren. In Berlin wurde sie zu Beginn des 18. Jahrhunderts erhoben, 2 Groschen im Monat kostete Frauen das Single-Leben. 

Die häufigsten Fragen zum Thema Steuererklärung

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