Augenentzündung
Gerstenkorn: So wirst du die Infektion wieder los
- Veröffentlicht: 27.11.2023
- 12:00 Uhr
- Bianca Leppert
Ein Gerstenkorn am Auge ist rot, geschwollen und schmerzt. Wie du es erkennst und mit Hausmitteln bekämpfst und wann du zur Ärztin oder Arzt gehen solltest erfährst du hier.
Gerstenkorn: Das Wichtigste zu der Entzündung am Auge
Bildet sich am Lid ein geröteter und schmerzender Knubbel, könnte das ein Gerstenkorn sein. Es ist eine durch Bakterien verursachte Entzündung am Augenlid. Der medizinische Fachbegriff lautet Hordeolum.
Unsere Augenlider sind nicht nur ein Teil unserer einzigartigen Gesichtsform, sondern haben auch wichtige Funktionen. Sie schützen die Augen vor Fremdkörpern und befeuchten sie mit jedem Wimpernschlag.
Man unterscheidet zwei Arten des Gerstenkorns: Es gibt das äußere Gerstenkorn und das innere Gerstenkorn.
Gerstenkörner kommen recht häufig vor und heilen oft von alleine ab. Beachtest du aber ein paar Tipps, kannst du vorbeugen.
Gerstenkorn: Was ist das und wie entsteht es?
Wenn sich die Schweiß- und Talgdrüsen am Augenlid entzünden und schließlich zu einem kleinen Knoten anschwellen, spricht man von einem Gerstenkorn. Sind die Außenseiten des Lids betroffen, sind die Zeis- oder die Moll-Drüsen der Ort der Entzündung. Bei einem inneren Gerstenkorn sind die Meibom-Drüsen infiziert. Es kann sowohl am oberen als auch am unteren Lid auftreten.
Die Ursache: Bakterien. Hautkeime wie Staphylokokken und manchmal Streptokokken sind dann ins Auge gedrungen. Meistens durch den Kontakt mit den Händen. Über die kann das Bakterium auch weitergegeben werden und ansteckend sein – etwa wenn du an der entzündeten Stelle reibst. Das gilt auch für die gemeinsame Benutzung von Handtüchern. Besonders anfällig für ein Gerstenkorn bist du, wenn dein Immunsystem geschwächt ist. Zum Beispiel bei Diabetes mellitus, Stress oder Schlafmangel.
Gerstenkorn: die Symptome der Entzündung
Ein äußeres Gerstenkorn wirkt fast wie ein Pickel, der mit Eiter gefüllt ist. Das Knötchen ist gerötet, entzündet und schmerzt. Du kannst es einfach von außen erkennen. Bei einem inneren Gerstenkorn ist das ähnlich, es befindet sich aber auf der Innenseite des Lids und kann daher auch zu einer starken Schwellung des gesamten Auges führen. Hier besteht eher die Gefahr, dass es auf Haut, Augenhöhle oder Bindehaut übergreift.
Daneben gibt es weitere Symptome, die sowohl bei innerem als auch äußerem Gerstenkorn vorkommen. Dazu gehören Druckempfindlichkeit, Brennen, Augenausfluss, Spannungsgefühl, Schmerzen, Schwellung, Rötung und Eiterbildung.
Wie behandelst du ein Gerstenkorn mit Hausmitteln und was darfst du keinesfalls tun?
Die gute Nachricht: Ein Gerstenkorn ist meist harmlos und heilt von alleine wieder ab. Platzt das Gerstenkorn, fließt der Eiter ab und die Entzündung bildet sich zurück. Du solltest allerdings auf keinen Fall nachhelfen! Bei dem Versuch, das Gerstenkorn auszudrücken, kann sich die Entzündung noch weiter ausbreiten und die Situation verschlimmern.
Heilt das Gerstenkorn auch nach ein paar Tagen nicht von alleine ab, solltest du eine Augenärztin oder einen Augenarzt drauf schauen lassen. Sie oder er verschreibt möglicherweise Augentropfen oder Augensalben mit Antibiotika. Auch bei Komplikationen wie Fieber oder Kopfschmerzen solltest du sofort medizinischen Rat bei Augenärzt:innen einholen.
In seltenen Fällen heilt das Gerstenkorn nicht von alleine ab, dann kommt ein kleiner chirurgischer Eingriff unter örtlicher Betäubung infrage, bei dem das Gerstenkorn geöffnet wird, damit der Eiter abfließen kann. Wenn du wiederkehrend unter einem Gerstenkorn leidest, solltest du das ebenfalls medizinisch abklären lassen.
Du kannst auch selbst zur Heilung beitragen. Als Hausmittel wird oft Rotlicht empfohlen. Das geschlossene Auge wird hierbei drei Mal täglich bestrahlt. Eine Rotlicht-Anwendung solltest du aber vorher immer mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprechen, um die optimale Behandlung zu haben und abzusprechen, was bei der Einnahme von Medikamenten zu beachten ist.
Gerstenkorn vorbeugen: Das kannst du tun
Hygiene: Wasche deine Hände regelmäßig und besonders, bevor du dir ans Auge fasst.
Kontaktlinsen-Träger:innen sind besonders gefährdet, weil sie so oft mit dem Auge in Berührung kommen. Sie sollten sehr sorgfältig und hygienisch beim Einsetzen der Kontaktlinsen vorgehen.
Abschminken nicht vergessen! Das freut nicht nur deine Haut, sondern auch deine Augen. Denn Make-up kann die Drüsen verstopfen.
Ein gestärktes Immunsystem ist wichtig. Ausreichend Schlaf, viel Bewegung und gesunde Ernährung helfen dabei.