Eisbaden: Ist das wirklich gesund?
- Veröffentlicht: 07.01.2023
- 17:45 Uhr
- Galileo
Eisbaden ist eine frostige Tradition im Winter. Während der Corona-Lockdowns bekam der Trend einen Aufschwung. Ist Eisbad wirklich so gesund? Im Clip: Auf die Atmung kommt es an - weiß Wim Hof, der König des Eisbadens.
Das Wichtigste zum Thema Eisbaden
Eisbaden ist kein neues Phänomen. Schon seit Jahrhunderten gibt es Mutige, die sich in die eiskalten Fluten stürzen. Der bekannteste Eisbader ist vermutlich Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832).
In skandinavischen Ländern hat das Winterbaden Tradition. Aber auch in Deutschland gibt es mittlerweile mehrere Vereine - mit winterlichen Namen wie die Pinguine, Seerobben, Eiszapfen oder Eisheiligen.
Der Sprung ins kalte Wasser soll Körper und Geist stärken. Ob das stimmt und was du beim Eisbaden beachten solltest, liest du hier.
Was passiert beim Eisbaden in deinem Körper?
Beim Winterbaden setzt du deinen Körper ganz plötzlich extremer Kälte aus. Seine natürliche Reaktion darauf: Schnell wieder auf die normale Körper-Temperatur aufheizen. Der Kreislauf wird angekurbelt, das Blut fließt schneller durch deine Adern. Adrenalin und Endorphine werden ausgeschüttet.
Nach dem Eisbaden fühlst du dich erfrischt und hellwach. Durch die rege Durchblutung hast du paradoxerweise erst mal ein Wärmegefühl, das viele Eisbadende als angenehm empfinden.
Wie gesund ist Eisbaden?
💪 Nicht nur die Kneipp-Therapie, auch verschiedene internationale Studien kommen zum Ergebnis: Eisbaden kann eine ganze Reihe gesundheitlicher Vorteile mit sich bringen.
🧘 Endorphine sorgen für Glücksgefühle. Eisbadende berichten von weiteren positiven Effekten auf die Psyche - wie den Abbau von Stress und Ängsten.
🥶 Der spontane Kälte-Schock aktiviert entzündungshemmende Kortikoide im Körper. Die sorgen zum Beispiel dafür, dass du nach dem Sport weniger Muskelkater hast. Deshalb ist Eisbaden auch bei (Extrem-)Sportler:innen beliebt.
🧊 Regelmäßiges Eisbaden kann das Immunsystem stärken und vor Infekten schützen.
❄️ Es fördert die Durchblutung und sorgt für ein aktiveres, wacheres Lebensgefühl. Regelmäßige Eisbadende berichten auch von einer gesteigerten Leistungsfähigkeit.
🌬️ Alles eine Sache der Atmung - hier erklärt "Iceman" alias Wim Hof dir die beste Atem-Technik fürs Eisbaden.
Du willst auch Eisbaden? Das solltest du beachten
🥶 Einfach ins kalte Wasser springen - beim Eisbaden keine gute Idee. Dein Körper muss sich langsam an die Kälte gewöhnen.
🌊 Das geht, indem du nach dem Ende des Sommers draußen im See oder Fluss baden gehst. Wechselduschen mit abwechselnd warmem und kaltem Wasser sind gut fürs Training.
🏊🏽 Eisbaden entfaltet seine positiven Effekte durch Regelmäßigkeit. einmal reinhüpfen zählt also nicht. Erfahrene Eisbadende raten, jeden zweiten Tag oder mehrmals die Woche schwimmen zu gehen.
😉 Gehe bis zur Brust ins Wasser und vermeide es, mit dem Kopf unterzutauchen. So kühlst du nicht zu stark aus. Gerade am Anfang kannst du deine Hände über Wasser lassen und dir dünne Schwimmschuhe anziehen, denn auch Hände und Füße kühlen schnell aus.
⏱️ Einmal kurz rein und gleich wieder raus - gerade am Anfang solltest du wirklich nur ganz kurz ins kalte Wasser gehen. Du kannst die Zeit langsam raufschrauben, Studien zeigten jedoch, dass längere Eisbäder den positiven Effekt deutlich lindern können. Bleibe deshalb bei Sekunden bis wenigen Minuten.
🍵 Sorge dafür, dass du vor dem Bad durch warme Kleidung oder Bewegung gut aufgewärmt bist und packe dich gleich danach wieder in warme, trockene Kleidung ein. Tee in der Thermoskanne wärmt dich nach dem Baden.
FAQ zum Thema Eisbaden
Für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes kann Eisbaden tatsächlich gefährlich sein. Deshalb sollten Betroffene sich zuvor ärztlichen Rat einholen. So oder so gehst du für einen sicheren Bade-Spaß am besten immer in Begleitung Eisbaden.
Die Regelmäßigkeit ist mit das Wichtigste beim Eisbaden. Empfohlen wird mehrmals die Woche - möglichst sogar jeden zweiten Tag.
Wie der Name schon verrät, badest du bei dem Trend in eiskaltem Wasser um 0 Grad Celsius.