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Pfeffer ist nicht gleich Pfeffer: Das können die verschiedenen Sorten

  • Veröffentlicht: 10.09.2022
  • 14:45 Uhr
  • Galileo

Es gibt zig verschiedene echte und falsche "Pfeffer". Alle sind scharf - haben aber ein spezifisches Aroma. Welche Sorte passt wozu? Und im Clip: Darum solltest du deine Waschmaschine öfter mal pfeffern.

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Tipp vorab: So lagerst du Pfeffer am besten

Das Pfeffer-Aroma verfliegt schnell. Kommen die Körner mit Licht und Luft in Kontakt, schmecken sie schon bald fad. Gemahlen ist Pfeffer noch anfälliger. Am besten bewahrst du die Pfeffer-Körner in einem geschlossenen, dunklen Behälter auf und mahlst oder mörserst sie erst bei Gebrauch.

Warten lohnt sich: Gib den gemahlenen Pfeffer erst am Ende der Garzeit hinzu. So geht nichts vom Aroma verloren. Ganze Pfeffer-Körner kannst du aber auch mitkochen.

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Original oder Hochstapler? Das Wichtigste zu echtem Pfeffer

Schwarzer Pfeffer, auch Pfefferstrauch genannt, ist ein echter Pfeffer. Sein lateinischer Name lautet "Piper nigrum". "Piper" steht für die Gattung Pfeffer.

💥 Für die Schärfe sorgt in erster Linie das Alkaloid Piperin. Je nach Ernte-Zeitpunkt und Behandlung kann man den Schwarzen Pfeffer als schwarzen, grünen, weißen oder roten Pfeffer kaufen.

🌏 Ursprünglich stammt der Schwarze Pfeffer aus Indien. Heute zählen auch Indonesien, Malaysia, Vietnam und Brasilien zu den größeren Anbauländern.

💰 In der Antike brachten Händler den Schwarzen Pfeffer über Land aus Indien nach Europa, später dann per Schiff. Jahrhunderte lang konnten sich nur die Reichen Pfeffer leisten. Er war ein Luxusgut, wurde teilweise sogar mit Gold aufgewogen.

💊 Nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilmittel war er beliebt. Das Piperin fördert die Verdauung und die Aufnahme von Nährstoffen. Zudem soll es entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und antibakteriell wirken. Sogar eine potenzsteigernde Wirkung sprach man Pfeffer nach.

Eine Pflanze - vier Pfeffer

Schwarzer, grüner, weißer und roter Pfeffer - alles die gleichen Früchte.
Schwarzer, grüner, weißer und roter Pfeffer - alles die gleichen Früchte.© Getty Images
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⚫ Schwarzer Pfeffer

Wird der schwarze Pfeffer unreif (grün) geerntet und langsam in der Sonne getrocknet, färbt er sich schwarz und wird schrumpelig. Er ist aromatisch, enthält ätherische Öle und viel Piperin. Und: Er ist wirklich scharf.

Koch-Tipp: Mit schwarzem Pfeffer kannst du bei salzigen Gerichten nie was falsch machen.

Galileo

Der Weg des Pfeffers

Pfeffer ist das beliebteste Gewürz der Welt - allein wir Deutschen verbrauchen pro Kopf rund 400 Gramm im Jahr. Es gibt ihn in schwarz, grün, rot und weiß. Woher kommen die verschiedenen Farben und vor allem wo wächst der Pfeffer?

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  • 10:25 Min
  • Ab 12
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🟢 Grüner Pfeffer

Grüner Pfeffer schmeckt etwas krautig, enthält weniger Piperin als die schwarze Variante und ist deshalb nicht so scharf. Er wird unreif geerntet und dann schnell getrocknet, gefriergetrocknet oder in Salzwasser eingelegt. So behält er seine grüne Farbe.

Koch-Tipp: Grüner Pfeffer ist ein Allrounder und perfekt, wenn du es etwas milder magst. Süßen Speisen wie Vanille-Erdbeer-Creme oder Orangen-Marmelade gibt er den extra Kick.

⚪ Weißer Pfeffer

Für weißen Pfeffer verwendet man die reifen rötlichen Früchte. Die werden in Säcke gefüllt und in Wasser eingeweicht. Dabei löst sich ihre Schale, und es entsteht ein etwas muffiges Aroma. Er enthält größere Mengen an ätherischen Ölen und kann vom Schärfegrad mit schwarzem Pfeffer mithalten.

Koch-Tipp: Weißer Pfeffer eignet sich gut für helle Soßen, da man die Körnchen nicht sieht.

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🔴 Roter Pfeffer

Roter Pfeffer besteht aus den reifen ungeschälten Pfeffer-Früchten. Diese werden meist in Salzwasser oder Essig eingelegt. Er schmeckt süßlich-scharf und fruchtig.

Koch-Tipp: Roter Pfeffer passt zu Fleisch, Fisch, süßen Desserts UND Schokolade.

Weitere echte Pfeffer

Pfeffer ist nicht gleich Pfeffer: Das können die verschiedenen Sorten

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Langer Pfeffer sieht ähnlich aus wie kleine Birkenkätzchen. Er gehört ebenfalls zur Gattung Piper und wächst in Indien. Es war die erste Pfeffer-Sorte, die es nach Europa schaffte. Langer Pfeffer ist sehr scharf und hat einen süß-säuerlichen, etwas beißenden Geschmack. Er passt gut zu Fleisch-Gerichten.
© Getty Images

Langer Pfeffer sieht ähnlich aus wie kleine Birkenkätzchen. Er gehört ebenfalls zur Gattung Piper und wächst in Indien. Es war die erste Pfeffer-Sorte, die es nach Europa schaffte. Langer Pfeffer ist sehr scharf und hat einen süß-säuerlichen, etwas beißenden Geschmack. Er passt gut zu Fleisch-Gerichten.

Du magst ein stärkeres Aroma? Der meist von der indonesischen Insel Java stammende Kubeben-Pfeffer (ebenfalls aus der Gattung Piper) schmeckt nach Menthol und Kampfer. Er wird auch Stiel-Pfeffer genannt, da jede Beere einen kleinen Stiel trägt. Die richtige Wahl für deftige Fleisch- und Gemüse-Gerichte. Oft ist er auch in Magen-Likören und Pfeffer-Kuchen enthalten.
© picture alliance / image BROKER

Du magst ein stärkeres Aroma? Der meist von der indonesischen Insel Java stammende Kubeben-Pfeffer (ebenfalls aus der Gattung Piper) schmeckt nach Menthol und Kampfer. Er wird auch Stiel-Pfeffer genannt, da jede Beere einen kleinen Stiel trägt. Die richtige Wahl für deftige Fleisch- und Gemüse-Gerichte. Oft ist er auch in Magen-Likören und Pfeffer-Kuchen enthalten.

Falsche Pfeffer: Cayenne-Pfeffer

Cayenne-Pfeffer sollte besser Chili-Pulver heißen, denn er besteht aus gemahlenen Chilis der Sorte Cayenne.

Cayenne-Pfeffer macht das Essen richtig scharf und passt sehr gut ins Chili con Carne.
Cayenne-Pfeffer macht das Essen richtig scharf und passt sehr gut ins Chili con Carne.© Getty Images

Falsche Pfeffer: Rosa Pfeffer

Wenn du deine Speisen dekorieren möchtest, ist rosa Pfeffer perfekt. Die Beeren des südamerikanischen Schinus-Baums stecken voller ätherischer Öle und schmecken süßlich nach Wacholder. Sie passen zu Fisch und Geflügel, aber auch zu süßen Speisen wie Vanille-Eis.

Sieht aus wie Pfeffer, ist aber keiner: Die rosafarbenen Beeren sind eher weich und werden nicht gemahlen. Denn das würde die Mühle verkleben. Man verwendet sie ganz.
Sieht aus wie Pfeffer, ist aber keiner: Die rosafarbenen Beeren sind eher weich und werden nicht gemahlen. Denn das würde die Mühle verkleben. Man verwendet sie ganz.© Getty Images

Falsche Pfeffer: Szechuan-Pfeffer

Der Szechuan-Pfeffer ist mit dem echten Pfeffer nicht verwandt. Ursprünglich stammt er aus der chinesischen Provinz Sichuan, daher der Name. Du findest ihn auch unter der Bezeichnung Chinesischer Pfeffer, Japanischer Pfeffer und Zitronen-Pfeffer, da er nicht nur scharf schmeckt, sondern auch nach Zitrone.

Koch-Tipp: In der asiatischen Küche ist Szechuan-Pfeffer ein fester Bestandteil. Du kannst damit super deine Ente und Reis-Gerichte, aber auch Fisch verfeinern.
Koch-Tipp: In der asiatischen Küche ist Szechuan-Pfeffer ein fester Bestandteil. Du kannst damit super deine Ente und Reis-Gerichte, aber auch Fisch verfeinern.© Getty Images

Falsche Pfeffer: Mönchs-Pfeffer

Mönchs-Pfeffer ist vom Mittelmeerraum bis nach West-Asien zu finden. Die bis zu fünf Meter hohen Sträucher tragen kleine Früchte, die an schwarzen Pfeffer erinnern und auch scharf sind, aber nach Salbei schmecken.

In der Küche nutzt man ihn selten, dafür findest du ihn im Medizin-Schrank. Er soll den weiblichen Zyklus regulieren.
In der Küche nutzt man ihn selten, dafür findest du ihn im Medizin-Schrank. Er soll den weiblichen Zyklus regulieren.© picture alliance / image BROKER

Gut zu wissen

Im Englischen ist der Begriff "Pepper" irreführend. Er bedeutet nämlich Pfeffer, Cayenne-Pfeffer, aber auch Paprika. Sag der Kellnerin oder dem Kellner also lieber ganz genau, ob du eine Portion Pfeffer auf dein Fleisch möchtest oder Paprika auf der Pizza. Hot Pepper wäre dann übrigens Peperoni.

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