Albträume: So kannst du sie wieder loswerden und besser schlafen
- Veröffentlicht: 10.02.2023
- 07:45 Uhr
- Amy Liebig
Verfolgungen, Versagensängste, das Fallen ins Bodenlose - nicht nur im Kindesalter träumen wir schlecht. Wir erklären dir, warum du Albträume hast und wie du sie loswirst. Im Clip: So kannst du lernen, deine Träume zu steuern.
Das Wichtigste zum Thema Albträume
Unter Albträumen werden Träume verstanden, bei denen wir mit intensiven negativen Gefühlen wie Angst, Ekel, Wut oder Trauer konfrontiert werden. An den Trauminhalt können sich viele detailreich erinnern.
Der Begriff Albtraum wird aus der germanischen Mythologie zurückgeführt. Es wurde angenommen, dass Betroffene eines Albtraums unter dem Einfluss eines Albs oder Nachtmahrs (dämonisches Wesen) standen. Das Wesen drückte dem Schlafenden so auf die Brust, dass nur eine Abwehrbewegung oder ein Aufschrei die Träumenden von dem nächtlichen Dämon befreiten.
Albträume treten vorwiegend in der zweiten Nachthälfte auf - während der Phase des REM-Schlafs (Rapid Eye Movement). Die Träume besitzen in dieser Phase häufig eine narrative Struktur mit realitätsnahen Elementen.
Laut einer Civey-Umfrage haben rund 13 Prozent der Deutschen mindestens einmal in der Woche einen Albtraum. Frauen werden dabei häufiger von Albträumen geplagt. Kinder und Jugendliche sind jedoch am häufigste betroffen.
Das können die Ursachen für Albträume sein
Albträume können verschiedene Ursachen haben. Deine Gene, aber auch deine Persönlichkeit hat Einfluss auf deine Träume. Besonders kreative, empathische und sensible Menschen leiden häufiger an Albträumen. Bei einem schlechten Traum entladen sich negative Emotionen während des Schlafens. Einen expliziten Auslöser braucht es dafür nicht.
Auch psychische Erkrankungen oder Traumata können die Ursachen von Albträumen sein. Depressionen, ein negatives Selbstbild, Schlafmangel und Erschöpfung sind Risikofaktoren. Wer häufig Medikamente einnimmt, nicht nur Schlafmittel und Antidepressiva, sondern auch viel Alkohol oder Drogen konsumiert, träumt mit hoher Wahrscheinlichkeit schlechter. Ob Medikamente deinen Schlaf stören, kannst du im Beipackzettel nachlesen oder dir medizinischen Rat einholen.
Was tun bei ständigen Albträumen?
🧘 Reduziere Stress: Versuche, frei von den Belastungen und Sorgen des Tages ins Bett zu gehen. Rituale zur Entspannung können helfen: Heiße Milch mit Honig trinken, Baden, Meditieren, Yoga machen oder lesen.
📖 Führe ein Traum-Tagebuch: Du notierst dir deine Albträume und überlegt, wie du die Situation weniger beängstigend machen kannst. So greifst du aktiv ein und fühlst dich weniger hilflos.
🗣️ Sprich über deine Albträume: Du vertraust dich einer Person an, mit der du über deinen Traum reden kannst. Danach kannst du besser reflektieren und abschätzen, wie bedrohlich der Inhalt des Albtraums wirklich ist.
👃 Vermeide üble Gerüche in deiner Schlaf-Umgebung und lüfte ausreichend. Deine Emotionen können durch Gerüche beeinflusst werden.
📺 Keine gruseligen oder gewaltvollen Filme vor dem Schlafen gehen. Die Darstellungen werden in deinem Kurzzeitgedächtnis abgespeichert und beeinflussen dein Unterbewusstsein.
🤔 Probiere es mit der Methode "Luzides Träumen". Du eignest dir diese Technik bereits im Wachzustand an, indem du mehrmals täglich die Frage stellst: Träume ich oder bin ich wach? So schärfst du dein Bewusstsein und kannst sie auch während des Schlafens beantworten. Next step: Deine Träume bewusst steuern.
💊 Es gibt Medikamente, die dir bei ständigen Albträumen helfen können. Sprich darüber am besten mit einer Ärztin oder einem Arzt.
👥 Auch eine Therapie kann bei wiederkehrenden Albträumen helfen. Deine Therapeutin oder dein Therapeut setzt Behandlungen, wie die die Imagery Rehearsel Therapie (IRT) ein. Du überlegst dir hierbei einen positiven Ausgang für deinen Albtraum und gehst diese Version immer wieder durch.
Jede Nacht Albträume: Ab wann wird es gefährlich?
Wenn du über einen längeren Zeitraum, mehr als einmal pro Woche einen Albtraum hast oder Angst vor dem Einschlafen entwickelst, solltest du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Sonst leidet die Qualität deines Schlafes - und damit dein soziales, berufliches, emotionales und körperliches Wohlbefinden.
Albträume vs Nachtschreck: Wo liegt der Unterschied?
😱 Der Nachtschreck tritt meistens im ersten Drittel des Schlafzyklus auf.
😱 Die Betroffenen sind weitaus aktiver als bei einem Albtraum.
😱 Schlafende schrecken plötzlich auf und geben einen panischen Schrei von sich. Ihre Augen sind weit geöffnet. Der Herzschlag und die Atmung sind beschleunigt.
😱 Der Zustand kann einige Minuten andauern. Danach erinnern sich die Betroffenen nicht mehr daran.
😱 Wenn Menschen einen Nachtschreck erleben, wirken sie meist desorientiert und verwirrt.
Das bedeuten die typischen Albträume
Albträume: So kannst du sie wieder loswerden und besser schlafen
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Die häufigsten Fragen zu Albträumen
Die Gründe für Albträume können sehr unterschiedlich sein: Unsere Gene, die Persönlichkeit, Stress, psychische Erkrankungen, Traumata oder Medikamente können Ursachen für schlechte Träume sein.
Notiere direkt nach dem Aufwachen deine Albträume - ein Traum-Tagebuch hilft dir dabei. Wenn du dich gestresst fühlst, versuche einfache Rituale vor dem Schlafen einzuführen, die dich entspannen. Zum Beispiel meditieren, lesen oder baden.
Albträume treten meisten bei Kindern und Jugendlichen auf. Auch Erwachsene träumen hin und wieder schlecht. Wenn es über einen längeren Zeitpunkt vorkommt oder du Angst vor dem Einschlafen entwickelst, solltest du ärztlichen Rat einholen.
In den meisten Fällen erschreckt oder verängstigt dich ein Albtraum. Aus medizinischer und psychologischer Sicht ist das nichts ungewöhnliches. Professionelle Hilfe sollte in Anspruch genommen werden, wenn deine Gemütslage und dein Schlaf stark negativ betroffen sind.