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Political Correctness: Was der Begriff bedeutet und warum er so umkämpft ist

  • Veröffentlicht: 20.10.2023
  • 12:50 Uhr
  • Galileo
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© picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt/Geisler-Fotopres

Als politisch korrekt gilt ein Sprachgebrauch, der niemanden diskriminiert. Gleichzeitig ist Political Correctness auch ein umstrittenes Schlagwort. Welche Argumente Befürworter:innen und Gegner:innen anführen, erfährst du hier.

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Das Wichtigste zu Political Correctness

  • Der Begriff polarisiert: Einerseits steht er für die Überzeugung von mehr Sprachsensibilität. Andererseits gilt er als Kampfbegriff für beschnittene Redefreiheit.

  • Ein altbekanntes Beispiel für die Kontroversen um politische Korrektheit ist etwa die "Mohrenstraße" in Berlin.

  • Der Kritikpunkt: Im Straßennamen steckt der rassistische Ausdruck "Mohr".

  • Daher soll die Straße in "Anton-Wilhelm-Amo-Straße" umbenannt werden. Anton Wilhelm Amo gilt als erster bekannter Philosoph afrikanischer Herkunft in Deutschland.

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Woher stammt der Begriff "Political Correctness"?

Der Ursprung von "Political Correctness" (kurz: PC) findet sich in den USA in den 70er- und 80er-Jahren.

Infolge der Bürgerrechts-Bewegung machten Studierende mit diesem Begriff auf diskriminierenden Sprachgebrauch unter anderem in ihren Lehrwerken aufmerksam.

Von dort aus verbreitete sich "Politische Korrektheit" ab den 90er-Jahren auch in Deutschland.

Grundidee: Was gilt als politisch korrekt ("politically correct")?

🌈 Die Grundidee politisch korrekter Sprache ist es, Ausdrücke und Formulierungen zu vermeiden, die andere etwa wegen ihrer Herkunft oder Sexualität herabwürdigen könnten.

🤔 Denn: Wer diskriminierend spricht, denkt auch diskriminierend. Schließlich stehen Sprache, Denken und Wirklichkeit in einem Wechselverhältnis.

🤗 Political Correctness ist also eine Form von Sprachkritik, um für mehr Sprachsensibilität und Mitgefühl zu sorgen. Vereinfacht gesagt ist PC somit das Gegenteil von Hate Speech.

👫 Durch politisch korrekte Sprache sollen demnach auch diejenigen sprachlich eine stärkere Beachtung finden, die nicht zur sogenannten Mehrheitsgesellschaft gehören. Als ein Musterfall für Political Correctness zählt daher etwa geschlechtergerechte Sprache.

🗣 Klar ist dabei: Political Correctness gilt nicht für alle Zukunft. Sprache wandelt sich durch ihren Gebrauch fortlaufend, wie sich auch Ansichten innerhalb von Sprachgemeinschaften ändern. Deshalb sind etwa manche Denkmäler und Straßennamen sowie Marken-Logos heute nicht mehr tragbar, die früher nicht problembehaftet waren.

🎤 Wichtig für eine Einschätzung der Political Correctness sind nicht nur Fachstimmen von unter anderem Historiker:innen sowie Sprach- und Sozialwissenschaftler:innen. Entscheidend sind vor allem auch Selbstbezeichnungen. Das heißt die Frage, wie sich Personengruppen selbst nennen (möchten).

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Kritik und Gegenpositionen zu Political Correctness

😧 Problematisch wird PC, wenn Menschen nicht mehr frei sprechen, sondern Angst vor vermeintlich falschen oder verbotenen Ausdrücken bekommen.

😠 Aus diesem Grund verstehen insbesondere Konservative und rechte Populisten politische Korrektheit als einen strittigen Kampfbegriff.

🤐 Sie weisen Political Correctness als eine Einschränkung der Redefreiheit oder wegen angeblicher Zensur zurück.

🤝 Dabei entstehen aus Debatten um politisch korrekte Sprache keine tatsächlichen Gesetze. So etwas wie eine Sprachpolizei gibt es nicht. Vielmehr geht es darum, angemessenen Sprachgebrauch gemeinschaftlich auszuhandeln.

👉 Indem beispielsweise Unwörter des Jahres wie "Klimaterroristen" für 2022 ernannt werden, sollen unangebrachte Ausdrücke offengelegt werden. Vorschreibende Verbote sind hingegen nicht das Ziel.

🧭 Political Correctness ist daher eher eine Art Kompass, auf den sich Sprachgemeinschaften zusammen verständigen.

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Deine Meinung zu Political Correctness ist gefragt

Fachliche Quellen zum Weiterlesen

Degele, Nina (2020): Political Correctness – Warum nicht alle alles sagen dürfen

Stefanowitsch, Anatol (2018): Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen

Tophinke, Doris (2018): Sprache - Denken - Wirklichkeit

Forster, Iris (2010): Political Correctness

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