Riesenkalmare kommen laut der Meeresbiologin Véronique Merten (die du gleich im Interview kennenlernst) "überall auf der Welt vor, hauptsächlich aber in den gemäßigten Breiten des Atlantiks und Pazifiks". Sie leben in Tiefen von 300 bis 1000 Metern. Wie viele ihrer Verwandten können auch die Riesenkalmare je nach Stimmung ihre Farbe ändern.
Die Giganten werden über zwölf Meter groß und bis zu 250 Kilo schwer. Sie besitzen zehn Fangarme, von denen zwei längere Tentakeln sind. Kraken dagegen haben nur acht Arme. Mit einem Schnabel in ihrer unteren Körpermitte fressen Riesenkalmare ihre Beute, die vermutlich aus Fischen und kleineren Kalmaren besteht. Ihre kürbisgroßen Augen zählen zu den größten im Tierreich.
Gigantische Kalmare, die Schiffe versenken, und Seemänner, die sich ihnen im Kampf stellen - solche historischen Gemälde wie dieses aus dem Jahr 1881 gibt es viele.
Der größte je gefundene Kalmar wurde 1887 bei Wellington, Neuseeland, angespült. Insgesamt betrug seine Körperlänge 18,3 Meter. Forschende streiten jedoch über die tatsächliche Länge des Tieres, da Riesenkalmare sehr dehnbare Tentakel besitzen - erst recht, wenn sie schon ein paar Tage leblos durchs Meer treiben. Spektakulär bleibt der Fund trotzdem.
Auf dem Foto siehst du einen Fund im australischen Melbourne aus dem Jahr 2000. Im Jahr 2003 fingen spanische Forschende zwei Riesenkalmare bei Oviedo, an der Atlantikküste Spaniens. Der größere von ihnen war elf Meter lang. Die Tiere verendeten jedoch kurze Zeit später. 2016 verirrte sich ein verletztes Exemplar an die Atlantikküste Galiciens, doch auch dieser Kalmar starb kurz darauf.