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Sprühen ohne Sucht: Wie lange darf ich Nasenspray benutzen?

  • Veröffentlicht: 12.06.2023
  • 08:45 Uhr
  • Chris Tomas

Muss man Nasenspray nach einer Erkältung wegwerfen? Und wie vermeidet man Nasenspray-Sucht? Hier erfährst du alles, was du jetzt über die richtige Anwendung wissen musst.

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Das Wichtigste zum Thema Nasensprays

  • Bei einem Infekt produziert die Nase mehr Schleim, um Viren zu binden und aus dem Körper zu befördern. Dabei schwellen die Schleimhäute an. Deine Nase fühlt sich verstopft an.

  • In Nasenspray stecken Stoffe, die die Blutgefäße zusammenziehen und so die Schleimhäute abschwellen lassen, z. B. Xylometazolin oder Oxymetazolin. Mit ihnen kannst du wieder durchatmen und besser schlafen. Kurzfristig macht das Sinn, denn so wirst du schneller wieder fit.

  • Nasenspray schützt auch vor Komplikationen. Kann der Schleim nicht gut abfließen, setzt er sich manchmal in den Nasennebenhöhlen fest. Die Folge ist eine schmerzhafte Entzündung.

  • Wird Nasenspray länger als eine Woche benutzt, machen sich Entzugserscheinungen bemerkbar: Die Schleimhäute schwellen dann nicht mehr von selbst ab. Folge: Man benutzt immer mehr Spray, und das kann die Nasenschleimhaut schädigen.

  • Nasenspray ist nicht so lang haltbar wie zum Beispiel Tabletten, meist nur etwa sechs Monate. HNO-Ärzt:innen raten, alte Sprays aus hygienischen Gründen wegzuwerfen. Und zwar in den Hausmüll, die Reste dürfen nicht ins Klo gekippt werden.

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Nasenspray: Was du beim Sprühen beachten solltest

✌ Nimm Nasenspray nur, wenn beide Nasenlöcher verstopft sind und du kaum Luft bekommst.

⏳ Benutze das Nasenspray nie länger als fünf Tage. Nach zehn Tagen treten erste Gewöhnungs-Effekte auf.

🚥 Sprüh auch in der Infekt-Hochphase höchstens dreimal am Tag. Spätestens am vierten Tag solltest du nach und nach damit aufhören.

😤 Zieh das Nasenspray nach jedem Sprühstoß ganz aus der Nase (Sprühkopf dabei gedrückt halten!), sonst können Schleim und Keime aus der Nase in das Fläschchen gesaugt werden. Danach den Sprühkopf mit einem Tuch trocknen.

👨‍👧 Teil dein Nasenspray nicht mit anderen. Sonst teilt ihr euch auch eure Viren und seid länger krank. Dabei wächst die Versuchung, das Spray länger zu benutzen.

😪 Verwende kein Nasenspray von der letzten Erkältung. Keimschleuderalarm! Haften noch Viren daran, kriegst du gleich den nächsten Infekt.

⚕ Ist der Schnupfen auch nach einer Woche nicht besser, steig auf Meersalz-Spray aus der Apotheke um.

👨‍⚕️ Wenn deine Nase gar nicht mehr frei wird, geh zum HNO-Arzt oder -Ärztin. Eventuell kann auch eine Allergie gegen Pollen oder Hausstaub verantwortlich sein. Auch eine krumme Nasenscheide-Wand oder vergrößerte Nasenmuscheln können Gründe für die Dauerverstopfung sein.

✏ Bewahre Nasenspray nicht im Bad auf. Besser ist die Lagerung an einem dunklen und trockenen Ort (z. B. im Schlafzimmer). Schreib darauf, wann du es angebrochen hast. Danach richtet sich das Verfallsdatum. Wie lang du das Spray nutzen darfst, steht in der Packungs-Beilage.

🧼 Wenn du ein angebrochenes Nasenspray in diesem Zeitraum wiederverwendest, reinige den Sprühkopf vorher mit Desinfektions-Mittel.

Diese Folgen hat Nasenspray-Sucht


Ein junger Mann benutzt Nasenspray.

Wenn du Nasenspray zu lange benutzt, gewöhnen sich die Schleimhäute daran. Sie schwellen übermäßig an. Die Nase ist dauerverstopft und wird ohne Spray nicht mehr frei. Das gilt auch für Tropfen. Mediziner:innen nennen das "Rebound-Effekt".

Nutzt du Nasenspray über längere Zeit, trocknet das jedoch die Schleimhäute aus. Sie spannen und jucken, Krusten bilden sich und du kriegst leichter Nasenbluten. Außerdem kommt es zu Entzündungen oder Dauer-Erkältungen. Der Grund: Die Nase kann sich selbst nicht mehr richtig reinigen. Bei einigen Betroffenen leidet der Geruchs- und Geschmacks-Sinn.

Seltener sind schwere Folgen, wie ein Loch in der Nasenscheide-Wand. Auch Bakterien finden dann gute Bedingungen vor. Nistet die sich ein, droht in extremen Fällen eine "Stinknase". Dabei steigt Betroffenen permanent ein fauliger Geruch aus der Nase.

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Schon abhängig? So wirst du die Nasenspray-Sucht los

📌 Nase zu und durch: Beim kalten Entzug verbannst du das Nasenspray von heute auf morgen. Das ist hart, aber das Durchhalten lohnt sich. Am besten suchst du dir dafür ein langes Wochenende oder die Ferienzeit aus, denn mit der verstopften Nase fällt das Schlafen erst mal schwer. Wie lange der Entzug dauert, ist bei jedem verschieden. Hilfreich: den Kopf im Bett hochlagern, tagsüber viel trinken und Zeit an der frischen Luft verbringen.

📌 Ein-Loch-Methode: Nutz das Nasenspray nur noch für 1 ein Nasenloch. Wenn sich das andere erholt hat und von selbst frei bleibt, machst du mit Nummer eins weiter.

📌 Weniger, weniger, nichts: Beim langsamen Entzug reduzierst du Schritt für Schritt die Spray-Dosis. Es gibt mehrere Methoden: Verlängere die Abstände zwischen den einzelnen Shots, steige erst auf ein milderes Kinder- oder Säuglings-Nasenspray um oder verdünne das Spray nach und nach mit Meersalzlösung (Rezept siehe Bildergalerie).

📌 Unterstützung suchen: Lass dir beim Entwöhnen vom HNO-Arzt oder einer HNO-Ärztin helfen. Er kann dir für den Entzug z. B. ein kortisonhaltiges Nasenspray und Tabletten verschreiben, das lindert die Entzugs-Erscheinungen.

Die besten Nasenspray-Alternativen

Sprühen ohne Sucht: Wie lange darf ich Nasenspray benutzen?

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Bei Schnupfen wirkt eine heiße Dusche Wunder. Der Wasserdampf befeuchtet die gereizten Schleimhäute und befreit die Nase.
© Getty Images

Bei Schnupfen wirkt eine heiße Dusche Wunder. Der Wasserdampf befeuchtet die gereizten Schleimhäute und befreit die Nase.

Inhalieren, z. B. mit Kamillenblüten: Omas Klassiker gegen Erkältung. 
Atme die Dämpfe zehn Minuten lang unter einem Handtuch-Zelt ein.
© Getty Images

Inhalieren, z. B. mit Kamillenblüten: Omas Klassiker gegen Erkältung. Atme die Dämpfe zehn Minuten lang unter einem Handtuch-Zelt ein.

Ätherische Öle lösen festsitzenden Schleim. Gut sind z. B. Eukalyptus-, Kampfer-, Menthol- oder Fichtennadelöl. Es gibt sie als Balsam für die Brust, Lutschbonbons oder als Kapseln aus der Apotheke.
© Getty Images

Ätherische Öle lösen festsitzenden Schleim. Gut sind z. B. Eukalyptus-, Kampfer-, Menthol- oder Fichtennadelöl. Es gibt sie als Balsam für die Brust, Lutschbonbons oder als Kapseln aus der Apotheke.

Eine Meersalz-Spülung befreit die Nase. Am besten klappt sie mit einer Nasendusche aus der Apotheke. Wichtig: Löse genau 0,9 Gramm Meersalz (zwei gestrichene Teelöffel) in 100 Milliliter Wasser auf. Diese "isotone Lösung" entspricht der Salzkonzentration unserer Körper-Flüssigkeiten und reizt die Schleimhäute nicht.
© Getty Images

Eine Meersalz-Spülung befreit die Nase. Am besten klappt sie mit einer Nasendusche aus der Apotheke. Wichtig: Löse genau 0,9 Gramm Meersalz (zwei gestrichene Teelöffel) in 100 Milliliter Wasser auf. Diese "isotone Lösung" entspricht der Salzkonzentration unserer Körper-Flüssigkeiten und reizt die Schleimhäute nicht.

Mit kräftigem Schnäuzen drückst du das Sekret nur in die Nasennebenhöhlen. Besser ist, die Nase nur sanft zu putzen oder sogar hochziehen (wenn du allein bist).
© Getty Images

Mit kräftigem Schnäuzen drückst du das Sekret nur in die Nasennebenhöhlen. Besser ist, die Nase nur sanft zu putzen oder sogar hochziehen (wenn du allein bist).

Beim Nasenspray gibt es auch milde Alternativen, z. B. auf Meersalz-Basis. Sie wirken nicht so durchschlagend, dafür kannst du sie öfter und länger benutzen.
© Getty Images

Beim Nasenspray gibt es auch milde Alternativen, z. B. auf Meersalz-Basis. Sie wirken nicht so durchschlagend, dafür kannst du sie öfter und länger benutzen.

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