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Loch in der ISS: Winzige Highspeed-Geschosse bedrohen Astronauten

  • Veröffentlicht: 25.06.2021
  • 12:45 Uhr
  • Peter Schneider
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© NASA

Mini-Asteroiden oder Weltraumschrott? Irgendetwas hat ein Loch in die Internationale Raumstation geschlagen. Glück für die Astronauten: Sie trafen nur einen Roboter-Arm. Wie es dazu kam und wie gefährlich solche All-Geschosse sind,  erfährst du hier.

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Das Wichtigste zum Thema Mikrometeoriten

  • Ein Objekt aus Weltraum hat die Isolierung des Roboter-Arms der ISS getroffen und ein sichtbares, etwa 5 Millimeter großes Loch geschlagen.

  • Der 16 Meter lange Roboter-Arm fängt seit 2001 die Versorgungsraumschiffe ein, die nicht alleine an einer der Schleusen andocken können.

  • Eine der größten Gefahren für Astronauten sind Lecks in der Raumstation. 2018 sackte deswegen schon mal der Luftdruck ab. Das Millimeter-große Loch im Sojus-Raumschiff war allerdings selbst verschuldet. Ansonsten bedrohen vor allem Weltraumschrott und durchs All rasende Gesteins-Partikel die Hülle der Station.

  • NASA und ESA verfolgen daher die Bahnen von über 23.000 faustgroßen Objekten. Doch viele potenziell gefährliche Objekte entgehen ihnen, darunter kleinste Trümmerteile, Staubpartikel und sogar abgeblätterte Farbe.

  • Zur ISS fliegt auch Matthias Maurer, der nächste Deutsche im All. Falls die ESA solche Objekte rechtzeitig entdeckt, schickt sie ihre Astronauten in eines der angedockten Raumschiffe, bis die Gefahr vorbei ist.

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Volltreffer

Zufallstreffer: Die Ingenieure haben das Loch bei einer Routine-Kontrolle im Mai entdeckt.
Zufallstreffer: Die Ingenieure haben das Loch bei einer Routine-Kontrolle im Mai entdeckt.© CSA

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Die superschnelle Gefahr aus dem All

Ergebnis eines Hyper-Geschwindigkeits-Einschlags der ESA: Schon kleinste Teilchen können mächtige Metallpanzerungen durchschlagen, wenn sie nur schnell genug sind.
Ergebnis eines Hyper-Geschwindigkeits-Einschlags der ESA: Schon kleinste Teilchen können mächtige Metallpanzerungen durchschlagen, wenn sie nur schnell genug sind.© ESA

Die Gefahr für die Astronauten ist nicht die Größe der Geschosse im All, sondern ihre wahnwitzige Geschwindigkeit von bis zu 72 Kilometern pro Sekunde - das sind 250.000 km/h. Denn die Gesetze der Physik sagen kurioserweise, dass die Geschwindigkeit von Gegenständen wichtiger ist als ihre Masse. Zumindest wenn es um die Zerstörungskraft geht.

Bedeutet konkret: Ein Asteroid, der doppelt so schnell fliegt wie ein anderer, enthält viel mehr Energie. Selbst wenn der andere doppelt so groß ist. Das führt dazu, dass eine Stubenfliege im Erdorbit mehr Zerstörungskraft entfalteten würde, als die Kugel eines NATO-Gewehrs auf der Erde.

Da viele Objekte im Weltraum noch schneller fliegen als Raumschiffe in der Erdumlaufbahn, bedeutet das für die Astronauten: Wenn jemals etwas die Wand der Raumstation durchschlägt, werden sie es nicht sehen. - Und vermutlich auch nicht mehr merken.

Glück gehabt

Es war nicht das erste Mal, dass die ISS bombardiert wurde. Seitdem die ISS im Weltraum ist, haben die NASA-Ingenieure Hunderte Einschläge gefunden – darunter im Ausguck-Fenster der Astronauten. Aber keiner hat bisher die Wand der Station durchschlagen.
Es war nicht das erste Mal, dass die ISS bombardiert wurde. Seitdem die ISS im Weltraum ist, haben die NASA-Ingenieure Hunderte Einschläge gefunden – darunter im Ausguck-Fenster der Astronauten. Aber keiner hat bisher die Wand der Station durchschlagen.© NASA
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Mini-Killer aus dem Weltraum

✨ Fallen Kleinstpartikel auf die Erde, heißen sie Mikro-Meteoriten. Einige Zehntausende Tonnen davon fallen davon jedes Jahr Richtung Erde.

🧮 Schätzungsweise liegt die Zahl bei mehr als 100 Billionen Teilchen im Millionstel-Meter-Bereich. Wissenschaftler glauben daher, dass die meisten davon von Himmels-Körpern stammen, die unentwegt Staub produzieren - vor allem Asteroiden und Kometen.

🌠 Nur ein paar Tausend Tonnen davon erreichen die Oberfläche der Erde. Die meisten Teilchen heizen sich durch die Reibung in der Atmosphäre auf und verglüht als Meteore.

▫️ Mikro-Meteoriten wiegen nur zwischen einem Zehntausendstel bis Milliardstel Gramm.

⛄ Sie lassen sich ganz einfach in der Regenrinne finden, müssen aber aufwendig von Dreck und Staub getrennt werden. Viel einfacher lassen sie sich in der Antarktis sammeln: Man muss nur ausreichend viel Schnee aufschmelzen.

🏖️ Angst braucht niemand vor den Mini-Geschossen aus dem Weltraum zu haben. Durch die Luft werden sie stark abgebremst. Am Ende fallen sie nicht schneller zur Erde als Sandkörner, die man in die Luft geworfen hat.

Mikro-Meteoriten: Schönheiten aus dem All

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Der Abwehrschild der ISS

Die ISS hat zahlreiche Panzerungen aus intelligenten, mehrlagigen Schutzwänden.
Die ISS hat zahlreiche Panzerungen aus intelligenten, mehrlagigen Schutzwänden.© NASA

Die ISS eine mehre Arten von Spezialwänden zur Abwehr von superschnellen Mini-Geschossen. Sie besteht aber nicht aus einer dicken Panzer-Platte, sondern häufig aus einer 10 bis 30 Zentimeter starken Platten-Kombination.

Die Geschosse prallen zunächst auf eine dünne Aluminium-Wand, wobei sie in viele kleine Teile zerbrechen, wobei ihre Energie verteilt wird. Die Splitter verstreuen sich in einem kleinen Zwischenraum dahinter, und werden dann von einer dicken Alu-Wand endgültig aufgehalten.

Häufig ist der Zwischenraum mit einer Kevlar-Matte gefüllt, die auch für schusssichere Westen verwendet werden. Diese intelligente Wand ist bis zu 10-mal leichter als eine solide Panzer-Platten!

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