Mega-Cities: Die Städte der Zukunft
- Veröffentlicht: 02.08.2022
- 21:00 Uhr
- Sven Hasselberg
Millionen verlassen das Land und strömen in die Städte. Wir zeigen dir, was das für Umwelt, Wohnen und Versorgung bedeutet - und welche Stadt die größte ist. Im Clip stellen wir dir, die größte Metropole der Welt vor.
Das Wichtigste zum Thema Mega-Cities
In einer Mega-City leben über 10 Millionen Einwohner:innen. Weltweit gibt es laut Zahlen der UN von 2018 33 davon. Sechs liegen in China und fünf in Indien. Bis 2030 kommen zehn neue dazu - schätzen die Vereinten Nationen (UN).
Tokio ist mit 37,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt der Welt. Deutschlands größte Stadt, Berlin, zählt gerade mal 3,77 Millionen.
Flächenmäßig gilt das chinesische Chongqing mit über 82.000 Quadrat-Kilometern als größte Stadt (mehr dazu im Clip oben). Das ist doppelt so groß wie Holland.
Zwar leben in der Verwaltungs-Einheit Chongqing 30 Millionen Menschen, in der Kernstadt aber weitaus weniger. Fachleute sprechen daher oft von "Metropol-Regionen".
Die Newcomer - diese Städte werden bis 2030 Mega-Cities sein (World Population Review 2022)
Mega-Cities: Die Städte der Zukunft
Top 10 der größten Städte - berechnet nach Einwohnern
🇯🇵 Tokio, Japan: 37,27 Millionen Einwohner:innen
🇮🇳 Neu-Delhi, Indien: 32,07 Millionen Einwohner:innen
🇨🇳 Shanghai, China: 28,52 Millionen Einwohner:innen
🇧🇩 Dhaka, Bangladesch: 22,48 Millionen Einwohner:innen
🇧🇷 Sao Paolo, Brasilien: 22,43 Millionen Einwohner:innen
🇲🇽 Mexiko-Stadt, Mexiko: 22,09 Millionen Einwohner
🇪🇬 Kairo, Ägypten: 21,75 Millionen Einwohner
🇨🇳 Peking, China: 21,33 Millionen Einwohner:innen
🇮🇳 Mumbai, Indien: 20,96 Millionen Einwohner
🇯🇵 Osaka, Japan: 19,06 Millionen Einwohner:innen
🌍 Die Daten beziehen sich auf die Ergebnisse des World Population Review 2022.
Deshalb fliehen die Menschen in die Stadt
Die UN schätzt, dass 2050 zwei Drittel aller Menschen in Städten leben. 9 Prozent zieht es bis 2030 in die Mega-Cities. Grund für die "Landflucht" sind Push- and Pull-Faktoren. Die Push-Faktoren "drücken" Menschen vom Land weg. Mit Pull-Faktoren "zieht" die Stadt die Bevölkerung zu sich heran.
Push-Faktor 1 für ländliche Gebiete: Gerade in ärmeren Entwicklungs- oder Schwellenländern gibt es nur geringe Chancen auf einen Arbeitsplatz, Bildung und gute medizinische Versorgung.
Push-Faktor 2: Oft herrscht auf dem Land ein konservativeres Wertesystem, in dem Menschen sich auf Grund von Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung persönlich nicht entfalten können.
Die Stadt lockt hingegen mit sozialem Aufstieg, persönlicher Freiheit, Ausbildungs- und Job-Möglichkeiten und höheren Löhnen.
Speziell in den Mega-Cities der Entwicklungs- und Schwellenländer siedeln sich viele internationale Unternehmen an. Denn für sie sind die Löhne hier vergleichsweise niedrig und sie erhalten Zugang zu neuen Märkten. Umgekehrt sind die Löhne aus Sicht der Arbeiter:innen gemessen am Landes-Niveau oft sehr hoch.
Landflucht gab's schon im Mittelalter. Für Leibeigene, die vor ihren Herren flohen, lautete das Motto: "Stadtluft macht frei". Und während der Industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts entstanden viele Fabriken, die ärmere Landarbeiter:innen in die Städte zogen. Und noch heute wollen viele von uns in Metropolen wie New York, London oder Dubai arbeiten, weil sie dort interessantere Jobs finden.
2007 war das erste Jahr, in dem weltweit mehr Menschen in Städten lebten als auf dem Land.
Die Welt zieht in die Städte
Mega-Cities: Die Städte der Zukunft
Diese Zukunft gibt's schon heute - Ideen, wie wir den wenigen Platz smart nutzen
Mega-Cities: Die Städte der Zukunft
Würdest du in eine Mega-City ziehen?
Vor- und Nachteile des Stadtlebens
Gerade in Entwicklungsländern bieten Städte bessere Bildungs-Chancen. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser und die medizinische Betreuung sind oft besser. Soziale Organisationen können sich effizienter für Hilfsbedürftige einsetzen und die Emanzipation der Frauen unterstützen.
Andererseits trügt der städtische Wohlstand meist. Auf Grund des Platzmangels und der teuren Wohnpreise leben viele in Armenvierteln. Auch in westlichen Mega-Cities wird Wohnen immer teurer. Reichere Menschen verdrängen Normalbürger in Randgebiete.
So viele Menschen an einem Ort belasten die Umwelt enorm. Der Verkehr nimmt zu. Über Städten wie Peking schwebt oft eine Smog-Glocke. Die stetig wachsende Energieversorgung erhöht den CO2-Ausstoß, die Müllberge wachsen.
Ländliche Gebiete drohen zu veröden - und die Versorgung dort wird noch schlechter. Selbst in Deutschland diskutieren wir darüber, dass auf dem Land Ärztinnen und Ärzte fehlen und keine Busse mehr in die Dörfer fahren.