Alkoholverzicht
Dry January: Das macht dein Körper, wenn du länger auf Alkohol verzichtest
- Aktualisiert: 16.01.2024
- 08:45 Uhr
- Svea Abraham
Ob zu bestimmten Anlässen oder einfach zwischendurch: In Deutschland wird viel Alkohol konsumiert. Doch was passiert im Körper bei Alkoholverzicht. Und warum sollte man im Januar einen Monat lang keinen Alkohol trinken? Die Antwort darauf gibt es hier
Das Wichtigste in Kürze
Der Alkoholkonsum in Deutschland hoch: Pro Kopf werden durchschnittlich im Jahr zehn Liter Reinalkohol konsumiert. Das beliebteste alkoholische Getränk in Deutschland ist Bier.
Langfristig kann Alkoholkonsum zu Gesundheitsproblemen führen und sich auf Herz und Leber auswirken. Ein Verzicht kann sich daher positiv auf den Körper auswirken.
Kein Alkohol im Januar: Dry January ist eine Gesundheitskampagne, bei der die freiwillig Teilnehmenden einen Monat lang auf Alkohol verzichten.
Deutschland und Alkohol: In diesen Bundesländern wird am meisten getrunken
Alkohlkonsum von Männern und Frauen nach Bundesländern
So wirkt Alkohol auf den Körper
Alkohol hat immer eine Wirkung auf den Körper, egal, ob er regelmäßig oder nur zu feierlichen Anlässen getrunken wird. Im Gehirn sorgt Alkohol dafür, dass verschiedene Glückshormone – darunter Dopamin, Serotonin, Endorphin – ausgeschüttet werden. Das wiederum hat Auswirkungen auf das Verhalten der einzelnen Personen. Erst mal wird man entspannter, besser gelaunt, ausgelassener, selbstbewusster, redseliger und kontaktfreudiger. Das liegt vor allem daran, dass bestimmte Ängste und Verhaltensweisen vom Alkohol gedämpft werden.
Doch die flüssigen Promillen stören auch das Gleichgewicht von Botenstoffen und verlangsamen so die Informationsübertragung im Gehirn. Das beeinflusst das Denken. Bei langfristigem, stetigem Konsum von Alkohol kann das Gehirngewebe schrumpfen und die Gedächtnisleistung abnehmen, was im weiteren Verlauf Persönlichkeitsveränderungen, verminderte Intelligenz und - langfristig - Demenz zur Folge hat.
Kein Alkohol: Diese Kurzzeitfolgen kannst du erwarten, wenn du nicht mehr trinkst
🍻 Du nimmst schneller ab.
🍻 Der Schlaf ist tiefer.
🍻 Die Leistungsfähigkeit am Tag gesteigert.
🍻 Stress wird reduziert und das Immunsystem gestärkt.
🍻 Die Haut wird besser.
🍻 Der Blutdruck ist niedriger.
🍻 Die gesamte körperliche und psychische Gesundheit ist besser.
🍻 Magenschleimhaut erholt sich schon nach wenigen Wochen und entzündet sich weniger schnell.
🍻 Schon nach einem halben Tag Alkoholentzug normalisiert sich der Herzschlag wieder - Herzrhythmusstörungen können schon nach einem alkoholfreien Monat wieder besser werden.
Verzicht auf Alkohol: So reagiert dein Körper
Auf Alkohol verzichten: Die langfristigen Folgen
Eine Alkoholabstinenz über mehrere Monate macht sich gesundheitlich sogar noch stärker bemerkbar. Wer längere Zeit nicht trinkt, verfügt über ein besseres Körpergefühl und geistige Klarheit. Auch eine gestärkte Libido und Potenz sind die positiven Folgen des Verzichts. Dadurch steigert sich zudem das Selbstbewusstsein.
Von allen Organen profitiert die Leber beim Verzicht auf Alkohol am allermeisten: Da diese für die Entgiftung des Körpers zuständig ist, muss sich bei regelmäßigem Konsum ununterbrochen arbeiten. Den Alkohol lagert sie dann in Form von Fett ab und wird so zu einer sogenannten Fettleber. Diese wirkt sich nachhaltig auf den Körper aus, es können unter anderem Diabetes und Fettleibigkeit entstehen. Doch die Leber erholt sich schnell: Schon nach einigen Monaten Alkoholverzicht normalisieren sich die Leberwerte und Fett kann abgebaut werden.
Wie lange braucht der Körper, um Alkohol abzubauen?
Alkohol braucht gerade einmal 30 bis 60 Minuten, um im Blutkreislauf anzukommen. Das Abbauen hingegen kann ja nach Geschlecht und Gewicht unterschiedlich lange dauern. Auch wie regelmäßig die betroffene Person trinkt ist am Ende ein entscheidender Faktor – und, wie gut die Leber den Körper entgiftet.
Im Schnitt geht man jedoch davon aus, dass gerade einmal 0,1 bis 0,2 Promille in der Stunde vom Körper abgebaut werden können. Die Giftstoffe bleiben also eine ganze Weile im Blutkreislauf und lassen vor allem die Leber auf Hochtouren arbeiten.