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Wiesel im Garten

Mauswiesel: Das kleinste Raubtier der Welt

  • Veröffentlicht: 13.10.2023
  • 11:00 Uhr
  • Claudia Frickel

Mit ihren dünnen Körpern passen die winzigen Mauswiesel in jeden kleinen Spalt oder Loch. Und sie jagen geschickt und flink nach Mäusen. Im Mittelalter waren die Raubtiere allerdings gefürchtet. Warum? Das erfährst du hier.

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Mauswiesel: Die wichtigsten Fakten

  • Mauswiesel sind Raubtiere aus der Familie der Marder, genau wie Iltisse, Nerze und Otter. Sie kommen in fast ganz Europa vor. 

  • Die Tiere gehören zu den Wieseln, von denen es in Europa nur zwei Arten gibt: Mauswiesel und Hermelin. Sie heißen auch Zwerg- oder Kleinwiesel.

  • Mauswiesel sind die kleinsten Räuber der Welt. Ihre Länge liegt gerade mal zwischen der eines Bleistifts und einer Tafel Schokolade.

  • Trotzdem haben die flinken und scheuen Tiere einen Bärenhunger. Bis zu fünf Mäuse pro Tag verspeist ein einziges der Wiesel.

  • Im Mittelalter galten Mauswiesel wegen ihres Fauchens als dämonische Hausgeister. Im Volksmund haben sie bis heute einen lustigen Namen: Sie werden Hermännchen genannt.

Das Wichtigste zu Mauswieseln im Überblick

Alle wichtigen Infos zum Mauswiesel auf einen Blick.
Alle wichtigen Infos zum Mauswiesel auf einen Blick.© Galileo
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Der Mauswiesel-Steckbrief

Wissenschaftlicher Name: Mustela nivalis

Ordnung: Raubtiere

Familie: Marder (Mustelidae)

Lebensraum: Ganz Europa außer Island, Zypern und Irland; Nordamerika, Asien, Nordafrika

Größe: zwischen zwölf und 26 Zentimeter, Schwanz zwischen zwei und acht Zentimeter

Farbe: hellbraunes Fell mit weißem Bauch

Lebenserwartung: drei bis fünf Jahre in freier Wildbahn

Nahrung: Feld- und Wühlmäuse, Maulwürfe, Lemminge, Kaninchen, Hasen, Ratten, Vögel, Vogeleier, Frösche, Eidechsen, Insekten

Feinde: Eulen, Greifvögel, Füchse, Hermeline, Katzen

Verhalten: tag- und nachtaktiv

Aktueller Bestand: nicht gefährdet

Mauswiesel sind auf der oberen Seite braun und am Bauch weiß.
Mauswiesel sind auf der oberen Seite braun und am Bauch weiß.© IMAGO/ingimage

Mauswiesel-Aussehen: So erkennst du die Tiere

Mauswiesel besitzen einen dünnen und länglichen Körper mit kurzen Beinen und kurzem Schwanz.

Das Fell der putzig aussehenden Räuber ist oben hellbraun und am Bauch, an der Brust und an der Kehle weiß. Dazwischen verläuft eine gezackte Linie.

Der Kopf ist flach und lang, die runden Ohren liegen eng an. Die Augen sind schwarz. Mauswiesel können sehr gut riechen, sehen und hören.

Ihre maximale Größe liegt zwischen zwölf und 25 Zentimeter. Allerdings unterscheidet sie sich je nach Region und Geschlecht. In Nordamerika sind die Tiere kleiner als in Europa, Nordafrika oder Asien. Männchen werden in der Regel größer als Weibchen.

Im Winter färbt sich das Fell von nordeuropäischen, nordamerikanischen und sibirischen Mauswieseln ganz weiß. In Mitteleuropa passiert das nur selten.

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Mauswiesel und Hermelin: Was sind die Unterschiede?

  • Mauswiesel und Hermelin sind zwar eng verwandt und sehen sich ähnlich. Darum heißt das Hermelin auch Großes Mauswiesel. Du kannst sie aber trotzdem leicht unterscheiden.
  • Hermeline sind mit bis zu 40 Zentimetern fast doppelt so groß wie Mauswiesel. Ihr Schwanz ist zudem länger.
  • Außerdem fehlt den Kleinwieseln die schwarze Schwanzspitze. Ihre Füße sind braun, die von Hermelinen weiß. 
  • Es gibt weitere Unterscheidungsmerkmale: Das Fell von Mauswieseln ist kürzer und sie tragen eine Zickzack-Linie zwischen dem braunen und dem weißen Fell. 
Ein Hermelin ist doppelt so groß wie ein Mauswiesel und hat eine schwarze Spitze am längeren Schwanz.
Ein Hermelin ist doppelt so groß wie ein Mauswiesel und hat eine schwarze Spitze am längeren Schwanz.© imago/Reiner Bernhardt
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Mauswiesel-Lebensraum: So haust das Hermännchen

  • ☀ Mauswiesel sind bei Tag oder Nacht aktiv - meist allerdings, wenn es hell ist oder in der Dämmerung.
  • 🪨 Die Tiere siedelt sich überall da an, wo es genug Mäuse und Möglichkeiten zum Unterschlupf gibt. Das können Löcher in der Erde oder in Bäumen, Wurzeln, Steine sowie Spalten in Felsen und Mauern sein.
  • 🌳 Am liebsten mögen die Räuber trockene Wiesen und Felder, aber auch Wälder, wenn diese nicht zu dicht sind. Mauswiesel tummeln sich zudem im Garten. Ins Haus verirren sie sich selten - etwa in Keller im Winter.
  • 📏 Mauswiesel leben als Einzelgänger in festen Revieren. Bei Männchen können diese Gebiete bis zu 50 Hektar groß sein - das entspricht 70 Fußballfeldern. Bei Weibchen sind die Territorien etwas kleiner.
  • 🚽 Die Grenzen ihrer Reviere markieren die Tiere mit bestimmten Spuren: Sie nutzen dafür Kot, Urin und ein Sekret aus ihren Analdrüsen.

Ein Mauswiesel tummelt sich in einem Garten

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Mauswiesel-Geräusche: Wie die Tiere kommunizieren

Mauswiesel können verschiedene Töne von sich geben, abhängig von der jeweiligen Situation.

Wenn sie sich bedroht fühlen oder alarmiert sind, fauchen oder zischen die Tiere. Sie können außerdem schrill kreischen und sogar bellen. Diese Klänge galten früher als Unglücksboten. Menschen im Mittelalter sahen das als Anzeichen für Dämonen und Hexerei an. 

Wollen Mauswiesel sich verteidigen, ist ein Quietschen zu hören. Treffen Männchen und Weibchen oder Mutter und Nachkommen aufeinander, erzeugen die Tiere ein sehr hohes Trillern.

Wie bei Hermelinen spielen Töne obendrein bei Auseinandersetzungen zwischen Artgenossen eine Rolle. Die stärkeren Tiere schreien, die schwächeren quieken. 

Mauswiesel-Nahrung: Was fressen die kleinen Räuber?

  • 🦷 Mauswiesel töten ihre Beute effizient mit einem Biss in den Nacken. So können sie Opfer erlegen, die viel größer sind als sie - zum Beispiel Ratten, Hasen oder Kaninchen.
  • 🦁 Die winzigen Wiesel können kräftig zubeißen. Im Verhältnis zu ihrer Körpergröße ist der Biss stärker als bei Großkatzen wie Löwe und Tiger oder sogar Bär.
  • 🐁 Die Tiere sind flinke und geschickte Räuber: Du bekommst sie selten zu Gesicht, weil sie auf der Jagd dauernd durch die Bauten von Mäusen sausen. Sie passen mühelos durch Mauselöcher.
  • 🐭 Die Nager bilden das Haupt-Nahrungsmittel der Kleinwiesel. Darum sind sie darauf angewiesen, dass immer genügend Mäuse in der Umgebung leben.
  • 🐦 Die Wiesel fressen ausschließlich Fleisch. Vögel und deren Eier, Ratten, Amphibien wie Frösche und Insekten sind vor ihnen ebenfalls nicht sicher.
  • 🍽 Was sie nicht gleich vertilgen, verstecken Wiesel für schlechte Zeiten. Dazu legen sie Vorratslager an. In der Regel fressen sie unterirdisch, weil sie dann vor Feinden sicher sind.
Ein Mauswiesel hat eine Maus erbeutet.
Ein Mauswiesel hat eine Maus erbeutet.© imago images/blickwinkel

Mauswiesel: Alles zu Fortpflanzung und Nachwuchs

Die kleinen Wiesel können sich das ganze Jahr über paaren - Hauptsache, es ist ausreichend Nahrung vorhanden. Meist ist es aber im Frühjahr und im späten Sommer so weit. Männchen und Weibchen treffen nur dann aufeinander.

Die Männchen sind nicht zimperlich: Sie beißen sich im Nacken der Weibchen fest, sodass diese nicht entkommen können. Die Paarung dauert dann bis zu drei Stunden. 

Weibchen bekommen bis zu zweimal im Jahr Junge. Die Tragezeit liegt bei um die 37 Tagen. Es kommen zwischen drei und zehn winzige und blinde Babys zur Welt. Sie wiegen nur 1,5 Gramm, also weniger als ein Gummibärchen.

Nach ungefähr vier Wochen öffnen die Kleinen die Augen, nach spätestens acht Wochen sind sie entwöhnt. Die Väter haben mit der Aufzucht nichts zu tun.

Nach drei Monaten ist der Nachwuchs geschlechtsreif. In freier Natur werden sie höchstens drei bis fünf Jahre alt, in Gefangenschaft sind es bis neun Jahre. 

Wer sind die Feinde von Mauswieseln?

  • 👀 Die kleinen Mauswiesel haben viele Feinde. Denen entgehen sie, indem sie sich verstecken oder unter der Erde fortbewegen. Sind sie draußen, stellen sie sich oft auf die Hinterbeine, um Ausschau zu halten - ähnlich wie Erdmännchen oder Murmeltiere.
  • 🦉 In acht nehmen müssen sich Mauswiesel vor Greifvögeln wie Bussarden und Eulen.
  • 🦊 Füchse und Hermeline haben es ebenfalls auf Mauswiesel abgesehen - und manchmal Katzen.

Häufige Fragen rund um Mauswiesel

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