Spotify zum Lesen: Der Streaming-Dienst transkribiert jetzt seine Podcasts
- Veröffentlicht: 19.05.2021
- 19:00 Uhr
- Galileo
Wer ist der Mann hinter Spotify? Wieso rettete er ein Stück weit die Musik-Industrie - und wird trotzdem von Künstler:innen kritisiert? Welche Alternativen es gibt und wie eine Neuerung den Dienst barrierefreier macht.
Das Wichtigste zum Thema Spotify
Der Schwede Daniel Ek gründete das Unternehmen 2006 und leitet es bis heute. Inzwischen ist die Plattform in fast 100 Ländern weltweit am Start, seit 2012 in Deutschland.
Zum Jahreswechsel 2021 hatte Spotify 345 Millionen Nutzer:innen, davon 155 Millionen zahlende Abonnent:innen. Trotzdem schreibt das Unternehmen auch aufgrund enormer Investitionen nach wie vor rote Zahlen.
Das Geschäftsmodell: Es gibt eine kostenlose, werbebasierte Variante und kostenpflichtige Premium-Abos.
Obwohl Musik-Streaming weiter boomt, ist der Dienst vor allem bei Künstler:innen nicht gerade beliebt.
Du kannst auf Spotify aber nicht nur Musik hören, sondern auch Podcasts. Bald kommt eine neue Funktion. Was sie kann, erklären wir unten.
Spotify Update: Neue Funktion für mehr Inklusion
❗ Spotify kündigt eine neue Funktion für Android und iOS an.
📄 Bald kann man seine Lieblings-Podcasts auch lesen! Spotify führt eine Transkript-Funktion ein, um den Dienst zum Beispiel für Menschen mit beeinträchtigtem Hörvermögen zugänglicher zu machen. Plus: Man kann mithilfe des Transkripts nach spezifischen Inhalten suchen.
🛑 Dieses Feature gibt's vorerst nur für Spotify Exklusive und Original Podcasts. In Zukunft soll die Funktion aber für alle Podcasts verfügbar sein.
👓 Damit Spotify inklusiver wird, wurden außerdem einige Design-Änderungen angekündigt. Bestimmte Schaltflächen werden größer, kontrastreicher und farbiger gestaltet. In der iOS-App können zudem Text und Schaltflächen nach Belieben vergrößert und verkleinert werden.
Daniel Ek: der Mann mit der Idee hinter Spotify
Erfinder von Spotify ist Daniel Ek. Die Talente des 37-jährigen Schweden liegen im Bereich Musik und Technik. Schon als 4-Jähriger spielte er Gitarre, mit 14 brachte er sich selbst das Programmieren bei. Trotz seines Erfolgs ist Ek ein bescheidener Typ, zeigt sich nur selten in der Öffentlichkeit und lebt zurückgezogen.
Rückblick: Anfang der 2000er Jahre gibt es unzählige illegale Musik-Downloads - die Musik-Piraterie boomt und stürzt die Musik-Industrie in eine tiefe Krise. Ek macht aus der Not eine Tugend und gründet 2006 den Musik-Streaming-Dienst Spotify. Die Plattform bietet internationaler Musik eine legale Bühne und schiebt der Piraterie den Riegel vor.
Wie bei Instagram und Co.: Spotify testet eine Story-Funktion
Top 5 der meistgestreamten Spotify-Lieder 2020
Spotify zum Lesen: Der Streaming-Dienst transkribiert jetzt seine Podcasts
Spotify für Neu-Einsteiger
✒ Um Musik oder Podcasts über Spotify hören zu können, brauchst du ein eigenes Nutzer-Konto. Die Registrierung ist kostenlos.
🛑 Grundsätzlich kannst du Spotify nutzen, ohne dafür Geld zu bezahlen. Allerdings stehen dir dann nicht alle Funktionen zur Verfügung. Außerdem siehst du in dem Fall eine Menge Werbung.
🎶 Für das komplette Spotify-Paket ohne Werbung benötigst du ein Premium-Abo. Der 1. Monat ist kostenfrei, danach zahlst du je nach Abo-Typ einen monatlichen Preis.
💰 Für ein Einzel-Abo verlangt Spotify 9,99 Euro pro Monat, Studierende zahlen nur 4,99 Euro. Für Haushalte mit mehreren Personen bietet sich ein Duo- (12,99 Euro) oder Familien-Abo (14,99 Euro) mit bis zu 6 Konten an.
📱 Spotify läuft auf Windows-PCs und Macs, Smartphones, Smart-TVs und auch auf einigen Gaming-Konsolen.
Top für Nutzer:innen, Flop für Künstler:innen?
Für Nutzer:innen ist das Musikstreaming-Angebot top: Anstatt jede Single deiner Lieblingsband zu kaufen, "mietest" du dir für ein vergleichsweise geringes Entgelt Zugriff auf mehr Musik, als du hören kannst.
Für Künstler:innen ist die Rechnung allerdings nicht so einfach. Sie verdienen pro Stream nur den Bruchteil eines Cents. Wenn man nicht The Weekend oder Dua Lipa ist, kommen durch Musikstreaming allein also keine großen Summen zusammen.
Vor allem weniger berühmte Musiker:innen nutzen Spotify daher eher als Online-Bühne, um gehört und bekannt zu werden. Wer es in beliebte Playlists schafft, vergrößert die Fan-Basis. Die wiederum kauft Merchandise und Live-Tickets, womit viele Musiker:innen hauptsächlich ihren Lebensunterhalt finanzieren.
Die Betreibenden von Spotify (und anderen Musikstreaming-Diensten) müssen sich regelmäßig Kritik an ihrem Modell anhören. Eine Hauptforderung: eine höhere Vergütung für die Musiker:innen.
TIDAL, qobuz, Deezer: Alternativen zu Spotify
🎛 Die Datenbank vom norwegisch-schwedischen TIDAL mit über 70 Millionen Tracks und 250.000 Videos verspricht die "höchste verfügbare Audioqualität" in verschiedenen Tarif-Paketen. In der Premium-Variante kostet der 1. Monat nichts, dann fallen jeden Monat 9,99 Euro an. Für das ultimative Klang-Erlebnis musst du jedoch noch einen 10er mehr drauflegen: 19,99 Euro pro Monat.
📻 Auch der französische Streaming-Dienst qobuz wirbt mit einer exzellenten Klangqualität. Dafür verlangt er von seinen Nutzenden für 60 Millionen Titel ebenfalls 19,99 Euro monatlich. Schließt du direkt ein Jahres-Abo ab, reduziert sich der Monatsbetrag auf 14,99 Euro.
🎙 Deezer hat seinen Sitz ebenso in der französischen Hauptstadt Paris. Für sein Premium-Abo nimmt das Unternehmen 9,99 Euro pro Monat (und 14,99 Euro für das Familien-Abo), wobei die ersten 3 Monate gratis sind.
🎧 Apple Music bietet vergleichbar zu Spotify verschiedene Abo-Modelle: Als Student:in kostet der Streamingdienst 4,99 Euro pro Monat, für alle anderen 9,99 Euro und für Familien 14,99 Euro.
🎼 Für Prime-Kunden von Amazon ist die Basisvariante Amazon Music mit rund 2 Millionen Songs in der Prime-Mitgliedschaft enthalten. Willst du mit Music Unlimited Zugriff auf über 70 Millionen Tracks haben, kostet dich das als Prime-Kund:in monatlich nochmal 7,99 Euro, ansonsten 9,99 Euro.