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Von Gold bis Klo-Verbot: Hochzeitsbräuche aus aller Welt

  • Veröffentlicht: 11.06.2023
  • 08:45 Uhr
  • Heike Predikant

Heiraten sieht auf der ganzen Welt anders aus. Wir stellen dir Hochzeitsbräuche weltweit vor. Außerdem erfährst du, was es mit der "Klo-Challenge" für frisch Vermählte auf sich hat - und wo Tapire zu "Trauzeugen" werden. Im Clip: eine türkische Hochzeit in Deutschland. 

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Hochzeiten in Zahlen: Wann und wie wird in Deutschland geheiratet?

  • Im Zeitraum von 1991 bis 2021 stieg in Deutschland das durchschnittliche Heiratsalter bei den Frauen von 26,1 auf 32,2 Jahre und bei den Männern von 28,5 auf 34,8 Jahre.
  • In Deutschland wurde am 1. Oktober 2017 die "Ehe für alle" eingeführt. Bis Ende 2018 heirateten 21.757 gleichgeschlechtlichen Paaren, bis Ende 2021 waren es rund 65.600.
  • Eine deutsche Hochzeit kostet laut einer Erhebung von "WeddyPlace" im Schnitt rund 14.563 Euro. Jedes 42. Paar legt mehr als 40.000 Euro hin, jedes 10. Paar gibt weniger als 5.000 Euro aus.
  • Die längste Ehe der Welt bestand zwischen Daniel Frederick Bakeman (1759 - 1869) und Susan Brewer Bakeman (1758 - 1863) aus Amerika. Das Paar war 91 Jahre und 12 Tage verheiratet. Sie schlossen am 29. August 1772 in New York im Alter von 12 und 14 Jahren eine sogenannte Kinderehe. Solche Ehen zwischen Minderjährigen waren zu der Zeit keine Seltenheit.
  • Die Kinderehe bezeichnet eine Eheschließung, bei der mindestens eine Person unter 18 Jahre alt ist. Laut UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, werden jährlich schätzungsweise zwölf Millionen Mädchen weltweit als Minderjährige verheiratet. Im vergangenen Jahrzehnt gab es allerdings einen Rückgang um 15 Prozent.
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Hochzeitsbräuche aus aller Welt

Von Gold bis Klo-Verbot: Hochzeitsbräuche aus aller Welt

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In Thailand beginnt eine traditionelle Hochzeit mit der Segnung des Brautpaares durch Mönche. Oft findet die buddhistische Zeremonie in einem Tempel statt, man kann sie aber auch zuhause oder an einem anderen Ort abhalten. Braut und Bräutigam knien dabei auf dem Boden, während die vor ihnen sitzenden Mönche singen, beten und eine "heilige Schnur" in den Händen halten, die sie mit dem Paar verbindet. Zudem brennt eine Kerze in
© Getty Images

In Thailand beginnt eine traditionelle Hochzeit mit der Segnung des Brautpaares durch Mönche. Oft findet die buddhistische Zeremonie in einem Tempel statt, man kann sie aber auch zuhause oder an einem anderen Ort abhalten. Braut und Bräutigam knien dabei auf dem Boden, während die vor ihnen sitzenden Mönche singen, beten und eine "heilige Schnur" in den Händen halten, die sie mit dem Paar verbindet. Zudem brennt eine Kerze in

Hochzeit in Henna: In Indien ist es Brauch, in der Nacht vor dem großen Tag Hände und Füße der Braut kunstvoll mit dem roten Farbstoff aus den Blättern des Hennastrauchs zu bemalen. Früher übernahm das meist ein Familien- oder Verwandtschafts-Mitglied, heute wird dafür gern ein:e Henna-Künstler:in engagiert. Mancherorts bekommt auch der Bräutigam ein Mendhi (oder Mehendi). Die ornamentale Körperbemalung symbolisiert den heili
© Getty Images

Hochzeit in Henna: In Indien ist es Brauch, in der Nacht vor dem großen Tag Hände und Füße der Braut kunstvoll mit dem roten Farbstoff aus den Blättern des Hennastrauchs zu bemalen. Früher übernahm das meist ein Familien- oder Verwandtschafts-Mitglied, heute wird dafür gern ein:e Henna-Künstler:in engagiert. Mancherorts bekommt auch der Bräutigam ein Mendhi (oder Mehendi). Die ornamentale Körperbemalung symbolisiert den heili

Bei christlichen Trauungen in Spanien und lateinamerikanischen Ländern (sowie auf den Philippinen) wird ein goldiges Versprechen gemacht: Der Bräutigam überreicht der Braut 13 Goldmünzen und signalisiert damit, für sie und die Familie zu sorgen. Indem die Frau die Anzahlung ("las arras") annimmt, zeigt sie Vertrauen und den Willen, in ihrer Ehe jegliches Vermögen zu teilen und sorgsam damit umzugehen. Vor der Übergabe werden
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Bei christlichen Trauungen in Spanien und lateinamerikanischen Ländern (sowie auf den Philippinen) wird ein goldiges Versprechen gemacht: Der Bräutigam überreicht der Braut 13 Goldmünzen und signalisiert damit, für sie und die Familie zu sorgen. Indem die Frau die Anzahlung ("las arras") annimmt, zeigt sie Vertrauen und den Willen, in ihrer Ehe jegliches Vermögen zu teilen und sorgsam damit umzugehen. Vor der Übergabe werden

In den weiten Ebenen im Süden Kenias und im Norden Tansanias pflegen die Massai seit Jahrhunderten ihre Hochzeitsrituale. Der Vater der Braut spuckt seinen Segen - mit Milch - auf deren (vorher kahlgeschorenen) Kopf und Brust und spricht dabei die Worte "Möge Gott dir viele Kinder schenken". Danach macht sie sich auf zu ihrem künftigen Ehemann, der von ihren Eltern ausgewählt wurde und meist deutlich älter ist als sie. Umscha
© picture alliance / imageBROKER | Therin-Weise

In den weiten Ebenen im Süden Kenias und im Norden Tansanias pflegen die Massai seit Jahrhunderten ihre Hochzeitsrituale. Der Vater der Braut spuckt seinen Segen - mit Milch - auf deren (vorher kahlgeschorenen) Kopf und Brust und spricht dabei die Worte "Möge Gott dir viele Kinder schenken". Danach macht sie sich auf zu ihrem künftigen Ehemann, der von ihren Eltern ausgewählt wurde und meist deutlich älter ist als sie. Umscha

Heiraten wie die Vorfahren ist in Bulgarien beliebt. Dafür tragen die Brautleute handbestickte Tracht im Folklore-Stil und lassen alte Hochzeits-Traditionen aufleben. Dazu gehört das "Brautbaden": Die Braut nimmt ein Bad in einem Fass, um "rein" in die Ehe gehen zu können. Bei der Rasur des Bräutigams darf kein Haar auf den Boden fallen, denn früher glaubte man, dass man damit bösen Zauber treiben könne. Nach der Trauung wird
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Heiraten wie die Vorfahren ist in Bulgarien beliebt. Dafür tragen die Brautleute handbestickte Tracht im Folklore-Stil und lassen alte Hochzeits-Traditionen aufleben. Dazu gehört das "Brautbaden": Die Braut nimmt ein Bad in einem Fass, um "rein" in die Ehe gehen zu können. Bei der Rasur des Bräutigams darf kein Haar auf den Boden fallen, denn früher glaubte man, dass man damit bösen Zauber treiben könne. Nach der Trauung wird

Verrückte Hochzeitsbräuche: Erst Trauung, dann Klo-Verbot

Die Tidong (wörtlich: "Hügel-Menschen") sind eine indigene Volksgruppe auf Borneo. Sie leben hauptsächlich im indonesischen Teil der Insel (Süden) sowie im Bundesstaat Sabah, der zum malaysischen Teil (Norden) gehört. Bei ihnen wird nach einer Hochzeit ein skurriles Ritual praktiziert: Frisch Vermählte müssen sich einer "Prüfung" unterziehen - und dürfen drei Tage lang nicht auf die Toilette gehen.

Dafür bringt man das Paar in einem isolierten Raum unter. Wachpersonal serviert Essen und Getränke in kleinen (!) Mengen und beobachtet, ob die beiden standhaft sind. Nach dem Glauben der Tidong nämlich ist es so: Wer die "Klo-Challenge" besteht, kann sich auf eine langwährende Ehe freuen. Ein Scheitern bedeutet Unglück. Um das zu vermeiden, nehmen die Eheleute die Sache ernst. Und wenn sie sich bewährt haben, feiern sie ihr Glück.

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Heiraten für den Weltfrieden: Massenhochzeit in Südkorea

Die Mitglieder der Vereinigungskirche Family Federation strömen aus aller Welt nach Südkorea, um sich in einer Massenzeremonie trauen zu lassen. Oft lernen sich die Ehepartner erst am Tag der Hochzeit kennen. Aber was ist das für eine Glaubensgemeinschaft?

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  • Ab 12

Hochzeitsbräuche in Deutschland

💥 Der Polterabend vor der Hochzeit ist ein krachender Brauch aus vorchristlichen Zeiten: Der Lärm, der beim Zerdeppern von Porzellan entsteht, sollte böse Geister vom Brautpaar fernhalten. Wenn heutzutage Gäste Teller und Co. zertrümmern, wünschen sie dem Paar außerdem ein gutes Gelingen der Ehe, da Scherben bekanntlich Glück bringen.

🕵️ Bei der Brautentführung wird die Braut von einem oder mehreren Hochzeitsgästen entführt und in ein "Versteck" gebracht. Der Bräutigam muss sich dann auf die Suche nach seiner Liebsten machen und sie auslösen. Das Auslösen kann mit einer Aufgabe verbunden sein - in Bayern etwa ist es üblich, ein "Gstanzl" zu singen. Wird die Braut in einer Kneipe "festgehalten", muss der Bräutigam die Zeche zahlen.

🌲 Geht's ans Baumstamm-Sägen, ist Teamwork gefragt. Die Quersäge sollte das Brautpaar stets abwechselnd ziehen, damit sie sich nicht verklemmt. Und dabei zeigt sich, ob die beiden "ehetauglich" sind, Durchhaltevermögen und Geduld haben. Traditionell steht der Hochzeitsbrauch für die gemeinsame Arbeit, die eine Ehe erfordert.

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Hochzeitsbräuche mal ganz anders - mit Elefanten und Tapiren

Töröö, ich will! Ja, manche Brautpaare wünschen sich eine Elefanten-Hochzeit. Andere stellen sich ein affenartiges Spektakel oder Safari-Flair vor. Exotisch, aber machbar. Tierisch abgefahren heiraten und feiern kann man in verschiedenen Zoos in Deutschland.

Der Kölner Zoo zum Beispiel verfügt über die ungewöhnlichste Außenstelle des Kölner Standesamtes: Auf der Empore im Elefantenpark gibt man sich das Ja-Wort im Beisein der Dickhäuter. Im Zoo Berlin befindet sich die Event-Location in einer "afrikanischen" Flusslandschaft. Das Highlight: Beim Dinner unter der gläsernen Kuppel des Flusspferd-Hauses lässt sich durch Panorama-Scheiben das "Unterwasser-Ballet" der Nilpferde bestaunen. Und der Grüne Zoo Wuppertal bietet nicht nur "Vogelhochzeiten" an. Dort ist es auch möglich, unter den neugierigen Blicken der Affen oder Tapire den Bund fürs Leben zu schließen.

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