Mit kugelsicherem Sofa: Prepper rüsten sich für den Weltuntergang
- Veröffentlicht: 29.01.2020
- 07:30 Uhr
- Galileo
WHAT THE FAKT
Sie sind auf jede mögliche Katastrophe vorbereitet: Prepper. Abgeschottet von der restlichen Welt leben sie in verbarrikadierten Häusern mit eigenen Bunkern und Vorräten für mehrere Jahre. Ihr Name leitet sich vom englischen "to prepare" ab, was "vorbereiten" bedeutet.
Eine Prepper-Hauptstätte bildet das Dreiländereck der US-Bundesstaaten Idaho, Montana und Wyoming. Es gilt als "American Redoubt Zone". Dort bestehen optimale Survival-Bedingungen: zahlreiche Wasserquellen, dichte Wälder und wenige Nachbarn. Es gibt sogar eigene Makler für Prepper-Grundstücke.
Das "American Redoubt Movement" kannst du dir als eine konservative Ideologie vorstellen. Der Begriff "Redoubt" (Schanze, Festung) entstammt der Militärsprache. Diesen prägt der Überlebenskünstler James Wesley Rawles seit 2011.
Naturkatastrophen, Wirtschaftskrisen, Bürgerkriege: Prepper sind überzeugt, dass außerhalb ihrer geschützten Gemeinden die Gefahr lauert. In ihrer Redoubt Zone sehen sie sich für jede Art von Weltuntergang gewappnet.
John Adrain lebt in Hayden (Idaho) und ist überzeugter Prepper. Sein Haus bewachen unzählige Kameras, Radare und Fallen. Im Keller hat er einen Bunker mitsamt Vorratshort, der ihm 10 Jahre das Überleben sichern könnte. Ein weiterer Bunker versteckt sich unter Johns Sofa – das selbst kugelsicher ist.
Auch in Deutschland gibt es Prepper. Sie organisieren sich unter anderem in Gruppen in sozialen Netzwerken. Die Facebook-Gruppe "Prepper & City Survival Deutschland" etwa hat Anfang 2020 über 8.000 Mitglieder. Die "Prepper Gemeinschaft Deutschland" und die "Paranoid Prepper" bieten sogar eigene Webseiten an.
Wichtig ist: Die Prepper-Community ist sehr gemischt. Sowohl Vorsorge-Profis als auch Verschwörungstheoretiker aller Art preppen. Einen Notfallvorrat für 10 Tage empfiehlt sogar das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Kritisch wird das Preppen hingegen, wenn Radikale in einem möglichen Katastrophenfall eine Möglichkeit der Machtergreifung sehen. Im Jahr 2017 etwa ermittelte die Polizei in so einem Fall.