Fliegender Gigant: Das ist der größte Vogel der Welt
- Veröffentlicht: 01.05.2023
- 08:45 Uhr
- Sven Hasselberg
Der größte Vogel der Welt? Ganz klar der Vogel Strauß. Aber sei dir da mal nicht so sicher. Wir haben uns auf die Suche gemacht und einen Vogel gefunden, der selbst den schnellen Laufvogel in den Schatten stellt. Im Clip: Zu Besuch auf Deutschlands größter Straußenfarm.
Das Wichtigste zum Thema Größte Vögel
Größter Vogel der Welt? Alle denken immer an den Vogel Strauß. Mit einer Körpergröße bis zu 2,80 Metern stimmt das auch – wenn es um flugunfähige Vögel geht.
Der König am Himmel ist aber der Wanderalbatros. Mit einer Spannweite von 3,5 Metern ist er der größte fliegende Vogel der Welt. Es ist in dem Kontext interessant zu betrachten, dass manche Vögel alleine oder in Schwärmen in einer sogenannten V-Formation fliegen. Den Rekord im Wasser hält der Kaiserpinguin mit einer Körpergröße von 1,20 Metern.
Willst du mehr über diese Champions wissen? Und wer in anderen Disziplinen siegt? Dann lies jetzt weiter. Wusstest du, dass es auch giftige Vögel gibt?
Größte Vögel der Welt: Sieger und ihre Disziplinen
Fliegender Gigant: Das ist der größte Vogel der Welt
Der größte fliegende Vogel: Der Wanderalbatros
Der Wanderalbatros gehört zu den gefährdeten Arten. Es gibt schätzungsweise nur noch 15.000 Brutpaare. Sie legen nur ein Ei. Nach einer Brutzeit von elf Wochen schlüpft dann das Junge und wird erst mit acht Monaten flügge. Die Eltern haben also eine ganze Menge zu tun, ihr einziges Kind aufzupäppeln und zu beschützen. Die Paarung und die Aufzucht des Jungen sind auch die einzige Zeit, in der der Vogel Landgang hat. Ansonsten fliegt der Allesfresser auf der Suche nach Nahrung die Meere ab, ruht höchstens auf Schiffen oder den Wellen aus. Er kann in zwei Wochen gut 6.000 Kilometer zurücklegen. Daher stammt auch der Name. Seine Flügelspannweite von 3,5 Metern wird also oft und gut genutzt.
Ihr Fluggebiet sind die südlichen Ozeane rund um die Antarktis. Oft umrunden sie sogar die Welt. Denn sie brüten nur alle zwei Jahre, dann kommen sie in ihre Geburtsgegend zurück und treffen dort wieder auf dieselben Partner:innen. Albatrosse leben monogam. Bei ihren Beutestreifzügen verlassen sie sich vor allem auf die Nase. Denn gerne essen sie Aas. Und die toten Fische oder Meerestiere weisen ihnen mit ihrem Verwesungsgeruch über Kilometer den Weg. Sie werden bis zu 70 Jahre alt. Oft enden sie jedoch früher in Fischernetzen als Beifang.
Der größte Vogel an Land: Der Vogel Strauß
Der Afrikanische Strauß vereint eine ganze Menge Rekorde auf sich. Er ist nicht nur der größte, und schwerste Vogel oder läuft am schnellsten, sondern hat im Vergleich zu allen Landwirbeltieren auch die größten Augen. Sie nehmen gut zwei Drittel des Kopfes ein.
Die Tritte eines Straußes können auf Grund seiner scharfen, gut zehn Zentimeter langen Krallen und den starken Beinen sogar tödlich sein. Die Vögel leben hauptsächlich in der Savanne. Einige sind Einzelgänger, andere laufen in großen Herden von gut 100 Tieren zusammen. Ein Vogel dieser Größe hätte beim Fliegen viel zu viel Energie aufbringen müssen, deshalb haben sie sich im Laufe der Evolution für das Rennen entschieden. Zumal die Vorfahren der Tiere bereits lange vor den Raubkatzen auftauchten.
Andere Laufvögel, wie der Emu in Australien oder der Kasuar in Neuguinea, werden nur zwischen 1,70 und 1,90 Metern groß. Willst Du mehr über den faszinierenden Vogel Strauß erfahren, und ob er wirklich sprichwörtlich den Kopf in den Sand steckt? Hier findest Du ein ausführliches Porträt.
Der größte Vogel im Wasser: Der Kaiserpinguin
Auch die Kaiserpinguine verschreiben sich denselben Partner:innen. Männchen und Weibchen sehen äußerlich gleich aus. Kommen sie in den oft riesigen Brutkolonien auf dem ewigen Eis an, suchen und finden sich die Paare durch lautes Rufen. Es wird meist als trompetenartig beschrieben.
Kaiserpinguine brüten im Winter. Sie wechseln sich bei der Brutpflege ab. Die Mutter übergibt das Ei dem Vater, der es auf den Füßen balanciert. Dann geht sie den weiten Weg übers Eis zum Meer, schlägt sich den Bauch voll und kehrt erst wieder zurück, wenn das Küken schon geschlüpft ist. Zu ihrer Nahrung zählen Fische, gerne Tintenfische und der tierische Plankton Krill. Jetzt übernimmt das Weibchen die Aufzucht, und der Vater wandert kilometerweit zum Meer, um dort auf Beutefang zu gehen. Kaiserpinguine können bis 50 Jahre alt werden. Zu ihren natürlichen Feinden zählen vor allem Schwertwale, also Orcas.
Kaiserpinguine sind die einzigen Wirbeltiere, die sich längere Zeit im antarktischen Eis aufhalten. Von allen Pinguinarten besetzen sie damit den südlichsten Lebensraum. Willst Du auch mehr über andere Arten von Pinguinen wissen? Hier findest Du weitere Informationen.
Der größte Vogel aller Zeiten: Der Elefantenvogel
📏 Größe: Über drei Meter groß wurde der Laufvogel. Das Gewicht schätzen unterschiedliche Quellen anhand von Ausgrabungen auf 400 bis 800 Kilo. Seine nächsten noch lebenden Verwandten sind die Kiwis aus Neuseeland. Und die werden gerade mal 35 Zentimeter hoch. Die Weibchen der ebenfalls ausgestorbenen Südinsel-Riesenmoas von Neuseeland kamen zwar auf 3,60 Meter, wogen aber wohl nur um die 250 Kilo, waren also nicht so massig. Die Männchen waren generell kleiner.
👁 Körperbau: Der Elefantenvogel sieht einem heutigen Laufvogel wie dem Strauß gar nicht so unähnlich. Lange Beine, langer Hals, kleiner Kopf. Er war aber sehr viel robuster. Bei Untersuchungen von Schädeln stellten Forschende fest, dass der Teil im Gehirn, der für das Sehen zuständig war, sehr klein gewesen sein muss. Deshalb gehen sie davon aus, dass es sich um fast blinde und wohl nachtaktive Vögel handelte.
🌍 Lebensraum: Die Insel Madagaskar brachte mit ihrem unglaublichen Artenreichtum auch diesen Rekordhalter der Vogelwelt hervor. Forschende gehen davon aus, dass es sich um eine eigene Familie handelt, die in zwei Gattungen aufgegliedert war. Sie waren endemisch, kamen also einzig und allein dort vor.
🌱 Nahrung: Es ist schwierig, genau zu sagen, was die Vögel wohl fraßen. Geht man von den heutigen Laufvögeln aus, müssten sie Allesfresser gewesen sein, haben also durchaus auch Insekten oder Würmer gegessen. Allerdings gehen forschende davon aus, dass Elefantenvögel einen erheblichen Teil pflanzlicher Nahrung gefressen haben sollen.
🔍 Entdeckung: Funde belegen, dass die Tiere schon vor 10.000 Jahren den Menschen als Nahrung dienten. Für seine Ausrottung ist der Mensch verantwortlich. Letzte Exemplare gab es wohl noch bis ins 17. Jahrhundert. Andere Quellen nennen das 12. Jahrhundert.
🥚 Eier: Ein Einzelnes Ei war bis zu 30 Zentimeter groß. Das eines Vogel Straußes misst heute ungefähr die Hälfte. Das Ei des Elefantenvogels entsprach mit einem Gewicht von über sieben Kilo dem von 100 Hühnereiern. Die messen gerade mal 6 Zentimeter und wiegen zwischen 50 und 75 Gramm. Ein Straußenei bringt es auf 1,5 Kilo.
Der Riese aus Madagaskar
Häufige Fragen zu den größten Vögeln
Je nach Kategorie zählen auf jeden Fall dazu: Der Wanderalbatros mit einer Spannweite von 3,5 Metern. Der Vogel Strauß besitzt eine Körpergröße von 2,80 Metern. Der Kaiserpinguin ist von den flugunfähigen Vögeln im Wasser mit 1,20 Metern der Größte. Doch mit den weiteren Platzierungen wird es schon schwierig, ein Ranking zu erstellen.
Nein. Zwar gab es schon Exemplare des Andenkondors mit einer Größe von bis 1,20 Metern aber im Vergleich zu anderen wie dem Nashornpelikan mit bis zu 1,70 Metern ist er kleiner. Auch seine Spannweite von drei Metern bleibt unter der des Wanderalbatros.
Das ist der Wanderalbatros mit 3,5 Metern Spannweite.
Der Elefantenvogel lebte auf Madagaskar und wurde über drei Meter groß und 400 bis 800 Kilo schwer. Er sah dem Strauß gar nicht so unähnlich. Einige Exemplare sollen bis ins 17. Jahrhundert überlebt haben.
Das ist die Harpyie mit gut einem Meter Größe und bis zu zehn Kilo Masse. Zwar kommt der Andenkondor als Greifvogel ihr nahe. Es gab schon Exemplare mit 1,20 Metern. Doch er ist zwar ein Greifvogel, aber eher ein Aasfresser als ein Räuber.