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Broiler, Trabi, West-Pakete: So war der DDR-Alltag wirklich

  • Veröffentlicht: 03.10.2023
  • 08:45 Uhr
  • Carolin Teuber

Am 3. Oktober 1990 war die DDR Geschichte - und mit ihr auch eine ganz besonderer Lebensstil. Wir zeigen, wie das Ost-Leben wirklich war. Im Clip: DDR-Mythen entschlüsselt.

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Das Wichtigste zum Thema Leben in der DDR

  • Nur durch Beziehungen kamen DDR-Bürger:innen an "Bückware": Seltene Produkte, die Verkäufer:innen nur bei auserwählten Kund:innen unter der Theke hervorzauberten. Auswahl und Menge an Lebensmitteln und Konsumgütern waren in der DDR begrenzt.

  • Lust auf ein Omelette? Rationierte Waren wie Eier und Milch konnten bis 1958 nur mit Lebensmittelmarken abgeholt werden.

  • Über 25 Millionen West-Päckchen nahmen DDR-Bürger:innen in Empfang. Mehr als 12.000 Tonnen Röstkaffee fanden so ihren Weg in ostdeutsche Haushalte.

  • Auf dem Schwarzmarkt wurden seltene Produkte gehandelt. Eine Zigarette kostete bis zu fünf Ost-Mark. Oder man half sich mit Tauschgeschäften.

  • Die DDR wurde am 7. Oktober 1949 gegründet. 1952 errichtete die Regierung die innerdeutsche Grenze und 1961 die Berliner Mauer.

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Der Alltag in der DDR

💪 Auf Wunsch der Regierung sollte Arbeit eine wichtige Rolle im Leben der DDR-Bürger:innen spielen. 1957 betrug die Arbeitszeit 45 Stunden pro Woche. Erst ab 1967 wurde die Fünf-Tage-Woche eingeführt.

🏙 In der DDR herrschte Wohnungsmangel. Plattenbau-Siedlungen schossen wie Pilze aus dem Boden. Für einen Vier-Personenhaushalt waren in der Regel 60 Quadratmeter Wohnraum angedacht.

🚙 Auf den Straßen fuhren hauptsächlich Autos der Marken Wartburg und Trabant. Wer Besitzer:in eines "Trabis" werden wollte, brauchte Geduld. Nach der Bestellung betrug die Wartezeit oft zehn bis 17 Jahre.

🏖 DDR-Bürger:innen durften nur ins sozialistische Ausland reisen. Im eigenen Land war die Ostsee begehrt. Die Freikörperkultur boomte. Beliebt war Zelten auf einem der 500 Campingplätze.

🍗 Ein kulinarisches Highlight war der Broiler: ein knuspriges Brathähnchen. Er ist im Vergleich zum normalen Hähnchen größer und fleischhaltiger. Die ersten Broiler-Gaststätten eröffneten 1967 in Berlin.

📖 In ihrer Freizeit durften DDR-Bürger:innen ab 1955 Comics lesen. Um sich vom Westen abzugrenzen, hießen die Lektüren Bildgeschichten. "Mosaik" ist bis heute der langlebigste und auflagenstärkste deutsche Comic.

Best-of DDR-Witze

Broiler, Trabi, West-Pakete: So war der DDR-Alltag wirklich

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Broiler, Trabi, West-Pakete: So war der DDR-Alltag wirklich
© Lion Fleischmann

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Beliebte Waren aus der BRD

Exotisches Obst oder Gemüse, hochwertiger Kaffee oder feine Bettwäsche: Vieles war Mangelware in der DDR - im Gegensatz zur BRD. Umso größer war die Freude, wenn Freunde oder Familienmitglieder ein Päckchen mit exquisiten Waren über die Grenze schickten.

Vieles, was wir heute als selbstverständlich ansehen, war in der DDR Mangelware und äußerst beliebt. Darunter Kaffee, Schokolade, Strumpfhosen oder Seife.
Vieles, was wir heute als selbstverständlich ansehen, war in der DDR Mangelware und äußerst beliebt. Darunter Kaffee, Schokolade, Strumpfhosen oder Seife.

Beliebte Schmuggelware aus dem Westen:

📼 Tonträger

📰 Zeitschriften

💊 Medikamente

💸 D-Mark

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Freizeit, Sport und Kultur in der DDR

Das Freizeitangebot in der DDR war vielfältig und umfasste Kino, Theater und Museen. Allerdings war es streng untersagt, Inhalte zu zeigen, die sich kritisch gegenüber dem politischen System äußerten. Alles unterlag einer strikten Zensur. Sämtliche Freizeitaktivitäten hatten den Zweck, sozialistische Bildung zu vermitteln. Was nicht mit den Grundsätzen der SED-Regierung übereinstimmte, durfte nicht angeboten werden.

Das Kulturhaus Zinnowitz wurde zwischen 1953 und 1957 errichtet und hatte zuvor den Namen "Kulturhaus Deutsch-Sowjetische-Freundschaft". Es diente als kulturelle Einrichtung, die einen Theatersaal, ein Tanzcafé, eine Bibliothek und einen Speisesaal mit einer angeschlossenen Großküche umfasste. Seit 2017 wird es saniert und zu einem Wohnkomplex umgebaut.
Das Kulturhaus Zinnowitz wurde zwischen 1953 und 1957 errichtet und hatte zuvor den Namen "Kulturhaus Deutsch-Sowjetische-Freundschaft". Es diente als kulturelle Einrichtung, die einen Theatersaal, ein Tanzcafé, eine Bibliothek und einen Speisesaal mit einer angeschlossenen Großküche umfasste. Seit 2017 wird es saniert und zu einem Wohnkomplex umgebaut.© IMAGO / Matthias Reichelt

Der Zugang zu Literatur, die über Abenteuerromane und Reiseberichte hinausging, war äußerst begrenzt. Personen, die westliche oder anti-sozialistische Literatur lesen wollten, konnten dies nur unter strenger Aufsicht tun - wenn überhaupt.

Der Sport hatte einen hohen Stellenwert in der DDR. Kinder und Jugendliche nahmen regelmäßig an Wettkämpfen teil. Begabte Nachwuchstalente wurden an Sportschulen gefördert und zu Leistungssportlern ausgebildet. Die SED übte auch Einfluss auf den Sport aus, und Erfolge wie die Olympiamedaillen bei den Spielen von 1980 in Moskau wurden immer als Triumph des Sozialismus über den Kapitalismus gefeiert.

Peter Rost gewann unter anderem als Spieler mit der DDR-Handballmannschaft 1980 die Goldmedaille in Moskau.
Peter Rost gewann unter anderem als Spieler mit der DDR-Handballmannschaft 1980 die Goldmedaille in Moskau.© picture alliance / ZB | Jan Woitas

Deutsche Wiedervereinigung: Deutschland wächst wieder zusammen

Broiler, Trabi, West-Pakete: So war der DDR-Alltag wirklich

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Kurz nach dem Mauerfall drängten Menschen aus Ost-Berlin durch ein großes geöffnetes Tor nach West-Berlin.
© dpa

Kurz nach dem Mauerfall drängten Menschen aus Ost-Berlin durch ein großes geöffnetes Tor nach West-Berlin.

Am Grenzübergang Checkpoint Charlie überquerten DDR-Bürger:innen in ihren Trabis die aufgehobene Grenze. Dort wurden sie von West-Berliner:innen begrüßt.
© Picture Alliance

Am Grenzübergang Checkpoint Charlie überquerten DDR-Bürger:innen in ihren Trabis die aufgehobene Grenze. Dort wurden sie von West-Berliner:innen begrüßt.

Ein Presslufthammer riss die Berliner Mauer vor dem Brandenburger Tor ab.
© Picture Alliance

Ein Presslufthammer riss die Berliner Mauer vor dem Brandenburger Tor ab.

Einst begehrt, geliebt - und dann entsorgt: Durch die Währungsunion und die Wiedervereinigung verloren Trabis ihren Wert. Viele endeten auf dem Schrottplatz.
© dpa

Einst begehrt, geliebt - und dann entsorgt: Durch die Währungsunion und die Wiedervereinigung verloren Trabis ihren Wert. Viele endeten auf dem Schrottplatz.

Die Wende bescherte der Bevölkerung ungewohnte Freizügigkeit. Leipziger Schüler:innen, Eltern und Lehrende protestierten im Juni 1990 gegen einen Porno-Shop in ihrem Schulviertel.
© Picture Alliance

Die Wende bescherte der Bevölkerung ungewohnte Freizügigkeit. Leipziger Schüler:innen, Eltern und Lehrende protestierten im Juni 1990 gegen einen Porno-Shop in ihrem Schulviertel.

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Was wurde aus diesen DDR-Produkten?

Broiler, Trabi, West-Pakete: So war der DDR-Alltag wirklich

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Bautz'ner Senf steht bis heute im Supermarkt. Der Mostrich wird noch immer in Sachsen hergestellt, obwohl die ostdeutsche Marke 1992 von einem bayerischen Unternehmen aufgekauft wurde.
© Picture Alliance

Bautz'ner Senf steht bis heute im Supermarkt. Der Mostrich wird noch immer in Sachsen hergestellt, obwohl die ostdeutsche Marke 1992 von einem bayerischen Unternehmen aufgekauft wurde.

Nach der Wende ging Rotkäppchen fast den Bach runter. Die Verkaufszahlen sanken um 50%. Die Sektmarke fing sich durch Personalabbau und eine Neuinszenierung.
© Picture Alliance

Nach der Wende ging Rotkäppchen fast den Bach runter. Die Verkaufszahlen sanken um 50%. Die Sektmarke fing sich durch Personalabbau und eine Neuinszenierung.

Florena war die Nivea des Ostens. Die Creme überlebte nicht nur die Deutsche Wiedervereinigung. Seit 2002 gehört sie sogar zu Beiersdorf, Hersteller des einstigen Konkurrenz-Produktes.
© Picture Alliance

Florena war die Nivea des Ostens. Die Creme überlebte nicht nur die Deutsche Wiedervereinigung. Seit 2002 gehört sie sogar zu Beiersdorf, Hersteller des einstigen Konkurrenz-Produktes.

Der zerlegbare Einkaufskorb aus Plastik hat seine besten Zeiten hinter sich. Er ist heute aus der Öffentlichkeit verschwunden.
© Picture Alliance

Der zerlegbare Einkaufskorb aus Plastik hat seine besten Zeiten hinter sich. Er ist heute aus der Öffentlichkeit verschwunden.

Spreewälder Gurken waren in der DDR sehr beliebt. Die Wiedervereinigung wirkte bedrohlich auf die Delikatesse. Ein Familienunternehmen aus dem Westen rettete die sauren Gurken.
© Picture Alliance

Spreewälder Gurken waren in der DDR sehr beliebt. Die Wiedervereinigung wirkte bedrohlich auf die Delikatesse. Ein Familienunternehmen aus dem Westen rettete die sauren Gurken.

Der Kobold Pittiplatsch war der Liebling vieler Kinder des Deutschen Fernsehfunks (DFF). Seinen 1. Auftritt hatte Pitti 1962.
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Der Kobold Pittiplatsch war der Liebling vieler Kinder des Deutschen Fernsehfunks (DFF). Seinen 1. Auftritt hatte Pitti 1962.

Die häufigsten Fragen zum Thema DDR

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