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Das Geheimnis der ältesten Tiere: Warum manche über 100 Jahre alt werden

  • Veröffentlicht: 23.04.2023
  • 16:45 Uhr
  • Galileo
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Manche Tiere werden 100 oder sogar über 200 Jahre alt. Warum können diese Tiere so alt werden? Und lässt sich deren Geheimnis auch auf Menschen übertragen? Im Clip: Auf den Spuren des Grönlandhais

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Die ältesten Tiere der Welt: Das Wichtigste

  • In Deutschland liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei etwa 80 Jahren. Aber - um die Stimmung zu heben: Alle vier Jahre steigt die Lebenserwartung um ein Jahr.

  • Damit sterben wir recht jung: Grönlandwale werden stolze 200 Jahre alt, die älteste Aldabra-Schildkröte zählte 256 Jahre und Grönlandhaie werden sogar bis zu 500 Jahre alt.

  • Forschende wollen den Prozess des Alterns besser verstehen. Dazu untersuchen sie Tierarten, die erstaunlich lang leben.

  • Und sie kommen dem Geheimnis immer näher. So konnten Wissenschaftler:innen das Leben von Fadenwürmern von 19 auf 126 Tage verlängern.

  • Wäre da nicht der Grottenolm. E stellt Forschende vor einem Rätsel. Das Tier wird mehr als 100 Jahre alt, aber niemand hat bislang rausfinden könne, warum.

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Das sind die ältesten Tiere

Das Geheimnis der ältesten Tiere: Warum manche über 100 Jahre alt werden

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Die älteste Aldabra-Riesenschildkröte starb 2006 in einem indischen Zoo. Im Alter von 256 Jahren. Als sie 1770 geboren wurde, entdeckte James Cook gerade Australien.
© picture alliance / Chris Wallberg

Die älteste Aldabra-Riesenschildkröte starb 2006 in einem indischen Zoo. Im Alter von 256 Jahren. Als sie 1770 geboren wurde, entdeckte James Cook gerade Australien.

Der bis zu acht Meter lange Grönlandhai kann 500 Jahre alt werden. Er ist damit das älteste Wirbeltier der Welt.
© picture alliance / WILDLIFE

Der bis zu acht Meter lange Grönlandhai kann 500 Jahre alt werden. Er ist damit das älteste Wirbeltier der Welt.

Die ältesten Säugetiere sind Grönlandwale: Sie werden älter als 200 Jahre. Auch weil eine besondere Erbgut-Reparatur sie resistent gegen Krebs machen soll.
© picture alliance / dpa / Kate Stafford

Die ältesten Säugetiere sind Grönlandwale: Sie werden älter als 200 Jahre. Auch weil eine besondere Erbgut-Reparatur sie resistent gegen Krebs machen soll.

Aber auch kleine Bewohner des Meeres können richtig alt werden: Granatbarsche bis zu 150 Jahre. Das bedeutet, manche heute gefangene Granatbarsche haben den 1. Weltkrieg erlebt.
© picture alliance / Wildlife

Aber auch kleine Bewohner des Meeres können richtig alt werden: Granatbarsche bis zu 150 Jahre. Das bedeutet, manche heute gefangene Granatbarsche haben den 1. Weltkrieg erlebt.

Älter als ein halbes Jahrtausend wurde eine Islandmuschel: 507 Jahre, pro Jahr ist sie um ein Ring gewachsen. Bevor 2006 "aus Versehen" mit 6.000 anderen Muscheln eingefroren wurde. 1499, dem Geburtsjahr der Islandmuschel, malten übrigens Leonardo DaVinci und Albrecht Dürer noch fleißig.
© picture alliance / blickwinkel / R. Koenig

Älter als ein halbes Jahrtausend wurde eine Islandmuschel: 507 Jahre, pro Jahr ist sie um ein Ring gewachsen. Bevor 2006 "aus Versehen" mit 6.000 anderen Muscheln eingefroren wurde. 1499, dem Geburtsjahr der Islandmuschel, malten übrigens Leonardo DaVinci und Albrecht Dürer noch fleißig.

Was sind schon 500 Jahre, lächerlich! Das älteste Lebewesen der Welt ist wohl ein Riesenschwamm im antarktischen Meer: 10.000 Jahre soll er alt sein. Forscher beobachten ihn seit zehn Jahren - und haben kein Wachstum festgestellt. Dabei ist der Schwamm etwa zwei Meter groß.
© picture alliance / imageBROKER / Helmut Corneli

Was sind schon 500 Jahre, lächerlich! Das älteste Lebewesen der Welt ist wohl ein Riesenschwamm im antarktischen Meer: 10.000 Jahre soll er alt sein. Forscher beobachten ihn seit zehn Jahren - und haben kein Wachstum festgestellt. Dabei ist der Schwamm etwa zwei Meter groß.

Das älteste Nagetiere: Der Nacktmull

🐭 Die meisten Nagetiere werden nur zwei oder drei Jahre alt. Beim Nacktmull liegt die Lebenserwartung bei bis zu 30 Jahren in Gefangenschaft und immerhin bis zu acht Jahren in freier Wildbahn.

🐭 Die Langlebigkeit verdankt der Nacktmull nicht zuletzt seinen Körperzellen. Die produzierte Hyaluron-Säure macht die Nagetiere gegenüber altersbedingten Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer resistent.

🐭 Auch die Fähigkeit, ihren Stoffwechsel anzupassen und ihre hohe Stressresistenz sorgen für ein langes Leben.

🐭 Besonders die Resistenz gegen Alzheimer und Krebs machen den Nacktmull äußerst interessant für die Forschung.

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Warum werden manche Tiere so alt?

Eine definitive Antwort auf die Frage gibt es nicht. Es gibt aber schon seit fast 100 Jahren die "Rate-of-Living-Theory". Vereinfacht gesagt, bedeutet sie: Je schneller das Herz schlägt, desto kürzer das Leben.

Sie geht auf den amerikanischen Biologen Raymond Pearl zurück, der 1928 davon ausging, dass jedes Lebewesen ein bestimmtes Budget an Herzschlägen zur Verfügung hat. Außerdem stützt er sich auf die Beobachtung, dass besonders große Tiere besonders lang leben.

Auf den ersten Blick scheint die Beobachtung zu stimmen: Ein Blauwal (Herzschläge/Minute: vier bis acht) wird zwischen 80 und 90 Jahren alt. Eine Etruskerspitzmaus (Herzschläge/Minute: 1.200) darf nur mit zwei Jahren Leben rechnen.

Die ältesten Tiere: Liegt es am Stoffwechsel?

🐠 Alte Tiere sind aber nicht immer besonders groß, wie zum Beispiel der Granatbarsch aus der Bildergalerie. Deswegen fanden Wissenschaftler ein modernes Update der alten Rate-of-Living-Theory.

🗽 Sie hängt mit den "freien Radikalen" zusammen, die in unseren Zellen ständig produziert werden.

💣 Freie Radikale sind hochreaktive Sauerstoffmoleküle, die als Zwischenprodukt des Stoffwechsels anfallen. Ähnlich wie Dynamit können sie aus anderen Molekülen Elektronen "heraussprengen".

🔧 Selbst die DNA ist vor solchen Angriffen nicht sicher. Auf Dauer können die Schäden nicht mehr repariert werden, man altert - und stirbt irgendwann. So die Theorie.

🔪 Forschende können diese Theorie bereits anwenden, um das Leben von Fadenwürmern von 19 auf 126 Tage zu verlängern.

🛡️ Sie stimulieren Gene des Fadenwurms, die für den molekularen Schutz gegen Freie Radikale zuständig sind. Das Ergebnis: Ein verlängertes Leben.

⚡ Diese Erklärung begründet das Altern also auch mit dem Stoffwechsel. Vor allem mit dem Energieumsatz, vereinfacht gesagt: Wie viel Energie eine Zelle braucht, um zu leben.

🐢 Der Energieumsatz von Schildkröten ist besonders gering. Sie werden auch erstaunlich alt.

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Der Grottenolm wird über 100 Jahre alt

Der Grottenolm bringt maximal 20 Gramm auf die Waage, sein Energieumsatz ist weder niedrig, noch ist sein Schutz gegen freie Radikale über die Maßen ausgeprägt. Grottenolme werden trotzdem über 100 Jahre alt, was Forschende vor ein ungelöstes Rätsel stellen.

Seit fast 60 Jahren beobachten französische Wissenschaftler:innen eine Kolonie von Grottenolmen, die - wie der Name schon vermuten lässt - in dunklen Höhlen leben. Noch konnten Forscher:innen keinen kompletten Lebenszyklus beobachten. Allerdings zeigen manche Grottenolme selbst mit 60 Jahren noch keine Zeichen des Alters.

Grottenolme sind zwar nicht sehr hübsch, aber sie erreichen ein unerklärlich hohes Alter: 100 Jahre. Und Forschende wissen nicht warum.
Grottenolme sind zwar nicht sehr hübsch, aber sie erreichen ein unerklärlich hohes Alter: 100 Jahre. Und Forschende wissen nicht warum.© picture alliance / Bildagentur-online / Widmann

Im Quiz: Welches Tier wird am ältesten?

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Häufige Fragen zum Thema älteste Tiere der Welt

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