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Dicke Suppe: Was ist Nebel und wie entsteht er?

  • Veröffentlicht: 16.11.2022
  • 07:45 Uhr
  • Chris Tomas

An einem Herbstmorgen kann er wunderschön aussehen. Doch im Straßenverkehr sorgen die dichten Schwaden auch regelmäßig für Unfälle. Was Nebel verursacht - und wie du dich bei schlechter Sicht zurechtfindest. Im Clip: Skurrile Fakten rund um das Wetter.

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Das Wichtigste zum Thema Nebel

  • Nebel ist eigentlich nichts anderes als eine bodennahe Wolke. Er besteht aus Millionen winziger, schwebender Wassertröpfchen oder Eiskristallen.

  • Von Nebel spricht man bei Sichtweiten von unter einem Kilometer. Kannst du noch bis zu etwa acht Kilometer weit sehen, nennt man das Dunst.

  • In Deutschland kommt es vor allem im Herbst zu Nebel. Der November ist der nebelreichste Monat im Jahr.

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So entsteht Nebel

In unserer Umgebungsluft steckt unsichtbarer Wasserdampf. Er entsteht durch Verdunstung. Wird der Feuchtigkeitsanteil zu hoch, kommt es zum Taupunkt: Die Luft kann nicht noch mehr Feuchtigkeit aufnehmen und gibt sie stattdessen ab, indem sie zu kleinen Nebeltropfen kondensiert - also wieder flüssig wird. Diese Wasserpartikel in der Luft hängen sich an unsichtbare Staubteilchen, streuen das Licht und nehmen uns dadurch die Sicht.

Doch warum entsteht Nebel vor allem in den Herbstmonaten? Das liegt am Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht. Im Herbst ist es tagsüber oft noch warm. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Dadurch speichert die Luft zuerst Wasserdampf, den sie dann, wenn nachts auskühlt und der Taupunkt schneller erreicht wird, wieder loswerden muss. Morgens sieht man deshalb häufig Nebelschwaden. Normalerweise verdunsten die Wassertröpfchen, sobald es wieder wärmer wird. Hat die Sonne dazu aber nicht genug Kraft, kann sich der Nebel auch hartnäckig halten.

Die nebligsten Orte der Welt

Dicke Suppe: Was ist Nebel und wie entsteht er?

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An den Grand Banks im kanadischen Neufundland treffen warme und kalte Meeresströmungen aufeinander. Daher nebelt es hier fast jeden Tag.
© Imago Images / agefotostock

An den Grand Banks im kanadischen Neufundland treffen warme und kalte Meeresströmungen aufeinander. Daher nebelt es hier fast jeden Tag.

Die Atacamawüste in Chile gehört zu den sogenannten Nebelwüsten: Es regnet so gut wie nie, trotzdem treiben von der Pazifikküste her ständig dunstige Schwaden heran.
© Imago Images / Design Pics Editorial

Die Atacamawüste in Chile gehört zu den sogenannten Nebelwüsten: Es regnet so gut wie nie, trotzdem treiben von der Pazifikküste her ständig dunstige Schwaden heran.

Als nebligstes Gebiet in Europa galt früher die Po-Ebene in Italien. Durch die Erderwärmung sinkt jedoch offenbar die Zahl der Nebeltage.
© Imago Images / agefotostock

Als nebligstes Gebiet in Europa galt früher die Po-Ebene in Italien. Durch die Erderwärmung sinkt jedoch offenbar die Zahl der Nebeltage.

Aufgrund von Inversionswetterlagen ist das Schweizer Mittelland stark von Nebel geprägt.
© Imago Images / Imagebroker

Aufgrund von Inversionswetterlagen ist das Schweizer Mittelland stark von Nebel geprägt.

Die Namib-Wüste zwischen Angola, Namibia und Südafrika zählt ebenfalls zu den Nebelwüsten. Hier kommen die Schwaden vom Atlantik.
© Imago Images / YAY Images

Die Namib-Wüste zwischen Angola, Namibia und Südafrika zählt ebenfalls zu den Nebelwüsten. Hier kommen die Schwaden vom Atlantik.

Nebligster Ort in Deutschland: der Brocken im Harz. Hier ist die Sicht an über 300 Tagen im Jahr schlecht.
© Imago Images / Martin Wagner

Nebligster Ort in Deutschland: der Brocken im Harz. Hier ist die Sicht an über 300 Tagen im Jahr schlecht.

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Im Auto oder auf dem Berg: Wie orientiert man sich im Nebel?

Im Auto: Fahr langsam, schalte das Abblendlicht und den Scheibenwischer ein. Der befreit die Windschutzscheibe von feiner Feuchtigkeit. Orientiere dich beim Fahren nicht an den Rücklichtern des voranfahrenden Autos. Unfallgefahr! Hilfreicher ist es, den Blick auf den rechten Fahrbandrand und die Leitpfosten zu heften und sich so vorsichtig aus dem Nebel heraus zu manövrieren. Achtung, die Nebelschlussleuchte darfst du nur bei einer Sicht unter 50 Metern benutzen. Sonst blendet sie andere zu sehr.

Beim Wandern: Schlechte Sicht kann beim Wandern lebensgefährlich werden. Bereite dich daher auf jede Tour gut vor: mit GPS-Gerät, Trekking-App, Offline-Karten und einer Powerbank fürs Handy. Auch die Kompass-Funktion leistet bei Nebel gute Dienste, um zu prüfen, ob du noch richtig bist. Das Wichtigste ist jedoch: langsam gehen, dabei gut auf Wegmarkierungen achten, Wege nicht verlassen und in der Gruppe in Sichtweite voneinander bleiben. Findest du keine Markierungen mehr, geh zum letzten bekannten Punkt zurück. In den Bergen kann Nebel auch durch die zunehmende Kälte zum Problem werden. Eine Outdoor-Jacke gehört daher selbst im Sommer in jedes Gebirgstourengepäck.

Fun Facts über Nebel

💧 In trockenen Regionen der Erde wird Trinkwasser aus Nebel gewonnen. Dazu werden Netze aufgestellt, sogenannte Nebelfänger, an denen sich die Wassertröpfchen sammeln. Projekte gibt es etwa in der Atacama- und Namibwüste, aber auch in Marokko und Spanien.

🐜 Der Nebeltrinker-Käfer deckt seinen Flüssigkeitsbedarf durch Nebel. Im Morgendunst stellt er sich auf den Kopf, das Wasser kondensiert an seinem Körper und tropft ihm in den Mund.

☁ Die japanische Künstlerin Fujiko Nakaya macht aus Nebel Kunstwerke. Sie lässt dazu Wasserdampf aus Düsen blasen, der dann je nach Raum, Wind und Wetter unterschiedliche Nebelskulpturen formt.

🌈 Auch Nebel kann einen Bogen formen, der einem Regenbogen ähnelt. Dieser Nebelbogen ist allerdings weiß. Daher nennt man ihn auch "weißen Regenbogen". Man bekommt ihn mit Glück zu Gesicht, wenn man mit der Sonne im Rücken auf eine Nebelbank schaut.

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Seltenes Naturschauspiel

Nebel, hier in Norwegen, bildet einen "weißen Regenbogen".
Nebel, hier in Norwegen, bildet einen "weißen Regenbogen".© Imago Images / blickwinkel

Und wie funktioniert eine Nebelmaschine?

Um Kunstnebel für die Bühne herzustellen, wird zuerst destilliertes Wasser mit Glycerin oder Propylenglycol gemischt. Dieses Nebelfluid wird dann in der Nebelmaschine aus dem Tank in ein Heizelement gepumpt. Durch Erhitzung und Druck verdampft das Gemisch - und kommt als Nebel wieder heraus.

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