Anzeige

Die Nacht des Kometen: "Neowise" kommt der Erde heute am nächsten

  • Veröffentlicht: 23.07.2020
  • 20:00 Uhr
  • Galileo
Article Image Media
© imago images/Hans Lucas

Der Komet "Neowise" kommt der Erde heute besonders nah - und verschwindet danach für circa 5.000 bis 7.000 Jahre wieder. Wie du ihn erkennst und was ein Komet eigentlich ist, erfährst du hier.

Anzeige

Das Wichtigste zum Thema Komet Neowise

  • Entdeckt wurde der Komet bereits am 27. März 2020 durch das Weltraumteleskop "Neowise", daher auch sein Name. Der wissenschaftliche Name: C/2020 F3.

  • Von dem Himmelskörper geht aufgrund seiner errechneten Bahn keine Gefahr für die Erde aus. Der Anblick ist trotzdem spektakulär.

  • Auf seinem Weg durch das Sonnensystem kommt der Brocken in diesem Monat an der Erde vorbei. Selbst ungeübte Beobachter können ihn zwischen 15. und 25. Juli erkennen.

  • In der Nacht vom 23. Juli kommt er der Erde besonders nah - bis auf schlappe 100 Millionen Kilometer. Manko: Er strahlt nicht mehr so hell, weil er sich weiter von der Sonne entfernt. Pack also lieber das Fernglas aus.

  • Ein Blick lohnt sich: Denn mit bloßem Auge kann man den Kometen nur alle 5.000 bis 7.000 Jahre sehen. Falls du Interesse hast, informiere dich über die Sternschnuppen der Eta-Aquariiden.

Anzeige
Anzeige

So erkennst du den Kometen "Neowise"

Aktuell erscheint der Komet, der übrigens einen Twitter-Account hat, nach Sonnenuntergang am nordöstlichen Horizont nahe dem Großen Wagen (wo genau, zeigt dir die Karte unten).

Mit jedem Tag im Juli stieg C/2020 F3 am nordöstlichen Sternenhimmel höher und war früher zu sehen. Aktuell kann man ihn schon gegen 23.30 erkennen. Zugleich verblasst er immer mehr. Ende Juli wird er gar nicht mehr zu sehen sein.

Diesen Weg legt der Komet zurück

Das Olbers-Planetarium hat eine übersichtliche Grafik veröffentlicht, die die Verlaufskurve von "Neowise" zwischen den Sternbildern darstellt.  

Anzeige

Und falls du ihn doch nicht entdeckst: So sieht der Komet an Bord der ISS aus

Den besten Blick auf "Neowise" haben die Raumfahrer auf der Internationalen Raumstation ISS. Der Kosmonaut Ivan Vagner hat von dort folgende Aufnahme auf seinem Twitter-Account geteilt.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Meteorit, Asteroid oder Komet?

Komet, Asteroid, Meteor oder Meteorit? Je nachdem, welchen Weg Gesteinsbocken aus dem All nehmen und wie sie enden, erhalten sie einen anderen Namen.
Komet, Asteroid, Meteor oder Meteorit? Je nachdem, welchen Weg Gesteinsbocken aus dem All nehmen und wie sie enden, erhalten sie einen anderen Namen.© Galileo
Anzeige

Woher kommen Sternschnuppen?

Sternschnuppen sind Überbleibsel aus der Entstehung unseres Sonnensystems. Genau genommen stammen sie aus einem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Dort befinden sich Brocken mit einem Durchmesser von wenigen Zentimetern bis zu hundert Kilometern.

Stoßen diese Brocken aufeinander, kann es passieren, dass sie den Asteroidengürtel verlassen und sich auf den Weg Richtung Erde machen. Im Fall eines Sternschnuppen-Schauers kreuzt die Erde die Flugbahn eines Kometengürtels.

Fliegt die Erde durch die Trümmerspur eines Kometen, regnet es Sternschnuppen.
Fliegt die Erde durch die Trümmerspur eines Kometen, regnet es Sternschnuppen.© Galileo

Die Steine folgen einer Bahn, die von der Schwerkraft der umliegenden Himmelskörper beeinflusst wird. Sobald einer der Steine die Umlaufbahn der Erde kreuzt, wird er zum Meteor. Trifft er die Erde, nennt man das Meteroit.

Sternschnuppen verglühen demgegenüber beim Eintreten in unsere Atmosphäre, sie sind also verglühende Meteore.

So fotografierst du das Spektakel

📸 Am besten nimmst du eine Spiegelreflexkamera. Die eignet sich sehr gut für Fotos im Dunkeln - vor allem mit einem Weitwinkel-Objektiv.

📸 Auf dem Smartphone brauchst du bestimmte Apps, um Einstellungen wie die Belichtungszeit ändern zu können. Dann kannst du auch mit dem Handy fotografieren.

📸 Wichtig ist ein stabiler Untergrund. Die Kamera darf sich während der gesamten Belichtungszeit nicht bewegen. Am besten eignet sich dafür ein Stativ.

📸 Wähle eine Umgebung, in der du möglichst wenig Licht- und Luftverschmutzung hast. In der Stadt wird es schwer, gute Fotos zu machen.

📸 Für Profis: Stell den ISO-Wert deiner Kamera auf 6.400 bis 12.800. Die Belichtungszeit sollte zwischen 20 bis 30 Sekunden und die Blende möglichst offen sein.

Anzeige

Wenn's doch mal schiefgeht - und Meteoriten die Erde treffen

Die Nacht des Kometen: "Neowise" kommt der Erde heute am nächsten

1 / 7
Der Vredefort-Krater im Witwatersrand-Gebirge liegt in Südafrika und wurde von einem rund 15 Kilometer großen Meteorit erzeugt. Er hat einen Durchmesser von etwa 300 Kilometern und ist mit rund 2 Milliarden Jahren der älteste bekannte Krater.
© NASA

Der Vredefort-Krater im Witwatersrand-Gebirge liegt in Südafrika und wurde von einem rund 15 Kilometer großen Meteorit erzeugt. Er hat einen Durchmesser von etwa 300 Kilometern und ist mit rund 2 Milliarden Jahren der älteste bekannte Krater.

Man erkennt es kaum, aber das hier ist der größte Einschlagkrater in Deutschland. Mitten in Bayern schlug vor etwa 14,6 Millionen Jahren ein kleiner Meteorit ein und hat einen etwa 24 Kilometer großen Krater hinterlassen.
© dpa

Man erkennt es kaum, aber das hier ist der größte Einschlagkrater in Deutschland. Mitten in Bayern schlug vor etwa 14,6 Millionen Jahren ein kleiner Meteorit ein und hat einen etwa 24 Kilometer großen Krater hinterlassen.

Der Chicxulub-Krater ist wohl der berühmteste der Welt. Er misst etwa 180 Kilometer im Durchmesser und liegt auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Der Asteroid, der hier einschlug, war wohl für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich. Eine aktuelle [Studie](https://www.nature.com/articles/s41586-022-04446-1) zeigt: Der Himmelskörper schlug wahrscheinlich im Frühjahr ein, zur Fortpflanzungszeit der Dinosaurier.
© NASA

Der Chicxulub-Krater ist wohl der berühmteste der Welt. Er misst etwa 180 Kilometer im Durchmesser und liegt auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Der Asteroid, der hier einschlug, war wohl für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich. Eine aktuelle [Studie](https://www.nature.com/articles/s41586-022-04446-1) zeigt: Der Himmelskörper schlug wahrscheinlich im Frühjahr ein, zur Fortpflanzungszeit der Dinosaurier.

Der Manicouagan-Krater in Kanada ist etwa 100 Kilometer breit. An den Rändern sind verschiedene Seen entstanden. Der Krater ist rund 214 Millionen Jahre alt. Der Meteorit war wohl um die 5 Kilometer groß.
© NASA

Der Manicouagan-Krater in Kanada ist etwa 100 Kilometer breit. An den Rändern sind verschiedene Seen entstanden. Der Krater ist rund 214 Millionen Jahre alt. Der Meteorit war wohl um die 5 Kilometer groß.

Siljan ist einer der größten Seen Schwedens. Gleichzeitig befindet sich dort der größte Einschlagkrater Europas. Sein Durchmesser beträgt etwa 55 Kilometer. Er ist vor rund 360 Millionen Jahren entstanden.
© ESA

Siljan ist einer der größten Seen Schwedens. Gleichzeitig befindet sich dort der größte Einschlagkrater Europas. Sein Durchmesser beträgt etwa 55 Kilometer. Er ist vor rund 360 Millionen Jahren entstanden.

Nicht die größte, aber wohl die beeindruckendste Einschlagstelle eines Meteoriten: Der Barringer-Krater in Arizona ist so gut erhalten, weil er "nur" 50.000 Jahre alt ist. Sein Durchmesser beträgt etwa 1,2 Kilometer.
© picture alliance/Bildagentur-online

Nicht die größte, aber wohl die beeindruckendste Einschlagstelle eines Meteoriten: Der Barringer-Krater in Arizona ist so gut erhalten, weil er "nur" 50.000 Jahre alt ist. Sein Durchmesser beträgt etwa 1,2 Kilometer.

Der Wilkesland-Krater ist der größte der Erde. Er liegt unter dem Eis der Antarktis verborgen und wurde erst kürzlich entdeckt. Der Krater hat einen Durchmesser von 480 Kilometern und ist etwa 250 Millionen Jahre alt. Der Meteorit, der dort einschlug, war rund 50 Kilometer groß.
© NASA

Der Wilkesland-Krater ist der größte der Erde. Er liegt unter dem Eis der Antarktis verborgen und wurde erst kürzlich entdeckt. Der Krater hat einen Durchmesser von 480 Kilometern und ist etwa 250 Millionen Jahre alt. Der Meteorit, der dort einschlug, war rund 50 Kilometer groß.

Mehr News und Videos
Der echte "War Dog": Millionen-Deals mit Waffen und Munition

Der echte "War Dog": Millionen-Deals mit Waffen und Munition

  • Video
  • 19:28 Min
  • Ab 12