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Die mit den Sternen tanzen: ESA - Europas Team im Weltraum

  • Veröffentlicht: 01.03.2020
  • 16:00 Uhr
  • Peter Schneider
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© ESA

Auch Europa treibt sich im Weltall rum - und das mit ziemlich bahnbrechenden Missionen. Welche das sind - und warum europäische Raketen aus Südamerika abheben, erfährst du hier.

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Das Wichtigste zum Thema ESA

  • Die ESA ist das Produkt eines Misserfolgs: Anfang der 1970er bauten mehrere europäische Staaten zusammen eine Rakete. Nachdem diese zwei Fehlstarts hingelegt hatte, wurde die ESA gegründet.

  • Den mehr als 2.000 Mitarbeitern der ESA stehen jährlich 5,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Das hört sich viel an? Die gut 17.000 NASA-Mitarbeiter können umgerechnet mehr als 20 Milliarden Euro ausgeben.

  • Die ESA ist keine EU-Organisation, sondern selbstständig. Mit 22 europäischen Mitgliedern - und sogar Kanada ist ein Kooperationspartner.

  • Im Auftrag der EU hat die ESA ein eigenes auf Satelliten gestütztes Navigationsnetz namens Galileo aufgebaut. Ab 2020 ist Europa damit vom GPS-Netz des US-Militärs unabhängig.

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Die wichtigsten ESA-Missionen und was wir daraus gelernt haben

Die mit den Sternen tanzen: ESA - Europas Team im Weltraum

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"Lass uns doch auf dem Tschurjumow-Gerassimenko landen!" Irgendjemand bei der ESA fand diese Idee gut, denn am 12. November 2014 setzte die Raumsonde Rosetta das kleine Landefahrzeug Philae ab, das sich dem Kometen mit einem Meter pro Sekunde nährte und nach sieben Stunden aufsetzte.
© ESA

"Lass uns doch auf dem Tschurjumow-Gerassimenko landen!" Irgendjemand bei der ESA fand diese Idee gut, denn am 12. November 2014 setzte die Raumsonde Rosetta das kleine Landefahrzeug Philae ab, das sich dem Kometen mit einem Meter pro Sekunde nährte und nach sieben Stunden aufsetzte.

Allerdings kam Philae an einem eher schattigen Plätzchen auf, so dass seine Batterien ein paar Stunden später schlapp machten. Trotzdem wissen wir dank Rosetta und Philae, dass Tschuri ein Haufen ziemlich loser Steine ist.
© ESA

Allerdings kam Philae an einem eher schattigen Plätzchen auf, so dass seine Batterien ein paar Stunden später schlapp machten. Trotzdem wissen wir dank Rosetta und Philae, dass Tschuri ein Haufen ziemlich loser Steine ist.

Landeanflug auf Titan: Aus 5 Kilometer Höhe blickt die Landesonde Huygens auf Berge und Täler des -180 Grad kalten Saturnmondes. Da seine Atmosphäre aus Stickstoff und Methan dichter als die der Erde ist, konnte die Sonde mit einem Fallschirm landen.
© ESA

Landeanflug auf Titan: Aus 5 Kilometer Höhe blickt die Landesonde Huygens auf Berge und Täler des -180 Grad kalten Saturnmondes. Da seine Atmosphäre aus Stickstoff und Methan dichter als die der Erde ist, konnte die Sonde mit einem Fallschirm landen.

Huygens war 1997 zusammen mit der NASA-Partnersonde Cassini zum Saturn gestartet. Die Daten und Bilder, die beide Fahrzeuge seit ihrer Ankunft 2004 zur Erde funkten, sind bis heute Grundlage für unser Wissen über den zweitgrößten Planeten des Sonnensystems.
© Picture Alliance

Huygens war 1997 zusammen mit der NASA-Partnersonde Cassini zum Saturn gestartet. Die Daten und Bilder, die beide Fahrzeuge seit ihrer Ankunft 2004 zur Erde funkten, sind bis heute Grundlage für unser Wissen über den zweitgrößten Planeten des Sonnensystems.

So sieht es aus, wenn man den Weltraum nach seinen Ursprüngen absucht: ein Bild des Universums als es schlappe 380.000 Jahre alt war. Die orangefarbenen Strukturen stellen die Anfänge von Sternen und ganzen Galaxien dar.
© ESA

So sieht es aus, wenn man den Weltraum nach seinen Ursprüngen absucht: ein Bild des Universums als es schlappe 380.000 Jahre alt war. Die orangefarbenen Strukturen stellen die Anfänge von Sternen und ganzen Galaxien dar.

Dafür hat das Planck-Teleskop die Mikrowellenstrahlung, die beim Urknall ausgesendet wurde und immer noch durchs Universum wabert, untersucht. Damit die eigene Wärme die Messungen nicht stören, wurden seine Instrumente auf bis zu -273 Grad herunter gekühlt.
© Picture Alliance

Dafür hat das Planck-Teleskop die Mikrowellenstrahlung, die beim Urknall ausgesendet wurde und immer noch durchs Universum wabert, untersucht. Damit die eigene Wärme die Messungen nicht stören, wurden seine Instrumente auf bis zu -273 Grad herunter gekühlt.

Der Kern des legendären Halley’schen Kometen! Am 14. März 1986 besucht die Sonde ESA-Giotto den durch das Sonnensystem rasenden Himmelskörper, dessen leuchtender Schweif von der Erde aus nur alle 74 Jahre zu sehen ist.
© ESA

Der Kern des legendären Halley’schen Kometen! Am 14. März 1986 besucht die Sonde ESA-Giotto den durch das Sonnensystem rasenden Himmelskörper, dessen leuchtender Schweif von der Erde aus nur alle 74 Jahre zu sehen ist.

Ein knappes Jahr zuvor war die Sonde auf einer Ariane 1 gestartet. Das war die erste ESA-Mission in den Deep Space.
© ESA

Ein knappes Jahr zuvor war die Sonde auf einer Ariane 1 gestartet. Das war die erste ESA-Mission in den Deep Space.

"Weißt du, wie viel Sternlein stehen …?" Ja, Gaia weiß das! Das Weltraumobservatorium hat dafür den ganzen Himmel systematisch gescannt. Das Ergebnis: mehr als einer Milliarde Sternen.
© ESA

"Weißt du, wie viel Sternlein stehen …?" Ja, Gaia weiß das! Das Weltraumobservatorium hat dafür den ganzen Himmel systematisch gescannt. Das Ergebnis: mehr als einer Milliarde Sternen.

Gaia wird 2022 voraussichtlich der Treibstoff ausgehen. Dann wird die ESA-Sonde die bislang größte und präziseste dreidimensionale Karte unserer Galaxie erstellt haben.
© ESA

Gaia wird 2022 voraussichtlich der Treibstoff ausgehen. Dann wird die ESA-Sonde die bislang größte und präziseste dreidimensionale Karte unserer Galaxie erstellt haben.

Die spannendsten Missionen der Zukunft

  • Die Mission zum sonnennächsten Planeten Merkur wird für die 2018 gestartete Raumsonde BepiColombo eine heiße Angelegenheit: Die Seite, die der Sonne zugewandt ist, erhitzt sich auf bis zu 350 Grad. Dafür wissen wir vielleicht bald, aus welchen Mineralen der Merkur besteht und ob sein Kern geschmolzen oder fest ist.
  • Die Raumsonde Solar Orbiter ist seit Januar 2020 auf dem Weg zur  Sonne. Der Knaller: Mit zahlreichen Vorbeiflügen an der Venus soll sie sich in die "Höhe" katapultieren - und erstmals Bilder der Sonnenpole schießen.
  • Marsmännchen gibt es wohl nicht. Aber vielleicht hat ja mal irgendwas in der Vergangenheit auf dem Mars gelebt. Deswegen wird die ESA den ExoMars Rover zum roten Planeten reisen - erst wegen der Corona-Epedemie und dann wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine aber verspätet. Dort angekommen, soll er zwei Meter tief bohren, um nach den Überresten von organischem Material zu suchen.
  • Das James-Webb-Weltraumteleskop sucht seit 2022 nach dem Licht der ersten Sterne. Damit soll der Nachfolger des legendären Hubble-Teleskop erklären, wie Galaxien unmittelbar nach dem Urknall entstanden sind.

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ESA: Katastrophen und Rekorde

💥 Der erste Start einer Ariane-5-Rakete endete in einer riesigen Explosion. Sie geriet außer Kontrolle, weil ein Teil der Software ungeprüft von der Vorgängerrakete übernommen worden war. Trümmer der abgestürzten Rakete dienten anschließend als Hühnerstall.

🥇 Der italienische Raumfahrer Luca Parmitano hält mit 366 Tagen derzeit den ESA-Rekord für die am längsten im All verbrachte Zeit. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen zwei Deutsche: Alexander Gerst (362) und Thomas Reiter (350).

🛰 Der größte Satellit der ESA war der 2002 gestartete Envi-Sat. Der acht Tonnen schwere, 2,3 Milliarden Euro teure Satellit überwachte bis zu seinem abrupten Ausfall zehn Jahre lang Ozeane, Kontinente und Klima. Seither macht er der ESA als Rekord-Weltraumschrott eher Sorgen.

Warum die ESA ihre Raketen in Südamerika und nicht in Europa startet

Ein Raketenstartplatz mitten im Dschungel - und weit entfernt von Europa
Ein Raketenstartplatz mitten im Dschungel - und weit entfernt von Europa© ESA

Europäische Raketen wie die Ariane 5 starten von Kourou aus. Die Stadt liegt in Französisch-Guyana - nahe des Äquators.

Warum von dort? Je näher eine Rakete am Äquator startet, desto weniger Energie verbraucht sie und desto mehr Last kann sie in den Weltraum transportieren.

Denn: Um eine stabile Umlaufbahn um die Erde zu erreichen, müssen Raketen auf mindestens 7,91 Kilometer pro Sekunde beschleunigen, gut 28.000 Stundenkilometer.

Startet eine Rakete in derselben Richtung, wie sich die Erde dreht, bekommt sie deren Rotationsgeschwindigkeit on top. Und am Äquator ist diese mit 465 Meter pro Sekunde am Höchsten.

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