Artemis-Mission
Mond-Rover: Diese 3 Modelle testet die NASA
- Veröffentlicht: 01.06.2024
- 13:00 Uhr
- Peter Michael Schneider
Die NASA sucht einen fahrbaren Untersatz, damit ihre Astronaut:innen Ende des Jahrzehnts über den Mond rollen können. Nun hat sie drei Konzepte in die engere Auswahl gezogen. Wir zeigen die Vor- und Nachteile der Mond-Rover und was sie alles können müssen.
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Das Wichtigste in Kürze
Während der dritten Artemis-Mondlandung 2029 sollen die Astronauten den Mond mit einem Rover erkunden.
Jetzt hat die NASA die Vorschläge von drei Unternehmen ausgewählt, die konkrete Konstruktionspläne für ein Lunar Terrain Vehicle (LTV), also ein Mond-Geländewagen, ausarbeiten sollen.
Mit dem LTV sollen zwei Astronaut:innen fernab ihrer Mondfähre den Mond erkunden. Zudem soll es auch ferngesteuert über die Oberfläche cruisen, wenn gerade keine bemannte Mission läuft.
1. Kandidat: Mond-Rover "FLEX"
Bisher gibt es nur Konzeptbilder von den Rovern. Einzelheiten wollen die Firmen noch nicht preisgeben. Laut dem Chef von Astrolab habe einen irdischer Prototyp des Flex-Rovers schon Tausende Teststunden absolviert, darunter im glutheißen und steinigen Death Valley in Kalifornien. Allerdings haben die Firmen noch ein bisschen Zeit zum Testen. Sie sollen erst bei der dritten bemannten Landung frühestens 2029 bei Artemis V zum Einsatz kommen.
Später müssen die Rover aber ihre Fähigkeiten auch auf dem Mond unter Beweis stellen. Erst danach sollen sie jeweils zwei Astronaut:innen als fahrbarer Untersatz dienen, wenn deren Erkundungsziele zu weit entfernt von der Basis liegen.
2. Kandidat: Mond-Rover "Lunar Outpost"
Die Rover werden eine Mischung aus Apollo-Moon-Buggy (siehe im Video unten) und Roboter wie der Marsrover Perseverance sein. Denn die Fahrzeuge sollen auch dann den Mond erforschen, wenn gerade mal keine Menschen in der Gegend sind. Dann wollen die Nasa-Missionsanalysten sie von der Erde aus fernsteuern. Daher verlangt die NASA, dass die Rover über einen Roboterarm verfügen müssen, um selbstständig Experimente ausführen zu können.
3. Kandidat: Mond-Rover "Moon Racer"
Zudem müssen die Rover die Eiseskälte in den Schatten des Mondsüdpols und in der zweiwöchigen Mondnacht von teilweise weniger als 200 Grad Celsius aushalten können.
Das hat seinen Preis: Falls die Pläne der NASA Wirklichkeit werden, winken den Unternehmen Aufträge im Wert von umgerechnet 4,3 Milliarden Euro. Experten gehen davon aus, dass die NASA ein einziges Unternehmen auswählen wird, das dann den Rover für Artemis bauen soll.
Im Video: Training für den Aufenthalt auf dem Mond
Spritztour über den Mond: Mit dem Moon-Buggy auf Erkundungstour
Externer Inhalt
Die NASA schickte schon einmal fahrbare Untersätze zum Mond. Von 1971 bis 1972 drehten die Astronauten bei den letzten drei Apollo-Missionen (15-17) ihre Forschungsrunden mit dem Lunar Roving Vehicle. Das auch Moon Buggy genannte Gefährt wog nur 210 Kilogramm, konnte aber wegen der geringeren Schwerkraft auf dem Mond problemlos über 400 Kilogramm zuladen.
Mit seinen insgesamt nur etwa 1 PS starken Elektromotoren erreichte der Buggy eine Spitzengeschwindigkeit von etwa 18 Kilometer pro Stunde. Die Apollo-17 Astronauten wagten sich damit fast acht Kilometer weit von ihrer Landefähre weg.