Umwelt- und Klimaschutz
Earth Day 2024: Darum ist dieser Tag so wichtig
- Veröffentlicht: 22.04.2024
- 11:59 Uhr
- Lars-Ole Grap
Am 22. April jeden Jahres dient der Earth Day als Inspiration für eine Vielzahl von Aktionen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz. Unter welchem Motto der diesjährige Tag der Erde steht.
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Das Wichtigste in Kürze zum Earth Day
Am 22. April 1970 fand der erste Earth Day ("Tag der Erde") in den USA statt.
Damals nahmen mehr als 20 Millionen Bürger:innen daran teil. Heute hat sich diese Zahl auf über eine Milliarde Menschen in 193 Ländern erhöht.
Der Earth Day zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Umwelt zu schärfen und eine stärkere Verbundenheit mit der Natur zu fördern.
Er soll Menschen sowohl physisch als auch virtuell zusammenbringen und sie inspirieren, aktiv zu werden. Das Ziel: eine nachhaltige Zukunft.
Inhalt
- Was ist der Earth Day?
- Das Motto des Earth Day 2024: Planet vs. Plastics
- Earth Day: Das kannst du am Tag der Erde tun
- Wie viele Wissenschaftler:innen glauben an den Klimawandel?
- Im Video: Was sind Klimakipppunkte?
- Überschwemmungen, Erdrutsche und Taifune: So beeinflusst der Klimawandel die Naturkatastrophen
- Wie Hochwasser und Klimawandel zusammenhängen
- Wie Klimawandel und Erdrutsche zusammenhängen
- Wie Klimawandel und Taifune zusammenhängen
- Häufige Fragen zum Earth Day
Was ist der Earth Day?
Der Earth Day ist ein jährlich wiederkehrendes Ereignis, das am 22. April stattfindet. Das Ziel sind die Sensibilisierung und das Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Er wurde erstmals im Jahr 1970 ins Leben gerufen und ist seitdem zu einem weltweiten Phänomen geworden, bei dem Umwelt- und Naturschutz wie auch eine nachhaltige Zukunft im Fokus stehen.
Das Motto des Earth Day 2024: Planet vs. Plastics
Das Thema des Earth Day 2024, "Planet vs. Plastics", zielt darauf ab, die Produktion und Nutzung von Einwegplastik zu reduzieren und das Bewusstsein für die gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen zu schärfen.
Trotz gestiegenen Bewusstseins ist die Plastikproduktion auf über 380 Millionen Tonnen pro Jahr angewachsen - mit einer Steigerung in den letzten zehn Jahren, die die gesamte Produktion des 20. Jahrhunderts übersteigt. Dieses Problem betrifft alle Bereiche der Gesellschaft. Im Alltag fallen allerdings besonders der Verbraucher:inn-Bereich von Lebensmitteln und Getränken, von Plastikverpackungen bis hin zu Einwegbehältern und -tüten ins Auge.
2023 wurden weltweit über 500 Millionen Plastiktüten hergestellt, was einer Million Tüten pro Minute entspricht. Viele dieser Tüten werden lediglich ein Mal verwendet - eine Nutzungsdauer von wenigen Minuten steht einem Jahrhunderte dauernden Abbauprozess gegenüber. Selbst nach ihrem Abbau sind sie nicht komplett verschwunden: Als Mikroplastik können sie sich in jeden Winkel des Planeten festsetzen. Zum Wohl des Planeten und aller Lebewesen ist ein Umdenken und eine Reduzierung der Produktion sämtlicher Kunststoffe um 60 Prozent bis 2040 erforderlich.
Im Video: Was taugen Plastikalternativen wie Traceless Materials
Earth Day: Das kannst du am Tag der Erde tun
Umwelt- und Klimaschutz ist nichts, was sich an einem Tag umsetzen lässt. Es erfordert stetige und langfristige Maßnahmen. Dennoch kannst du am Tag der Erde mit einigen Aktionen dazu beitragen. Hier sind einige Ideen, wie du den Earth Day feiern und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten kannst:
- Pflanze Bäume: Organisiere oder nimm an Baum-Pflanzaktionen in deiner Gemeinde teil, um zur Aufforstung beizutragen und die Luftqualität zu verbessern.
- Müllsammel-Aktion: Organisiere oder nimm an einer Müllsammel-Aktion in Parks, Stränden oder öffentlichen Plätzen teil, um die Umwelt und Gewässer von Verschmutzung zu befreien.
- Nachhaltige Mobilität: Nutze den Earth Day, um alternative Transportmittel wie Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel oder Carsharing zu nutzen und so deine CO2-Bilanz zu reduzieren.
- Upcycling-Projekte: Kreiere Kunstwerke oder Gebrauchsgegenstände aus recycelten Materialien und zeige damit, wie aus vermeintlichem Abfall noch etwas Nützliches entstehen kann.
- Informations-Veranstaltungen: Organisiere oder besuche Workshops, Vorträge oder Diskussionen über Umweltschutzthemen wie Klimawandel, Plastikvermeidung oder nachhaltige Ernährung.
- Gartenarbeit: Gestalte einen umweltfreundlichen Garten mit einheimischen Pflanzen, die Insekten und Vögeln Lebensraum bieten und zur Biodiversität beitragen.
- Nachhaltiges Kochen: Koche ein vegetarisches oder veganes Gericht aus regionalen und saisonalen Zutaten, um deinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und die Umwelt zu schonen.
- Digitale Aktivitäten: Teile Informationen über den Earth Day in sozialen Medien, um das Bewusstsein für Umwelt-Themen zu verbreiten und andere zum Handeln zu inspirieren.
- Nachhaltige Lebensweise: Nutze den Earth Day, um deine eigenen Gewohnheiten zu überdenken und kleine Änderungen vorzunehmen, die langfristig zu einer umweltfreundlicheren Lebensweise beitragen können.
Wie viele Wissenschaftler:innen glauben an den Klimawandel?
In der Wissenschaft herrscht ein breiter Konsens darüber, dass sich die Erde erwärmt und dass diese Erderwärmung hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten verursacht wird. Dieser Standpunkt wird durch Studien und Positionspapiere von Wissenschaftsorganisationen gestützt. Eine systematische Analyse der wissenschaftlichen Literatur zeigt, dass fast alle aktiven Klimawissenschaftler:innen den Standpunkt unterstützen. Eine Studie aus dem Jahr 2021 kam zu dem Schluss, dass sich über 99 Prozent der wissenschaftlichen Arbeiten zum menschengemachten Klimawandel einig sind. Der geringe Prozentsatz an nicht übereinstimmenden Studien weist oft Fehler auf oder lässt sich nicht reproduzieren.
Im Video: Was sind Klimakipppunkte?
G-klärt: Was sind Klimakipppunkte?
Überschwemmungen, Erdrutsche und Taifune: So beeinflusst der Klimawandel die Naturkatastrophen
Der Klimawandel kann die Intensität und Häufigkeit von Überschwemmungen, Stürmen, Dürren und Hitzewellen negativ beeinflussen.
Wie Hochwasser und Klimawandel zusammenhängen
Forscher und Forscherinnen haben herausgefunden, dass schwere Niederschläge seit den 50er-Jahren in den meisten Teilen der Welt häufiger und intensiver geworden sind. Der Grund: Hauptsächlich der vom Menschen verursachten Klimawandel. Das Prinzip dahinter ist einfach: Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Mit jeder Erwärmung um ein Grad steigt die Luftfeuchtigkeit um etwa sieben Prozent. Das entlädt sich dann oft in Form von heftigen Regenfällen.
Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 ist die durchschnittliche Temperatur in Deutschland kontinuierlich gestiegen. Das Jahr 2023 markierte einen neuen Höhepunkt: Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,6 Grad war es das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen laut dem Deutschen Wetterdienst DWD. Dies bedeutete eine Abweichung von 2,4 Grad gegenüber dem Temperaturmittel von 1961 bis 1990.
Wie Klimawandel und Erdrutsche zusammenhängen
Der Klimawandel verursacht zum einen verstärkte und häufigere Niederschläge, welche den Boden destabilisieren und das Risiko von Erdrutschen erhöhen können. Zudem kann er in schneebedeckten Regionen eine beschleunigte Schnee-Schmelze bewirken, was zu erhöhter Boden-Beuchtigkeit führt und somit das Erdrutschrisiko steigert. In Gebieten mit Permafrost kann der Klimawandel die Schmelze des Boden-Permafrosts auslösen, was die Bodenstabilität beeinträchtigt und das Erdrutschrisiko erhöht.
Ebenso können durch den Klimawandel Veränderungen in der Vegetation auftreten, die den Boden weniger stabil machen und anfälliger für Erdrutsche werden lassen. Auch eine Studie der Universität Graz beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern die Erdrutsche bereits mit dem menschengemachten Klimawandel zusammenhängen - mit einem klaren Ergebnis: Ein Zehntel der Hangrutsche kann zweifelsfrei auf den durch menschliche Aktivitäten verursachten Klimawandel zurückgeführt werden.
Wie Klimawandel und Taifune zusammenhängen
In China, Japan und Südostasien haben sich Wirbelstürme bereits nachweislich verstärkt. Die Intensität der auf Land treffenden Taifune hat dort seit 1977 um bis zu 15 Prozent zugenommen. Laut einer Studie von Klimaforschenden treten Super-Taifune der Kategorien 4 und 5 heute sogar doppelt bis dreimal so häufig auf wie zuvor. Diese ernst zu nehmende Entwicklung wird hauptsächlich auf die Erwärmung des küstennahen Pazifiks zurückgeführt.