Essbare Pilze erkennen
Pilze sammeln: So greifst du nicht zu den giftigen Doppelgängern
- Aktualisiert: 16.11.2023
- 17:17 Uhr
- Lisa Carbonaro
Der Spätsommer und Herbst ist die beste Zeit zum Pilze sammeln. Welche Arten heimisch sind, wie du sie erkennst - und weiteres Wissenswertes rund um die beliebte Tradition.
Das Wichtigste zum Thema Pilze sammeln
Speisepilze sind deutschlandweit in unseren Wäldern zu finden. Am besten gedeihen sie unter großen Bäumen bei milder Witterung und hoher Luftfeuchtigkeit. Die meisten gibt es in Bayern und Baden-Württemberg.
Zum Sammeln brauchst du ein scharfes Messer, einen Korb oder Eimer und am besten ein Handbuch zur Bestimmung essbarer Pilze.
Du solltest die Pilze ein paar Zentimeter über dem Boden gerade abschneiden und locker in den Korb legen.
Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetzt darfst du nur an Stellen sammeln, die keinem Betretungsverbot unterliegen. Auch Wegegebote wie zum Beispiel im Nationalpark Bayerischer Wald verhindern oft das Sammeln von Wildpilzen. Informiere dich zur Sicherheit vor deiner Sammeltour bei den örtlichen Behörden.
Sammle nur so viele Wildpilze, wie du für deinen Eigenbedarf benötigst. Wildpilz-Arten wie zum Beispiel Steinpilz, Pfifferlinge, Brätling, Rotkappe, Birkenpilz und Morchel stehen nämlich unter Naturschutz.
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Essbare Pilze: So erkennst du die bekanntesten Sorten
Pilze erkennen
Wenn du selber Pilze sammeln möchtest, solltest du dich vorher gut informieren, welche Arten essbar sind. Wenn du neu in dem Bereich bist, dann kann es hilfreich sein, dir eine erfahrene Begleitung zu suchen. Auch gibt es vielerorts Pilz-Lehrwanderungen.
Es gibt zwar auch für Smartphones Apps, die dir bei der Bestimmung von Pilzen helfen können, allerdings werden hier zum Teil zu wenige Merkmale für eine sichere Erkennung einbezogen. Wenn du schon etwas geübter bist, können Apps für dich jedoch eine nützliche Unterstützung sein. Grundsätzlich gilt, wenn du dir nicht hundertprozentig sicher bist, um welchen Pilz es sich handelt: Nicht essen!
Pilze im Vergleich: Essbar oder doch giftig?
Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger: So unterscheidest du sie
Pilze sammeln: Diese Arten dürfen nicht gesammelt werden
Nach der Bundesartenschutzverordnung dürfen einige beliebte Speisepilze wie Steinpilz oder Pfifferlinge in geringen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden. Wenn es über den Eigenbedarf hinausgeht, brauchst du dafür eine Genehmigung. Dafür kannst du etwa bei der Naturschutzbehörde deines Landkreises einen Pilzsammelschein beantragen. Folgende Pilzarten dürfen in Deutschland jedoch grundsätzlich gar nicht gesammelt werden:
- Schafporling, Semmelporlinge: gilt für alle heimischen Arten
- Kaiserling
- Weißer Bronzeröhrling
- Gelber Bronzeröhrling
- Sommerröhrling
- Echter Königsröhrling
- Blauender Königsröhrling
- Erlen-Grübling
- Saftlinge: gilt für alle heimischen Arten
- März-Schneckling
- Grünling
- Trüffel: gilt für alle heimischen Arten
Pilze richtig zubereiten
🍄 Vor der Zubereitung solltest du die Pilze nur mit einer weichen Bürste oder einem feuchten Tuch reinigen - wäschst du sie, saugen sie Wasser auf und verlieren an Aroma. Sortiere matschige oder madige Exemplare auf jeden Fall aus.
👨🏽🍳 Je nach Rezept und Belieben können die Speisepilze dann gedünstet, gebraten oder gekocht werden. Du solltest sie nicht länger als zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren.
❗ Du solltest deine gesammelten Waldpilze niemals roh essen!
Symptome einer Pilzvergiftung
Einige Speisepilze sehen Giftpilzen zum Verwechseln ähnlich. Wenn du oder andere nach einer Pilz-Mahlzeit auffällige Symptome zeigen, sollte sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Von der Behandlung mit Hausmitteln solltest du unbedingt absehen. Sie können den Zustand gegebenenfalls verschlechtern. Eventuelle Speisereste, Pilzreste, Abfälle oder sogar das Erbrochene von Patienten kann in dem Fall Leben retten und sollten mit ins Krankenhaus genommen werden. Auch solltest du oder die Ärzt:innen den Giftnotruf informieren. Personen, die ebenfalls das Pilzgericht gegessen haben, aber (noch) keine Symptome zeigen, sollten sich vorsichtshalber auch untersuchen lassen.
Zu den möglichen Symptomen zählen:
- Schweißausbrüche
- Durchfall
- Benommenheit
- Erbrechen
- Herz-Kreislauf-Beschwerden
- Halluzinationen
- Sehstörungen
- Krämpfe
- Muskelschmerzen
Auch im Frühling kannst du Pilze sammeln
Steinpilze, Pfifferlinge und Co. - Wie gut kennst du die Speisepilze?
Rezept für Pilz-Pesto mit Walnüssen
Zutaten
- 500 g Pilze
- 100 g Walnüsse
- 50 ml Olivenöl
- 3 Knoblauchzehen
- Salz und Pfeffer
Zubereitung
- Walnüsse fein hacken und in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten. Pilze sehr fein schneiden und mit dem Olivenöl dazugeben. Knoblauchzehen mit Salz und Pfeffer in einem Mörser zerstoßen.
- In der Pfanne alles solange dünsten, bis die Flüssigkeit der Pilze verdampft ist.
- In einem Weckglas hält sich das Pesto bis zu vier Wochen im Kühlschrank. Vorher am besten mit einer Schicht Olivenöl bedecken. Schmeckt nicht nur mit Pasta, sondern auch zu Ciabatta oder Ofengemüse.
Die wichtigsten Fragen zum Thema Pilze sammeln
Speisepilze findest du besonders oft in waldreichen, sandigen Gebieten. In der Nähe von großen Bäumen wirst du am ehesten fündig. Pilze wachsen besonders gut bei hoher Luftfeuchtigkeit und einer milden Witterung.
Manche essbaren Pilzarten sind an einem hellen Stiel und ihrem Schwamm unter dem Hut zu erkennen. Keine essbaren Pilze haben eine Manschette um den Stiel. Viele unverträgliche oder sogar giftige Arten lassen sich zum Teil auch durch ihren schlankeren Stiel erkennen. Generell solltest du nur Pilze essen, die du eindeutig identifizieren kannst.
Pilze wachsen in Wellen und benötigen eine Grundfeuchtigkeit im Boden. Nach ausgiebigem Regenwetter dauert es meist zwischen zehn und 14 Tage, bis die neuen Pilze gewachsen sind.
Steinpilze sind äußerst beliebte Speisepilze, die du bevorzugt in Buchenwäldern, aber auch unter Kiefern, Fichten und Eichen finden kannst. Besonders gut sind die Aussichten, wenn sich dort viel abgestorbenes Holz findet und weniger Gras.