Corona: Die allermeisten leiden, doch es gibt auch positive Folgen
- Veröffentlicht: 01.09.2020
- 10:00 Uhr
- Galileo
Die Corona-Pandemie hat für viele Bereiche noch immer verheerende Folgen. Doch nicht alle leiden unter der Krise. In Wirtschaft und Gesellschaft gibt es auch Gewinner.
Das Wichtigste zum Thema Gewinner und Verlierer der Corona-Krise
Seit Monaten zwingt das Corona-Virus Branchen wie den Tourismus oder Luftverkehr in die Knie.
Einige Bereiche profitieren aber dennoch stark von den neuen Herausforderungen unseres Alltags.
Eine weitere Folge: Die Gesellschaft hält mehr zusammen.
Besonders Bereiche der Wirtschaft trifft es
Seit Monaten spüren deutsche Unternehmen die Folgen der Krise rund um das Corona-Virus. Für die meisten Firmen sind sie negativ.
So sinkt nicht nur die Nachfrage nach Produkten, auch Lieferketten sind nach wie vor gestört oder unterbrochen. Wegen fehlender Aufträge schicken bereits einige Unternehmen ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit. Sprich: Die Angestellten bekommen weniger Geld.
Die Branchen, die aktuell unter der Krise besonders leiden:
- Gastronomen und Geschäftsinhaber im Einzelhandel
- Freiberufler und Künstler
- Museen, Kinos, Opern
- Industrie
- Fluggesellschaften
- Tourismus
Es gibt aber auch wirtschaftliche Profiteure der Krise, die sogar nach neuen Mitarbeitern suchen.
Diese Unternehmen zählen zu den Gewinnern der Krise
Netflix und Co. profitieren
In den USA nennt man sie schon "Stay at home stocks", zu deutsch: Zuhausebleiben-Aktien. Damit sind die Aktien von Unternehmen gemeint, die uns die Abende zu Hause oder das vorsorgliche Homeoffice angenehmer machen.
Zu den Gewinnern gehören vor allem Streaminganbieter wie Netflix oder Amazon Prime.
Außerdem sind der Videokonferenzanbieter Zoom, die Teamkommunikations-App Slack oder der deutsche Screen-Sharing-Dienst Teamviewer beliebt wie nie zuvor. Zoom hat im ersten Quartal 2020 mehr neue Nutzer gewonnen als im gesamten Jahr 2019.
Die Europäische Union hatte Netflix, YouTube und Co. im Frühjahr sogar gebeten, die Streaming-Qualität vorübergehend abzusenken. Dies sollte dabei helfen, die europäischen Netze zu stabilisieren. Netflix kam der Bitte nach: Die Übertragungsraten der Streams wurden für 30 Tage innerhalb Europas gedrosselt.
Auch der Online-Handel profitiert
Zufrieden war und ist auch der Online-Handel, der seit März einen Bestell-Marathon erlebt. Viele Amerikaner aus den stark betroffenen Bereichen Gastronomie und Tourismus heuerten kurzfristig bei Amazon an, verschicken heute Produkte oder liefern sie aus.
Auch der Online-Lebensmittelhandel ist richtig in Fahrt gekommen. Anbieter wie Rewe berichten von einer anhaltend stark erhöhten Nachfrage, da sich viele Konsumenten an den Luxus des bequemen Lieferns gewöhnt haben.
Wie die Gesellschaft reagiert
Verändert das Corona-Virus unsere Gesellschaft nachhaltig? Das ist die große Frage, die sich aktuell viele Sozialwissenschaftler stellen.
Soziale Kontakte sollen noch immer begrenzt werden. Social Distancing bleibt der Begriff der Stunde.
Dennoch: Was ungebrochen ist, ist die Hilfsbereitschaft einiger Menschen.
Wir schaffen das - soziales Miteinander boomt
📱 Ein 14-jährige Schüler aus Kiel hat eine App namens "Hände waschen" entwickelt, die vor allem Kindern beim derzeit so enorm wichtigen Thema Händewaschen hilft. Die App soll jungen Menschen dabei unterstützen, die notwendigen 30 Sekunden beim Händewaschen einzuhalten.
💪 In nach Monaten der Corona-Krise zeigen viele Menschen besonderen Gemeinschaftssinn. In vielen deutschen Städten ist die Nachbarschaftshilfe wieder eine Selbstverständlichkeit geworden. Besonders Menschen, die zur Risikogruppe gehören, erleben viel Hilfsbereitschaft. Nachbarn übernehmen für sie Einkäufe oder erledigen andere Dinge.
☎️ Ein weiterer positiver Aspekt: Da sich viele Menschen noch nicht wieder treffen möchten oder können, telefonieren sie wieder häufiger.