Blutet's? So versorgst du Wunden richtig
- Veröffentlicht: 24.11.2020
- 18:00 Uhr
- Anna Kaltenhauser
Geschnitten, aufgeschürft oder in einen Glassplitter getreten? Jede Verletzung muss anders versorgt werden. Besonders aufmerksam solltest du bei Tier-Kratzern oder Bissen sein. Hier kommt dein erste Hilfe-Kasten für alle Wunden!
Das Wichtigste zum Thema Wundversorgung
Kleinere Verletzungen wie Schnitt, Platz- oder Schürfwunden kannst du selbst versorgen. Wichtig: Berühre die Wunde nicht, du könntest sie verunreinigen. Falls vorhanden, solltest du Einmalhandschuhe tragen.
Die Wunde hört nicht auf zu bluten oder ist stark verschmutzt? In solchen Fällen solltest du sofort einen (Not-)Arzt kontaktieren. Das gilt auch, wenn sich deine Wunde rötet, anschwillt oder warm anfühlt. Denn dann besteht ein Infektionsrisiko!
Überprüfe deine Tetanus-Impfung: Hält der Schutz noch oder muss die Impfung aufgefrischt werden? Mehr dazu liest du weiter unten.
Küchenverletzung oder Rollersturz: Das hilft jetzt!
🔪 Beim Kochen geschnitten? Große Wunden könnten Nerven oder Sehnen verletzt haben, also Blutung stillen und ab zum Doktor! Kleine Schnitte lässt du kurz bluten, so werden Verunreinigungen ausgespült. Danach klebst du ein Pflaster drauf, fertig!
🤕 Am Kopf verletzt? Auf eine Platzwunde drückst du eine sterile Kompresse, fixierst sie mit einem Verband - anschließend sollte sich das ein Arzt ansehen. Denn: Platzwunden können sich leichter infizieren, meist müssen sie geklammert oder genäht werden.
🔥 Verbrüht oder verbrannt? Halte deine verletzte Körperstelle sofort nicht unter kaltes, sondern lauwarmes, fließendes Wasser. Achtung: nicht länger als 5 Minuten. Sollten sich Brandblasen bilden, bitte vom Arzt checken lassen. Bei größeren Verbrennungen rufst du den Notarzt.
🛴 Aufgeschürft bei einem Sturz? Schürfwunden kannst du bei uns bedenkenlos mit Leitungswasser ausspülen, im Ausland solltest du besser Desinfektionsspray verwenden. Anschließend mit einer sterilen Kompresse verbinden oder ein Pflaster draufkleben.
🔍 Glassplitter eingetreten? Oberste Regel bei Stichwunden: Ziehe den Gegenstand nie aus der Wunde! Selbst wenn es sich um kleine Splitter handelt, muss sich das ein Arzt ansehen. Gerade durch Fremdkörper besteht ein Risiko zur Infektion oder zu inneren Blutungen.
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Miau! Darum sind Katzen-Kratzer so gefährlich
Gar nicht so schlimm? Einen Biss oder Kratzer von deiner Katze solltest du nie verharmlosen. Denn auch wenn deine Wunde weder blutet noch schmerzt, ist so eine Verletzung hoch infektiös.
Mit ihren spitzen Zähnen kann eine Katze, gerade an deiner Hand, tief in die Haut eindringen. Über ihren Speichel gelangen Bakterien in deinen Körper. Innerhalb kurzer Zeit kann deine Wunde röten und anschwellen. Übrigens: Knapp 50 Prozent aller Katzenbisse infizieren sich. Bei Hunden sind es nur um die 20 Prozent.
Es gilt: Versorge deine Wunde mit Desinfektionsmittel und Kompresse, überprüfe deinen Tetanus-Impfstatus - und lasse auch bei geringen Schmerzen einen Arzt auf die Wunde schauen.
Was du über Tetanus wissen solltest
💩 Der bakterielle Tetanus-Erreger ist resistent und findet sich in Tierkot, Staub - und vor allem in der Erde. Meist infizierst du dich bei der Gartenarbeit oder zum Beispiel durch Holzsplitter, an denen der Erreger haftet und so in die kleinste Wunde gelangen kann.
☠ Tetanus oder auch Wundstarrkrampf ist eine Infektion, die in 20 bis 50 Prozent der Fälle tödlich verläuft und durch den Erreger Clostridium tetani ausgelöst wird. Seine Giftstoffe lösen schwere Krämpfe aus. Du kannst deinen Mund nicht mehr öffnen. Auch dein Lächeln sieht verzehrt aus.
💉 In Deutschland ist eine Infektion äußerst selten, weil die meisten Menschen geimpft und somit geschützt sind. Die erste Impfung findet im Säuglingsalter statt. Als Erwachsener musst du deine Impfung alle 10 Jahre auffrischen.