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Das stärkste Tier der Welt: So faszinierend sind Ameisen

  • Veröffentlicht: 14.06.2023
  • 08:45 Uhr
  • Jessica Steffens

Ameisen sind für unser Ökosystem unersetzlich. Was die kleinen Insekten zu den größten Kriegern des Planeten macht, verraten wir dir auf dieser Seite. Im Clip: 5 Superkräfte der Ameise.

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Das Wichtigste zum Thema Ameisen

  • Ameisen gehören zu den ältesten Lebewesen der Welt. Die kleinen Tierchen krabbeln schon seit circa 160 Millionen Jahren über unseren Planeten.

  • Bisher konnten mehr als 16.000 verschiedene Ameisenarten entdeckt werden. Etwa 200 davon leben bei uns in Europa.

  • Ameisen spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem und übernehmen mehrere Aufgaben: Sie fressen Schädlinge und tote Tiere, sorgen durch ihren Kot für Bio-Masse im Boden, lockern dank ihrer Gänge das Erdreich auf und helfen bei der Verbreitung von Samen.

  • Die fleißigen Insekten sind eine der dominierenden Tierfamilien auf unserem Planeten und machen über 20 Prozent der tierischen Biomasse an Land aus. Mehr als zehn Billiarden (10.000.000.000.000.000) Ameisen krabbeln über die Erde. Das sind ungefähr 1,25 Millionen Ameisen pro Mensch.

  • Das Erfolgsgeheimnis der eifrigen Tierchen: Enge Zusammenarbeit und strenge Arbeitsteilung im Ameisenvolk.

  • Zwischen den einzelnen Ameisen-Kolonien herrscht ständig Krieg. Wieso sich alle bekämpfen und warum eine Ameisenart gerade auf dem Durchmarsch ist, erfährst du weiter unten. Informiere dich, wie du Ameisen bekämpfen kannst.

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So stark sind Ameisen

Die Ameise kann das 100-fache ihres Körpergewichts tragen. Wäre sie so groß wie Menschen, könnte sie einen ganzen Lastwagen stemmen.
Die Ameise kann das 100-fache ihres Körpergewichts tragen. Wäre sie so groß wie Menschen, könnte sie einen ganzen Lastwagen stemmen.© Galileo

Steckbrief der Ameise

Wissenschaftlicher Name: Formicidiae

Klasse: Insekt

Ordnung: Hautflügler

Größe: 2 bis 14 Millimeter, Königin: bis 24 Millimeter

Gewicht: 6 bis 19 Milligramm

Sozialverhalten: Staatenbildendes Insekt

Verbreitung: auf dem ganzen Planeten, außer in der Antarktis

Lebensraum: in fast jedem Ökosystem wie Wäldern, Wüsten und Wiesen

Nahrung: Samen, Pflanzen und zuckerreiche Pflanzensäfte, Insekten, Raupen, Fliegen, variiert je nach Art

Feinde: Vögel, Spinnen, Amphibien

Lebenserwartung: je nach Art und Rolle unterschiedlich. Königinnen können über 15 Jahre alt werden, Arbeiterinnen meist so zwei Jahre und Männchen oft nur einige Tage.

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Ameisenkönigin und Co: Der Aufbau der Ameisen-Kolonie

🐜 Eine Ameisenkolonie ist ein sehr komplexer und gut strukturierter Ort. Je nach Ameisenart gibt es unterschiedliche Positionen und Aufgaben im Nest. Aber in den meisten Kolonien leben drei Arten von Ameisen zusammen: die Königin, die Männchen und die Arbeiterinnen.

👑 Nur ein einziges Mal in ihrem Leben tritt die Jungkönigin den „Hochzeitsflug“ an. Nach der Begattung empfängt sie viele Millionen Samenzellen, die sie mehrere Jahre in der sogenannten Samentasche aufbewahrt. Daraufhin wirft die Königin ihre Flügel ab und sucht sich einen sicheren Ort, um eine Kolonie zu gründen.

🥚 Vom Frühjahr bis zum Herbst sind die Königinnen mit der Eiablage beschäftigt. Welches Geschlecht die Larven bekommen, bestimmt allein die Königin durch die Befruchtung der Eier mit den erhaltenen Samenzellen. Unbefruchtete Eier werden zu männlichen Ameisen, während befruchtete Eier entweder zu unfruchtbaren Arbeiterinnen oder fruchtbaren Weibchen werden.

♀ Zum Großteil besteht der Ameisenstaat aus den kleinen, unfruchtbaren Arbeiterinnen. Sie ziehen die Nachkommen auf, bauen und verteidigen das Nest und versorgen die Kolonie mit Nahrung. Jede einzelne Ameise hat ihren klar definierten Aufgabenbereich, der im Laufe ihres Lebens wechselt. Während die jüngeren Tierchen eher Tätigkeiten im Nest übernehmen, sind die älteren Arbeiterinnen für die Nahrungssuche verantwortlich.

♂ Die männlichen Ameisen, auch Drohnen genannt, spielen im Ameisenalltag keine tragende Rolle. Sie unterscheiden sich von den Arbeiterinnen durch ihre Flügel. Sobald sie sich beim „Hochzeitsflug“ mit einer Jungkönigin gepaart haben, sterben sie.

Ameisennest, Floß und mehr: So intelligent sind Ameisen

Neben den "klassischen Aufgaben" beweisen Arbeiterinnen, Königin und Co noch weitere unglaubliche Fähigkeiten. 

Die "Megaponera Ameise" zum Beispiel spart sich circa ein Drittel ihrer Gehzeit. Wie? Das kleine Insekt aus Afrika hat eigene Routenplaner-Ameisen. Die finden den kürzesten Weg für den gesamten Bau.

Auch unglaublich: Sie haben eigne Sanitäterinnen. Die versorgen verletzte Ameisen mit ihrem Speichel und leisten so erste Hilfe.

Die Megaponera Ameise finden den kürzesten Weg, dank Routenplaner-Ameisen.
Die Megaponera Ameise finden den kürzesten Weg, dank Routenplaner-Ameisen.

Die "Südamerikanische Feuerameise" hat eine eigene Technik, um sich vor Überschwemmungen zu schützen: Damit die kleinen Tiere nicht ertrinken, bilden sie ein lebendiges Floß. Die Ameisen nutzen dafür die Oberflächenspannung an der Wasseroberfläche. Bis zu 100.000 Tiere können so transportiert werden.

Die Südamerikanischen Feuerameisen bilden ein lebendiges Floß und schützen sich so vor dem Ertrinken.
Die Südamerikanischen Feuerameisen bilden ein lebendiges Floß und schützen sich so vor dem Ertrinken.

Die "Weberameise" errichtet ganze Städte in Bäumen. Dafür baut sie sich Nester aus Blättern. Als Klebstoff nutzt sie die Seide der Ameisen-Larven. Stupst eine Arbeiterin die Larve gegen das Blatt, gibt sie den "Kleber" ab.

Die Weberameise errichtet ihre eigene Stadt aus Blättern.
Die Weberameise errichtet ihre eigene Stadt aus Blättern.
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Kampf bis zum Tod: Der ewige Krieg der Ameisen

Innerhalb der Kolonie halten die Ameisen immer zusammen. Umso erbitterter sind die Kämpfe an den Kolonie-Grenzen.

Treffen zwei Ameisen aus unterschiedlichen Völkern aufeinander, bekämpfen sie sich bis zum Tod. Das gilt auch für Ameisen, die derselben Art angehören.

Um herauszufinden, wer zur eigenen Kolonie gehört und wer nicht, nutzt die Ameise ihre Fühler. Diese übernehmen Tast- und Geruchssinn zugleich. Auf diese Weise nehmen die kleinen Insekten die Duftstoffe ihrer Artgenossinnen wahr und entscheiden, ob sie angreifen sollen oder nicht.

Durch den ständigen Kampf um Territorien halten sich die einzelnen Kolonien gegenseitig in Schach. Aber nicht alle halten sich an diese Regel und vor allem eine nicht: die "Argentinische Ameise" (Linepithema humile). Sie breitet sich immer mehr aus.

Argentinische Ameise: Warum sich die invasive Art so stark verbreitet

🤏 Gerade mal zwei Millimeter - so klein ist die Argentinische Ameise. Obwohl sie so winzig ist, hat sie das größte Ameisen-Imperium erbaut, das es je gegeben hat. Über zwei Kontinente hinweg erstreckt sich ihr Territorium. Das ist für Ameisen extrem untypisch.

👶 Ihr Erfolgsgeheimnis: eine Superkolonie. Im Gegensatz zu anderen Ameisenarten gibt es in ihrer Kolonie mehrere fruchtbare Königinnen, die laufend Eier legen. So kann sie sich unvergleichlich schnell vermehren. Wenn es zu einem Kampf kommt, wird die feindliche Kolonie von der riesigen Familie der Argentinischen Ameise einfach überrannt.

🐜🐜 Weil der Ameisenstaat so schnell wächst, können sich kleine Gruppen von Königinnen und Arbeiterinnen regelmäßiger von der Kolonie abspalten und neue Tochter-Kolonien gründen. Ein weiterer entscheidender Unterschied zu anderen Ameisenarten: Die Mutterkolonie und die neuen Tochterkolonien greifen sich nicht mehr gegenseitig an.

🏠 Ein weiterer Vorteil: Was ihren Wohnort betrifft, ist die Argentinische Ameise nicht gerade wählerisch. Sie nistet sich überall ein: unter Baumstämmen, im Laub oder in verlassenen Kolonien von anderen Ameisenvölkern.

⚓ Hauptsächlich verdankt die kleine Ameise ihren Erfolgszug aber einem Faktor: dem Menschen. Als blinder Passagier reisten die Tierchen per Schiff übers Meer. So konnte die Ameisenart in Gebieten Fuß fassen, in denen sie praktisch keine natürlichen Feinde hatte. Damit zählen sie zu zahlreichen "invasiven Arten", die fremde Lebensräume erobern konnten.

🥀 Auch in Deutschland fühlt sich die Argentinische Ameise wohl. Sie vermehrt sich schnell und verdrängt heimische Ameisenarten und Insekten, die eine tragende Rolle in unserem Ökosystem spielen. So bringt der kleine Schädling unsere Pflanzenwelt durcheinander.

🤼 Ein ernst zu nehmender Gegner könnte die Rote Feuerameise sein. Sie bildet auch Superkolonien. Zusätzlich sind die erbarmungslosen Kriegerinnen doppelt so groß wie die Argentinische Ameise und mit einem Giftstachel ausgestattet. Der Krieg der Ameisen ist also noch nicht entschieden.

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Häufige Fragen zum Thema Ameisen

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