Strom-Blackout: So groß ist die Gefahr für dich in Deutschland

Wie hoch ist die Gefahr eines Strom-Blackouts?

Die Gefahr eines Strom-Blackouts ist in Deutschland derzeit als sehr gering einzustufen. Das Netz ist gut ausgebaut und stabil. Außerdem gibt es umfassende Maßnahmen zur Vermeidung von Ausfällen. Dennoch bleibt ein vollständiger Blackout theoretisch möglich, insbesondere bei extremen Störungen oder bei schweren Schäden an der Infrastruktur. Hier sind einige Faktoren, die zu einem Blackout beitragen könnten:

🇪🇺 Eine Belastung für das europäische Stromnetz könnten Energie-Probleme einzelner Staaten werden, die sich auch auf alle anderen europäischen Länder auswirken könnten.

❄️ Ein sehr kalter Winter mit starken Schneefällen könnte ebenfalls zu einem Problem in der Versorgung führen. Aber auch schwere Gewitter und Stürme stellen ein grundsätzliches Risiko dar.

🔌 Im Sommer 2022 wurden deutlich mehr elektrische Heizlüfter verkauft als in den Vorjahren. Werden diese bei einem Gasmangel zum Heizen großflächig eingeschaltet, droht eine Überlastung der Netze.

☀️ Der Ausbau der erneuerbaren Energie ist in vollem Gange - allerdings birgt er im Moment noch ein Risiko: Erzeugen weder Wind- noch Solarkraftanlagen genügend Energie, droht eine Strom-Lücke. Um auf Alternativen vollständig verzichten zu können, muss die Energiewende weiter vorangetrieben werden.

👥 Zu Ausfällen könnten auch Angriffe auf die Strom-Versorgung führen. Nach den Attacken auf die Nordsee-Pipelines Nordstream warnen Expert:innen vor einem solchen Szenario. Neben Hacker-Angriffen sind auch physische Attacken denkbar.

Der Unterschied zwischen Blackout und kurzfristigem Strom-Ausfall

Expert:innen unterscheiden zwischen einem Strom-Blackout und einem Strom-Ausfall: Während bei einem Blackout die Energie-Versorgung beispielsweise aufgrund einer Klima-Katastrophe komplett zusammenbricht, ist bei einem Strom-Ausfall für höchstens wenige Stunden keine Elektrizität verfügbar. Die Vorbereitungen auf Ausfälle sowie entsprechende Gegenmaßnahmen gehören zu den Standard-Szenarien, auf die sich Netzbetreiber vorbereiten.

Das würde bei einem Strom-Blackout passieren

🤳 m Extremfall kommt es zu einem kompletten Internet-Blackout. Mobilfunk-Masten dagegen sind in der Regel mit Batterien abgesichert und funktionieren zumindest noch für einige Stunden. Notrufzentralen werden von Notstrom-Aggregaten unterstützt. Hier könnte aber ebenfalls eine Überlastung drohen.

💦 Es kommt zu Problemen bei der Wasser-Versorgung. Pumpen benötigen Energie, auch für die Erwärmung von Wasser ist Energie notwendig.

🚉 Bei einem großflächigeren Ausfall kommen auch der öffentliche Nahverkehr und der Bahnverkehr zum Stillstand.

🛒 Weitreichende Folgen gäbe es auch für Supermärkte: Automatische Schiebetüren, Beleuchtung und Kühlregale sowie Kassensysteme sind ohne Strom lahmgelegt.

💳 Auch Geldautomaten fallen aus - als einziges Zahlungsmittel funktioniert dann noch Bargeld.

⛽️ Tankstellen verfügen in aller Regel über keine Notstrom-Aggregate. Also ist es auch nicht mehr möglich, sich mit Benzin und Diesel zu versorgen.

☑️ In wichtigen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Gefängnissen gibt es Notstrom-Aggregate an. Diese sichern zumindest für einige Tage einen Notbetrieb.

Was wäre bei einem Blackout? Damit befasst sich auch diese Blockbuster-Serie mit Moritz Bleibtreu

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Was, wenn der Blackout länger dauert?

Dauert ein Blackout mehrere Tage, käme auch die Notstrom-Versorgung in Gefahr. Dazu wächst unter anderem das Risiko von Plünderungen und Unruhen, Feuerwehr und Polizei könnten überlastet werden.

Strom-Blackout: So gut ist Deutschland vorbereitet

• Die Energie-Versorger sind auf Strom-Ausfälle vorbereitet - droht ein solches Szenario, werden vorher festgelegte Gegenmaßnahmen ausgeführt.
• Droht ein Ausfall, kann in Deutschland die Momentan-Reserve aktiviert werden. Das sind Generatoren, die sehr schnell Leistung bereitstellen können. Dazu zählen auch Energie-Speicher wie riesige Batterien beispielsweise bei Solarparks. Innerhalb der Europäischen Union können Generatoren bereitgestellt werden.
• Um Ausfälle schon im Vorfeld zu vermeiden, gilt unter anderem bei Stromleitung das "n-1"-Kriterium. Das besagt, dass für eine Leitung immer ein gleichwertiger Ersatz zur Verfügung stehen muss, dass die Funktion der Ursprungs-Leitung im Notfall kurzfristig übernehmen kann.
• Kommt es zu Ausfällen, versuchen die europäischen Nachbar-Staaten zu helfen. Der europäische Strom-Markt ist sehr eng verknüpft: Energie kann in kurzer Zeit von Nord nach Süd oder Ost nach West verschoben werden. Damit gibt es zahlreiche alternative Quellen.
• Bestimmte Industrie-Bereiche können vom Netz getrennt werden, sollte eine Überlastung und damit ein Ausfall drohen. Die Unternehmen haben sich grundsätzlich dazu bereit erklärt, im Notfall den Strom abgedreht zu bekommen. Im Gegenzug dazu erhalten sie eine Vergütung.

So bereitest du dich auf einen längeren Strom-Ausfall vor

✔️ Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat eine Checkliste (Download als pdf) für Notfälle wie einen Strom-Ausfall zusammengestellt.

🥔 Dazu zählen vor allem haltbare Lebensmittel und Getränke - für etwa zehn Tage sollte der Vorrat reichen.

☃️ Gerade für den Winter sollten warme Kleidung und Decken bereitliegen, denn mit einem Strom-Ausfall droht auch der Ausfall der Heizung.

🕯 Ein Camping-Kocher kann für warmes Essen sorgen und Wasser erhitzen, während Kerzen Licht in die Dunkelheit bringen.

🔋 Ebenso wichtig als Lichtquelle: Batterien für eine Taschenlampe. Batterien werden ebenfalls für Radios empfohlen. Diese dienen als Informationsquelle - da Smartphones ohne Strom, WLAN und Handynetz nutzlos sind.

🩹 Hygiene-Artikel und eine gut ausgerüstete Haushalts-Apotheke für Notfälle sollten auch verfügbar sein.

💶 Darüber hinaus wird empfohlen, eine gewisse Menge Bargeld vorrätig zu haben.

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Die wichtigsten Fragen zu Strom-Blackouts