Das Comeback der Getränkedose: Warum ist sie wieder gefragt?
- Veröffentlicht: 12.06.2020
- 12:45 Uhr
- Bianca Leppert
Die Getränkedose hat ein schlechtes Image. Als 2003 das Dosenpfand eingeführt wurde, verschwand sie fast vom Markt. Nun erlebt sie eine Wiederauferstehung. Aber warum?
Das Wichtigste zum Thema Getränkedosen
Ihre Geburt feierte die Getränkedose im Jahr 1935 in Amerika. Damals brachte Gottfried Krueger, ein Einwanderer aus Deutschland, die erste Bierdose in den Handel. Die Dose feiert damit ihren 85. Geburtstag.
Die Getränkedose erlebte ihre goldenen Zeiten vor der Einführung des Dosenpfands im Jahr 2003. Damals lag der Verkauf in Deutschland bei rund 7,5 Milliarden Dosen im Jahr.
Nach der Einführung des Dosenpfands von 25 Cent ging der Absatz extrem zurück. Erst als ein einheitliches Rücknahmesystem im Jahr 2006 eingeführt wurde, stieg der Anteil der Getränkedosen wieder. Heute liegt er ungefähr auf der Hälfte des früheren Niveaus.
Vor allem Bier und Energydrinks sind bei den Verbrauchern in Dosen beliebt.
Getränkedosen werden wieder beliebter
Warum ist die Getränke-Dose wieder so gefragt?
⚖️ Sie ist leicht, bruchsicher und einfach zu transportieren.
❄ Man erkennt an der Optik im Gegensatz zur Flasche direkt, dass das Getränk gekühlt ist.
👨 Vor allem bei Singles wird die Dose aufgrund ihrer Größe bevorzugt.
🛒 Bei Discountern und Supermärkten schätzt man die Eigenschaft, dass die Dosen einfach zu stapeln sind.
Getränkedose: Recycling-Hero oder Umweltsünde?
Das Umwelt-Image der Getränkedose wird kontrovers diskutiert. Lobby-Vertreter werben mit der hohen Recycling-Quote von 99 Prozent. Weiteres Argument: Wogen die Dosen früher noch bis zu 100 Gramm, bringt es eine 0,33 Liter-Dose heute nur noch auf rund 12 Gramm. Die Wandstärke sei dünner als ein Haar.
Kritiker, wie die deutsche Umwelthilfe, bemängeln jedoch den hohen Energieverbrauch bei der Herstellung, lange Transportstrecken und das kleine Füllvolumen, für das es im Verhältnis viel Verpackungsmaterial braucht. Weiterer Minuspunkt: Bei der Gewinnung von Aluminium entsteht giftiger Rotschlamm.
Generell sind Einweg-Getränkeverpackungen ökologisch im Nachteil gegenüber Mehrweg-Systemen. Am besten: Mehrwegflaschen aus der Region bevorzugen.
Und wie läuft das mit dem Pfand?
Auf die meisten Einweg-Getränkedosen wird 25 Cent Pfand erhoben.
Pfandpflichtige Einweg-Verpackungen erkennst du am DPG-Zeichen. Das steht für: Deutsche Pfandsystem GmbH. Es ist das Symbol mit einer Flasche, Dose und einem Pfeil.
Zurückgeben kannst du Einweg-Getränkeverpackungen überall dort, wo Einweg-Gebinde aus dem gleichen Material verkauft werden. Heißt: Wer Getränkedosen anbietet, muss diese auch zurücknehmen, unabhängig von der Marke.