Die alten Römer hatten schon große Latrinen mit bis zu 25 Steinsitzen. Die Hinterlassenschaften fielen durch ein Loch. Trennwände gab es nicht, aber Rinnen, die mit Wasser gespült wurden und die Ausscheidungen aus der Stadt geleitet haben.
Das Mittelalter bedeutete in puncto Hygiene einen großen Rückschritt: Nachttöpfe wurden auf der Straße geleert und auf Burgen gab es einen Abtritt-Erker: Die Notdurft fiel durch ein Loch ins Freie oder in den Burggraben.
Immerhin verordnete man um das Jahr 1500 in München, dass jeder seinen Mist noch am gleichen Tag von der Straße zu entfernen habe.
Im Jahr 1596 erfand der Engländer Sir John Harington das erste WC mit Wasserspülung, Spülkasten und Ventil. Elizabeth I. ließ das in ihr Schloss einbauen, danach ging das Wissen aber verloren.
Der Sonnenkönig Ludwig XIV. hat davon nichts mitbekommen: Er soll im 17. Jahrhundert vor aller Augen auf seinem Lieblingskackstuhl sein Geschäft erledigt haben - und zwar während er Hof hielt.
Im 18. Jahrhundert boten Männer und Frauen mit langen Umhängen Passanten Platz für die Notdurft an. Die fanden unter dem Umhang dann einen Eimer.
Erst im Jahr 1775 meldete der englische Erfinder Alexander Cumming das Patent für ein WC mit Wasserspülung an. Und er erfand auch das Siphon: Dadurch, dass nach dem Spülen Wasser in der Toilette blieb, konnten Gerüche und Keime aus dem Kanalsystem nicht mehr in die Häuser dringen. Fast zeitgleich erfand das übrigens auch eine Madame Benoist in Frankreich. Das ist allerdings weniger bekannt.
Das Toilettenpapier auf Rollen, so wie wir es heute kennen, gibt es seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Die erste Fabrik für Toilettenpapier in Deutschland gründete Hans Klenk 1928 in Ludwigsburg.